Google verlängert Chrome-Support für Windows XP bis Jahresende

Bislang hatte Google nur die Unterstützung bis mindestens April 2015 zugesagt. Trotz des weiteren Supports empfiehlt es dringend den Umstieg auf ein vom Hersteller unterstütztes und sicheres Betriebssystem. Das mehr als 13 Jahre alte Windows XP verfügt noch über einen Marktanteil von etwa 17 Prozent.

Google hat angekündigt, Chrome für Windows XP noch bis Ende 2015 zu unterstützen. Bis dahin will es weiterhin regelmäßige Updates und Sicherheitspatches für seinen Browser auf einem Betriebssystem bereitstellen, das Microsoft selbst seit rund einem Jahr nicht mehr offiziell unterstützt. Bislang hatte Google nur den Support von Chrome für Windows XP bis „mindestens April 2015“ zugesagt. Auch Mozillas Firefox unterstützt derzeit noch bestimmte Versionen von Windows XP.

Windows XP (Screenshot: ZDNet)Als Grund für den konkretisierten Support-Termin gibt Google die noch weit verbreitete Nutzung des Betriebssystems an. „Wir wissen, dass nicht jeder leicht auf ein neueres Betriebssystem wechseln kann“, schreibt in einem Blogeintrag Mark Larson, der als Director of Engineering für Chrome verantwortlich ist. „Millionen von Menschen arbeiten noch immer täglich mit XP-Rechnern. Wir wollen, dass diese Menschen die Option haben, einen Browser zu benutzen, der so aktuell und sicher wie möglich auf einem nicht mehr unterstützten Betriebssystem ist.“

Mit einer weiteren Support-Verlängerung über das Jahresende hinaus ist aber wohl auch seitens Googles nicht mehr zu rechnen. Es empfiehlt allen dringend, auf ein unterstütztes und sicheres Betriebssystem zu wechseln, da XP-Rechner seit mehr als einem Jahr keine Sicherheitspatches mehr erhalten hätten und eine Reihe kritischer Schwachstellen aufwiesen. „Auf der Ebene des Betriebsystems sind Computer mit Windows XP grundsätzlich in Gefahr, durch Malware und Viren infiziert zu werden, was es für Chrome schwierig macht, eine sichere Umgebung für das Surfen zu bieten“, argumentiert Larson.

Die bis zum Jahresende garantierte Unterstützung kommt insbesondere chinesischen Nutzern zugute. Laut StatCounter ist Windows XP in China noch immer auf rund 30 Prozent aller Desktops vertreten. Der weltweite Marktanteil von Windows XP unter den Desktop-Betriebssystemen aber schrumpft allmählich doch. Im März ermittelte Net Applications einen Anteil von nur noch 16,9 Prozent – gegenüber dem Vormonat gab das mehr als 13 Jahre alte OS 2,9 Punkte ab. Allerdings wechselten der Statistik zufolge die meisten Nutzer nicht zur aktuellen Version 8.1, sondern zu Windows 7.

Auch Java 8 lässt sich inzwischen unter XP installieren. Hersteller Oracle hatte die Unterstützung für Windows XP im Juli 2014 zwar eingestellt, kündigte aber seinerzeit an, dass man XP-Nutzer weiterhin mit Updates versorgen wolle. Allerdings galt das nur für Version 7. Zudem besteht für Windows-XP-Anwender die Möglichkeit, mit einem simplen Registry-Hack auch weiterhin Updates für ihr Betriebssystem zu erhalten. Durch eine Modifikation der Windows-Systemdatenbank gibt sich XP als Embedded POSReady 2009 aus und profitiert dadurch vom bis 2019 andauernden Support der für Automaten optimierten XP-Variante. Diese ist zur Standard-Version kompatibel, sodass sich Updates unter XP installieren lassen. Allerdings funktioniert das nicht mit jedem XP-Rechner, wohl aber mit den allermeisten. Auch die in der ZDNet-Redaktion genutzte virtuelle Maschine auf Basis von XP akzeptiert die Aktualisierungen für POSReady-Systeme seit Monaten anstandslos. Selbst die Freak-Lücke hat Microsoft mit dem Update KB3046049 für das 2001 erschienene Betriebssystem geschlossen

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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