Google-Code deutet auf Chromebook mit Intels Haswell-CPU hin

Der freie BIOS-Ersatz Coreboot für Linux-Systeme unterstützt den Ivy-Bridge-Nachfolger bereits. Die Code-Anpassungen stammen von Google-Entwickler Stefan Reinauer. Sie umfassen unter anderem Support für erweiterte Chrome-OS-Funktionen auf Haswell-Mainboards.

Google bereitet offenbar ein Chromebook mit Intels kommender Prozessorgeneration Haswell vor. Google-Entwickler Stefan Reinauer, der an Boot-Code für das Chromebook-Betriebssystem Chrome OS arbeitet, hat vergangene Woche auf Haswell bezogene Änderungen an Coreboot vorgenommen, einem freien BIOS-Ersatz für Linux-Systeme.

Samsung Chromebook (Bild: Samsung)

Hersteller-Support für Chrome OS in Coreboot gibt es schon seit letztem Jahr. Damals schrieb Reinauer: „Googles Chrome OS kann sehr schnell und sicher via Coreboot gestartet werden“. Die Code-Anpassungen für Haswell umfassen Unterstützung für dynamic cbmem und für erweiterte Chrome-OS-Funktionen auf Haswell-Mainboards.

Haswell ist der Codename für Intels kommende 22-Nanometer-Chips, die mit ihrer hohen Energieeffizienz vor allem in Mobilgeräten Verwendung finden sollen. Laut Intel bieten Haswell-basierte Geräte eine doppelt so lange Akkulaufzeit wie aktuelle Modelle mit der dritten Core-Generation. Erste Benchmarks für ein Vorserienmodell des Core i7-4770K bescheinigen dem Ivy-Bridge-Nachfolger eine bis zu 13 Prozent höhere Leistung bei einer Leistungsaufnahme von unter 84 Watt.

Der Core i7-4770K wird durchgesickerten Intel-Dokumenten zufolge das Flaggschiff der Haswell-Reihe sein. Der Quad-Core-Chip taktet mit 3,5 GHz. Im Turbo-Modus erreicht er 3,9 GHz, wobei die maximale Leistungsaufnahme mit 85 Watt TDP angegeben ist. Das Einstiegsmodell Core i5-4330S mit ebenfalls vier Kernen ist hingegen nur 2,7 GHz schnell (Turbo-Boost 3,2 GHz) und unterstützt kein Hyperthreading.

Allen Haswell-Prozessoren gemeinsam sind 2 MByte Cache pro Kern und Unterstützung von DDR3-RAM mit bis zu 1600 MHz. Darüber hinaus führt Intel offenbar den neuen Sockel LGA 1150 ein, der den derzeit verwendeten Sockel LGA 1155/H2 ersetzen soll. Entsprechende Motherboards benötigen den Chipsatz „Lynx Point“. Der überarbeitete Grafikchip HD 4600 soll über einen Zweikanal-Speicherkontroller verfügen und eine dynamische Taktrate von bis zu 1250 MHz erreichen.

Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas hatte Intel Anfang Januar bereits ein Designkonzept für ein Ultrabook mit Haswell-Prozessor vorgestellt. Dabei handelte es sich um ein Convertible-Modell mit abnehmbaren Touch-Display, das sich dadurch sowohl als Notebook als auch als Tablet nutzen lässt.

Ende Februar präsentierte Google das Chromebook Pixel mit einem hochauflösenden 12,85-Zoll-Touchscreen. Seine 2560 mal 1700 Bildpunkte entsprechen einer Pixeldichte von 239 ppi, womit das Chromebook Pixel sogar die 227 ppi des 13 Zoll großen Retina-Macbooks von Apple übertrifft. Mit einem Einstiegspreis von 1299 Dollar ist das jüngste Chromebook aber vergleichsweise teuer. Bis dahin setzte Google auf günstigere Geräte. Seit vergangener Woche sind Modelle von Samsung und Acer für rund 300 Euro auch in Deutschland verfügbar. Diese verwenden den Samsung-Chip Exynos 5 auf Basis des ARM-Designs Cortex A-15 beziehungsweise eine Intel-Celeron-CPU mit zwei Kernen. Das Chromebook Pixel nutzt hingegen einen 1,8 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor der Intel-Reihe Core i5.

[mit Material von Nick Heath, ZDNet.com]

Themenseiten: Chrome, Google, Intel, Notebook, Prozessoren

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