Auktion beendet: Kodak kassiert 525 Millionen Dollar für seine Patente

Das erfolgreiche Konsortium wird von Intellectual Ventures und RPX angeführt. Jeder der zwölf Beteiligten erhält Nutzungsrechte für die Schutzrechte. Der Patenttroll Intellectual Ventures wird sie darüber hinaus vermarkten.

Eastman Kodak Company hat seinen Patentverkauf nach anfänglich zu niedrigen Geboten und einer Verlängerung nun doch noch erfolgreich beenden können. Ein Konsortium, dem Intellectual Ventures und RPX Corporation angehören, zahlte letztlich 525 Millionen Dollar.

Logo Kodak

Jedes der zwölf weiteren an dem Konsortium beteiligten Unternehmen erhält der Pressemitteilung von Kodak zufolge Nutzungsrechte für jedes der Bildbearbeitungspatente und einige andere enthaltene Schutzrechte. Die Vermarktung der Sammlung an Dritte wird demnach Intellectual Ventures übernehmen.

Dieser aggressive Patentverwerter, der von Microsofts früherem CTO Nathan Myhrvold gegründet wurde, hält viele seiner Schutzrechte über ein Geflecht von mehr als tausend Strohfirmen. Insgesamt sollen es über 40.000 Patente und Patentanmeldungen sein. Intellectual Ventures ist dafür bekannt, in großem Maßstab Patente aufzukaufen, ohne daraus selbst Produkte zu entwickeln, was der üblichen Definition eines „Patenttrolls“ entspricht. Wenn es Firmen zur Lizenznahme drängt oder verklagt, ist es selbst kaum durch Gegenklagen zu treffen. Es erzielt oft außergerichtliche Vereinbarungen, zu denen die beklagten Unternehmen durch das hohe Kostenrisiko und mögliche langjährige Verfahren gezwungen sind.

Quellen von News.com zufolge gehören dem Konsortium außerdem Apple, Adobe, Amazon, Facebook, Fujifilm, Google, HTC, Huawei, Microsoft, Research In Motion, Samsung und Shutterfly an. Das dürfte bedeuten, dass sich alle interessierten Parteien zusammengeschlossen haben, um einen für Kodak akzeptablen Preis zahlen zu können. Apple und Google hatten zuletzt Berichten zufolge 500 Millionen Dollar für Kodaks Patente geboten. Zu Beginn der Auktion soll sich Apple noch mit Microsoft für eine Offerte zusammengetan haben.

Kodaks Aufsichtsratsvorsitzender und CEO Antonio M. Perez feierte den Verkauf als wichtigen Schritt in Richtung eines „starken, nachhaltigen Unternehmens“. Eastman Kodak hatte im Januar Gläubigerschutz beantragt. Die Veräußerung der Schutzrechte soll der Traditionsfirma helfen, einen Kredit von 950 Millionen Dollar an die Citigroup zurückzubezahlen. Das Insolvenzverfahren will Kodak im kommenden Jahr abschließen. Gerichtsdokumenten zufolge schätzte das Unternehmen anfänglich den Wert seines geistigen Eigentums auf rund 2,6 Milliarden Dollar.

Der Vertrag regelt auch, dass etwaige Patenstreitigkeiten zwischen Kodak und den erfolgreichen Firmen beigelegt werden. Das Konkursgericht muss noch zustimmen.

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Themenseiten: Apple, Eastman Kodak, Google, Intellectual Ventures, Microsoft, Patente

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