Ericsson und Facebook starten gemeinsames Forschungslabor

Es entsteht im Rahmen der Initiative Internet.org. Facebook und andere Entwickler sollen dort mit Ericsson-Hardware testen können, wie ihre Anwendungen in Netzwerken von Entwicklungsländern laufen würden. Der Start erfolgt im zweiten Halbjahr 2014.

Ericsson und Facebook teilen mit, dass sie ein gemeinsames Forschungslabor für Internet-Zugangstechnik gegründet haben. Es dient als Unterstützung der Initiative Internet.org, die das weltweite Netz den „nächsten fünf Milliarden Nutzern“ zugänglich machen soll.

Logo Ericsson

Forschungsschwerpunkte sind mehr Reichweite für Netze und die Optimierung von Anwendungen – sowie andere Barrieren, die einer vernetzten Gesellschaft im Weg stehen. Der Standort wird Facebooks Campus in der kalifornischen Stadt Menlo Park sein; in der zweiten Jahreshälfte 2014 soll es die Arbeit aufnehmen.

Konkret sollen die Forscher sich dort etwa mit der Frage beschäftigen, wie sich Anwendungen und Geräte für unterschiedliche Netzwerkumgebungen testen und optimieren lassen. Denn Entwickler fokussieren sich meist auf den Verbindungstyp, der ihnen selbst zur Verfügung steht. Weltweit gibt es aber viele Arten unterschiedlich durchsatzstarker Netze, darunter 2G (GSM), 3G (UMTS), 4G (LTE) und diverse WLAN-Techniken. Eine für LTE optimierte App wird in einem 2G-Netz oft keinen guten Eindruck hinterlassen.

Logo von Internet.org

Ericsson und Facebook wollen daher „Tests und Optimierungen für mehrere Netzwerkumgebungen von einem einzigen Standort aus“ erleichtern, wozu Ericsson als Telekommunikationsausrüster die nötige Hardware bereitstellen wird. Darin können dann sein Partner Facebook und Drittentwickler erproben, wie ihre App etwa in einem Entwicklungsland läuft.

Für die 2013 von Facebook gestartete Initiative Internet.org kommentierte Executive Vice President Johan Wiberg, der zugleich Ericssons Netzwerk-Geschäft leitet: „Die Ziele von Internet.org passen genau zu unserem seit Jahren verfolgten Ideal, dass Kommunikation ein menschliches Grundbedürfnis ist. Das jetzt geschaffene Labor wird eine einmalige Umgebung sein, um Anwendungen unabhängig von Netzwerk, Gerät oder Betriebssystem zu testen und letztlich zu optimieren.“ Ericsson selbst profitiere, indem es die Anforderungen an seine Netze besser kennenlerne, was es wiederum auf in der Entwicklung anwenden könne.

Ziel von Internet.org ist ein bezahlbares Internet für alle Menschen der Welt. Zu den bisherigen Unterstützern gehören neben Facebook auch Samsung, Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera und Qualcomm – und damit sicher nicht zufällig Firmen, für die sich durch eine größere Verbreitung des Internets neue Gewinnpotenziale eröffnen. Facebook-CEO Mark Zuckerberg durfte aufgrund dieser Initiative eine der Eröffnungsreden des diesjährigen Mobile World Congress halten.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Themenseiten: Ericsson, Facebook, Internet, MWC, Software, Telekommunikation

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