Updates für Apples iWork und iLife verärgern zahlreiche Nutzer

In einigen Anwendungen fehlen Funktionen der Vorgängerversionen. Dazu zählen anpassbare Werkzeugleisten, Fußnoten in Texten und Vorlagen. Für einige Anwender sind die neuen Suites daher "ein Rückschritt".

Zahlreiche Nutzer von Apples iWork- und iLife-Anwendungen haben sich in Apples Support-Forum über die in der vergangenen Woche veröffentlichten Updates beschwert. Die neuen Versionen der Apps seien ein „Rückschritt“, da einige Funktionen nicht mehr enthalten seien. Dafür bietet das Unternehmen beide Suiten nun kostenlos an.

Apple hat auch die iWork-Anwendungen Pages, Spreadsheet und Keynote überarbeitet (Bild: James Martin / CNET).

In der Textverarbeitung Pages vermissen Nutzer unter anderem die anpassbare Werkzeugleiste, Fußnoten und viele Vorlagen. Zudem hat Apple eine Tabelle von seiner Website entfernt, die die iWorks-Apps mit Microsofts Office-Anwendungen verglich und beispielsweise kompatible Funktionen von Pages und Word beziehungsweise PowerPoint und Keynote auflistete. Damit sollten Nutzer zum Wechsel von Office zu iWork überzeugt werden.

Warum Apple die Funktionen nicht mehr anbietet, ist nicht bekannt. Auf Nachfrage von News.com wollte sich das Unternehmen auch nicht dazu äußern, ob sie wieder Bestandteil künftiger Versionen sein werden. Nutzer, die noch über eine ältere Ausgabe der Anwendungen verfügen, können diese weiterhin verwenden.

Möglicherweise hat Apple den Funktionsumfang reduziert, um die Bedienung zu vereinfachen. Außerdem wurden die iWork- und iLife-Apps auch in anderen Bereichen an ihre Gegenstücke für iOS angepasst. Im Prinzip erscheint das auch sinnvoll, da Apple mit den fraglichen Updates eine Sharing-Funktion integriert hat, die iWork auf Macs oder iOS-Geräten mit iWork für iCloud Beta verbindet, Apples webbasierten Office-Programmen. Nutzer können nun die Arbeit an einem Dokument oder Projekt auf einem Gerät beginnen und jederzeit auf einem anderen Gerät fortsetzen. Um dies über alle Apple-Geräte hinweg zu ermöglichen, mussten offenbar einige Funktionen wegfallen.

Apple hat seine Software wahrscheinlich nicht nur kostenlos gemacht, um mehr Hardware zu verkaufen, sondern auch, um neue Nutzer für seine Online-Dienste zu gewinnen. Laut IDC-Analystin Melissa Webster zielt Apple mit dem Schritt allerdings nicht auf Microsoft. „iWork war niemals als Microsoft-Office-Killer gedacht. Ich glaube auch nicht, dass Apple so darüber denkt.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Apple mit der Überarbeitung einer Software einige langjährige Nutzer verärgert hat. 2011 brachte es eine völlig neue Version von Final Cut Pro X heraus, in der einige auf professionelle Anwender ausgerichtete Funktionen wie das Multi-Cam-Editing fehlten. Konkurrenten wie Adobe und Avid reagierten darauf mit hohen Rabatten für Apple-Kunden.

Einige der Funktionen brachte Apple mit einem späteren Update wieder zurück. Ähnlich hatte es schon 2008 reagiert, als es bei einer neuen Version von iMovie auf einige Features des Vorgängers verzichtete. Auch bei iTunes 11 hörte Apple auf die Beschwerden von Nutzern und stellte einige Funktionen, die es zwischenzeitlich entfernt hatte, wieder her.

