Überraschungen, Highlights und Flops des IT-Jahres 2010

Microsoft Kin

Microsofts erste eigene Smartphones wurden schon nach acht Wochen wieder vom Markt genommen.
Mit Kin one und Kin two brachte Microsoft Anfang Mai zwei in Eigenregie entwickelte Handys mit Social-Media-Funktionen auf den Markt. Teure Tarife beim Exklusivvermarkter Verizon sorgten für geringe Verkaufszahlen. Zudem war von Anfang an unklar, wie die Smartphones mit dem kurz davor angekündigten Windows Phone 7 koexistieren sollte. Die Kins wurden nach nur acht Wochen wieder vom Markt genommen. Microsoft musste deshalb 500 Millionen Dollar abschreiben.

WeTab

Mehrere Betriebssystemwechsel und gefälschte Amazon-Rezensionen: Die Markteinführung des WeTab war ein Fiasko.

Auch das deutsche iPad – nach einem Namenswechsel als WeTab bekannt – hatte einige Probleme: Den ursprünglichen Namen „WePad“ änderte man Anfang Mai freiwillig, um Streit mit iPad-Hersteller Apple aus dem Weg zu gehen. Der Marktstart verzögerte sich schlussendlich gleich um drei Monate. Zuletzt hatten die Hersteller das Betriebssystem erneut von Ubuntu auf Meego geändert, nachdem es vorher mit Android und Windows 7 gezeigt wurde. Seit dem Start am 19. September hatte das WeTab viel Kritik geerntet: Viele der angekündigten Features fehlten oder sind waren unausgereift. Daher stachen zwei besonders positive Rezensionen bei Amazon hervor – von „Peter Glaser“ und „Claudia Kaden“. Es stellte sich aber heraus, dass diese von Helmut Hoffer von Ankershoffen, Geschäftsführer der WeTab GmbH, und seiner Frau Sandra stammen. Von Ankershoffen tritt zurück. Nachfolger wurde der zweite WeTab-Geschäftsführer Tore Meyer. WeTab versucht derzeit, die Schwachstellen mit Software-Updates zu beseitigen.

Google TV

Die TV-Revolution ist vorerst ausgefallen: Google TV soll nochmal gründlich überarbeitet werden.

Egal wie man es dreht und wendet: Google ist derzeit auf der Überholspur. Aber auch beim Suchmaschinenriesen läuft nicht alles glatt. Die TV-Revolution fällt vorerst aus: Fernseher-Hersteller wurden gebeten, zur Consumer Electronics Show in Las Vegas (6. bis 9. Januar 2011) keine neuen Google-TV-Geräte vorzustellen. Zunächst soll die zugrunde liegende Software generalüberholt werden. Einige Tester des ersten kommerziellen Google-TV-Geräts, Logitechs Settop-Box Revue, hatten zuvor die Netflix-Nutzererfahrung in Kombination mit der ursprünglichen Google-TV-Software als „altmodisch“ beschrieben. Konkurrierende Lösungen wie Roku oder Sonys Playstation 3 seien in dem Bereich deutlich weiter. Auch US-Fernsehsender stellen sich quer und blockieren den Abruf ihrer Sendungen.

iPhone 4 und Antennagate

Apple-CEO Steve Jobs erklärt die Empfangsprobleme beim iPhone 4.
Apples iPhone 4 verkauft sich zwar wie geschnitten Brot, trotzdem musste das Unternehmen dieses Jahr ein paar empfindliche Tiefschläge einstecken. Im Juli stellte sich heraus, dass das neue Super-Handy unter Empfangsschwierigkeiten leidet, wenn man die außenliegende Antenne an einer bestimmten Stelle berührt – der Begriff Antennagate war geboren. Als es nicht mehr anders ging, trat Steve Jobs im Rahmen einer Pressekonferenz auf und versprach iPhone-4-Besitzern eine kostenlosen Schutzhülle. Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Lösungen wie die iHand machten im Web die Runde.

Windows-7-Tablets

Microsoft-CEO Steve Ballmer stellt auf der CES Tablets mit Windows 7 vor. Der Durchbruch lässt aber auf sich warten.
Genausowenig Glück wie mit Smartphones scheint Microsoft beim Thema Tablet zu haben. Frühere Ansätze wie der stiftbediente Tablet PC konnten sich nicht durchsetzen und Apple ist mit dem iPad an den Redmondern vorbeigezogen. Zwar präsentierte CEO Steve Ballmer schon Anfang des Jahres auf der CES Slate-PCs ohne Tastatur, bis jetzt ist davon jedoch kaum etwas zu sehen. Das von HP hergestellte Slate 500 war zwar schon nach kurzer Zeit ausverkauft – allerdings wurden Quellen zufolge nur 5000 davon produziert. Andere OEMs haben es nicht einmal versucht. Vielleicht schafft Microsoft zur CES Anfang 2011 ja den Durchbruch.

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