Google kauft RelativeWave und verschenkt dessen App-Baukasten

Form ermöglicht die Entwicklung von Prototypen für iOS unter Mac OS. Änderungen werden sofort gespiegelt. Auch der Zugriff etwa auf Kamera und Sensoren ist möglich. Die Designer-Software kostete bis heute 80 Dollar.

Google hat RelativeWave aufgekauft – ein Start-up mit einer Software, die der Entwicklung von App-Prototypen dient. Sein bisher 80 Dollar teures Programm Form kann ab sofort kostenlos im Mac App Store heruntergeladen werden.

Icon von Form (Bild: RelativeWave, via Mac App Store)

Früheren Käufern von Form verspricht RelativeWave sogar eine Rückerstattung. In einer FAQ werden sie aufgefordert, sich per E-Mail an den Produktsupport zu wenden. Die Höhe der Erstattung wurde nicht öffentlich gemacht. TechCrunch berichtet sogar, in den Anfangstagen habe Form 150 Dollar gekostet.

Form besteht aus zwei Elementen – einem Programm für Mac OS und einer iOS-App namens Viewer. Im visuellen Editor für Mac OS wird der eigentliche Prototyp einer App erstellt. Anschließend kann er unter iOS erprobt werden. Die Aktualisierung der Pseudo-App geschieht dabei mit jeder Veränderung auf dem Mac von selbst, ohne dass Code kompiliert und erst aufs Endgerät übertragen werden müsste.

App-Designer können damit die Optik und die internen Abläufe ihrer Anwendung auf dem Endgerät testen, für das sie bestimmt ist. Dazu müssen sie nicht programmieren können. Laut Produktbeschreibung ist es aber auch möglich, etwa Kamera und Gerätesensoren zu nutzen. 3D-Inhalte werden ebenfalls unterstützt. „Mit Form entwickelte Prototypen sind so leistungsfähig wie ihr programmiertes Pendant“, heißt es.

Form und Viewer im Einsatz (Bild: RelativeWave, via Mac App Store)Form und Viewer im Einsatz (Bild: RelativeWave, via Mac App Store)

Ausnahmsweise scheint es sich bei dieser Start-up-Übernahme nicht um einen Versuch Googles zu handeln, gute Entwickler ins Unternehmen zu holen und für etwas gänzlich anderes einzusetzen. Vielmehr betont RelativeWave-Chef Max Weisel in seiner Ankündigung, man wolle Form in die Hände so vieler Menschen wie möglich bringen, und dies sei der erste Schritt. Mit Hilfe von Google könne das Team den Status von Design- und Entwicklertools noch verbessern.

Zuletzt hatte Google beispielsweise das Start-up Polar übernommen. Dessen Gründer Luke Wroblewski und seine Mitarbeiter werden künftig im Team von Google+ daran arbeiten, das Social Network auf Mobilgeräten einfacher nutzbar zu machen. Und als Google 2013 den Android-Datenauswerter Behavio kaufte, hieß es, dessen Open Source Framework Funf bleibe bestehen – wenn auch nicht als Teil von Google. Das Behavio-Team wolle sich in seiner Freizeit darum kümmern.

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