„Ein Fehler kann Apple ein blaues Auge verpassen“, sagte Webster. „Aber ich glaube, wir können darauf wetten, dass Apple das Problem behebt, wenn die Kunden nur laut genug schreien.“

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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Themenseiten: Apple, Mac OS X, Office, Software, iOS

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3 Kommentare zu Updates für Apples iWork und iLife verärgern zahlreiche Nutzer

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  • Am 28. Oktober 2013 um 15:39 von Manuel

    es sollten sich eigentlich mehr leute darüber beschweren, dass apple die neuen apps wie garageband usw als KOSTENLOS anpreist, es aber letztendlich nur demoversionen sind, die man für das gleiche geld wie vorher (5 euro) kaufen kann damit es den vollen umfang hat (per in-app-dlc)

    lustigerweise: wenn jemand, der die letzte garageband version gekauft hat, jetzt auf die „neue“ updaten will, bekommt die kostenlose version!!!
    man „updatet“ sich also nur eine demoversion und muss NOCHMALS 5 euro ausgeben, damit man auch die vollversion besitzt. sehr traurig.
    aber schön, dass auch weiterhin immer nur gegen windows gestichelt wird, obwohl apple mit seinen abzock methoden wie zb adapterkabel wegen diesem sinnlosem lightning anschluss nötig sind. apple ist echt eine blamage und das sage ich als ipad 4 nutzer. wie kann man seine kunden nur so verarschen, nur damit sie ein paar euros mehr verdienen? sowas nennt man abzocke! ich werde garageband NICHT updaten.

  • Am 28. Oktober 2013 um 22:28 von ATX

    Die letzte Version hat 17,99 € gekostet. Da sind 5€ natürlich nicht mehr tragbar – Ich hoffe die Schmerzen sind nicht allzu schlimm. Sicher ist ein Upgrade von Windows 8.1 für 199 € ein Segen für die Menschheit.

    Zu den Apps:
    Apple hat das gemacht, was man mit Weitsicht tun muss. Es wurde eine Basis geschaffen die den gleichen Funktionsumfang auf tragbaren Geräten, Heimcomputern und als Web-App sicher stellt. So kann die Austauschbarkeit von Daten gewährleistet werden. In den nächsten Monaten wird dann nach und nach der Funktionsumfang erweitert. Das war auch bei Final Cut so. Am Anfang eine Protestwelle, von der heute nichts mehr zu hören ist. Der Artikel lässt vermuten, das die Redaktion und oder der Redakteur ein Haus bauen würden, bei dem man zuerst das Dach hinsetzt und das Fundament einfach vergessen wird. Kein Wunder, wenn man an Windows denkt.
    Na ja hier ist eben die Trash Ecke der Kommunikation angekommen.

  • Am 30. Oktober 2013 um 17:00 von BavarianMac

    Die Sache mit dem KOSTENLOS Update stimmt definitiv nicht!
    Ich habe 2 Apple Rechner. Beide unter gleicher Apple ID geführt und beide mit Mavericks kostenlos upgedated. Bei einem war ein Update auf iWork und iLife auf die aktuelle Version kostenlos möglich und funktionierte einwandfrei. Beim anderen Rechner hingegen geht das nicht. Zahlreiche Infos aus div. Foren behaupten man könne das Update regulär aus dem Mac App Store kaufen und über eine Kulanzgutschrift bekäme man in diesem Fall die Kosten erstattet. Zumal dies über die regulären kostenlosen Updates auf dem einen Rechner ja schonmal funktioniert hat.

    Nun stellt sich der Apple Support aber extrem quer und verweigert jegliche Kulanzlösung. Ich gedenke hier neben Prüfung rechtlicher Schritte auch eine (detailliertere) Information an die Öffentlichkeit über div. Medien zu bringen. Das was hier passiert nennt man Abzocke auf ganz hohem Niveau. Jedem dem das ebenfalls so passiert ist, kann ich nur raten sich umgehend an den Apple Support zu wenden und um Gutschrift aus Kulanz zu bitten. Reagieren sie nicht, geht es nur über die Medien (Facebook, Verlage, ggf. TV).

    Tim Cook predigt gebetsmühlenartig immer welchen Stellenwert die Kundenzufriedenheit hat. Dies widerspricht aber die Haltung des Apple Supports in diesem Fall erheblich. Warum bekomme ich ein Update für einen Rechner kostenlos und für einen weiteren Rechner muss ich nun bezahlen?

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