Microsoft stellt „Windows Store“ für Windows 8 offiziell vor

Kategorien, Ranglisten und redaktionelle Bereiche sollen Nutzern die Suche erleichtern. Design und Navigation orientieren sich an der Metro-UI von Windows 8. Für kostenpflichtige Metro-Style-Apps zahlt man mindestens 1,49 Dollar.

Microsoft hat in San Francisco einen umfangreichen Ausblick auf den App Store von Windows 8 gegeben, über den es kostenlose und kostenpflichtige Metro-Style-Anwendungen anbieten will. Außer den App-Richtlinien und den Geschäftsbedingungen für den „Windows Store“ erläuterte Antoine Leblond, Corporate Vice President für Windows Web Services, auch den Aufbau des Shops sowie Microsofts Genehmigungsverfahren für Apps. Die wichtigsten Punkte lassen sich im neuen Blog „Windows Store for Developers“ nachlesen.

Der Windows Store wurde laut Microsoft mit HTML 5 und JavaScript als Vollbildanwendung im Metro-Stil entwickelt, der neuen Oberfläche von Windows 8. Dabei habe man besonderen Wert darauf gelegt, dass sich Anwendungen leicht finden lassen. Außer einer Suchfunktion gibt es etwa Kategorien, Ranglisten und redaktionell gepflegte Bereiche.

Die Startseite des Windows Store (Bild: Microsoft)
Die Startseite des Windows Store (Bild: Microsoft)

Die Startseite zeigt unter „Spotlight“ besonders häufig heruntergeladene und beworbene Apps an. Daneben gibt es Kategorien, die Anwendungen sortiert nach Genre, Aktualität, Beliebtheit oder etwa dem Tempo ihrer Verbreitung auflisten. Filter sollen dabei helfen, die relevantesten Apps zu finden. Anwender können auch Empfehlung von anderen Nutzern oder der Redaktion einsehen. Die Navigation orientiert sich an der Metro-UI von Windows 8: Nutzer können mit einer Wischbewegung scrollen. Tippen sie auf eine Kachel, gelangen sie eine Ebene tiefer. Vom Aufrufen des Windows Store bis zur Installation der App werden mindestens vier Klicks benötigt. Enterprise-Kunden sollen eine Möglichkeit erhalten, den Zugriff ihrer Mitarbeiter auf den App Store einzuschränken, etwa indem sie nur bestimmte Anwendungen zur Installation freigeben.

Suchmaschinen wie Bing und Google werden Zugriff auf den gesamten Anwendungskatalog des Windows Store erhalten. Dadurch können Nutzer Anwendung mittels einer einfachen Websuche finden. Microsoft will auch direkte Verlinkungen auf App-Seiten im Windows Store unterstützen. Auf diese Weise sollen auch Entwickler in der Lage sein, ihre Anwendungen auf ihrer Website direkt zu bewerben: Statt einen einfachen Hinweis wie „Im Windows Store erhältlich“ können sie mittels einer Codezeile in Internet Explorer 10 einen App-Button anzeigen lassen, der wiederum direkt zu der Anwendungsseite führt, die eine Beschreibung, Screenshots, Rezensionen und Bewertungen enthält.

Eine typische Anwendungsseite enthält neben einer Beschreibung auch Screenshots, Rezensionen und Bewertungen (Bild: Microsoft).
Eine typische Anwendungsseite enthält neben einer Beschreibung auch Screenshots, Rezensionen und Bewertungen (Bild: Microsoft).

Entwickler müssen Microsoft mit 30 Prozent an ihren Verkaufserlösen beteiligen. Das entspricht dem, was Apple verlangt. Ab einem Bruttoumsatz von 25.000 Dollar begnügt sich Microsoft aber mit 20 Prozent. Eine App darf kostenlos oder zu Preisen zwischen 1,49 Dollar und 999,99 Dollar angeboten werden. Bis zur Grenze von 5 Dollar lässt sich der Preis in 0,50-Dollar-Schritten anpassen, mit höheren Preisen steigen auch die Preisschritte. Für den Vertrieb im Windows Store benötigen Entwickler ein Jahresmitgliedschaft. Diese kostet für Einzelpersonen 49 Dollar und für Unternehmen wie bei Apple 99 Dollar.

Entwickler sind nicht verpflichtet, Microsofts Bezahlplattform zu nutzen. Ihnen steht es frei, auch andere Zahlungsdienste für App-interne Käufe in Anspruch zu nehmen. Microsoft muss ihn diesem Fall nicht am Gewinn beteiligt werden. Gleiches gilt für die Anzeigenplattform. Auf Wunsch können Entwickler auf Testversionen ihrer Anwendungen anbieten, ohne dass sie sie dafür speziell anpassen müssen. Es wird einfach ein Testzeitraum festgelegt, so dass Lite-Versionen überflüssig werden.

Programmierer können ihre Apps mithilfe des Windows App Certification Kits (ACK) testen und so technische Probleme beheben, bevor sie eine Anwendung im Windows Store einreichen. Anschließend lassen sich im Windows-Store-Dashboard alle weiteren Schritte verfolgen. Es bietet auch Telemetriedaten zum Identifizieren von Problemen, darunter Berichte zu Downloads, Umsatz, Verwendung, App-internen Transaktionen, Kundenbewertungen, Markttrends und Abstürzen. Zusätzlich zur technischen Zertifizierung prüft Microsoft Apps im Metro-Stil vor der Veröffentlichung im Windows Store anhand von Richtlinien, die im Dev Center einsehbar sind.

Microsoft will den Windows Store Ende Februar eröffnen. Dann können Entwickler – zunächst nur kostenlose – Anwendungen für die zu diesem Zeitpunkt erscheinende Betaversion von Windows 8 einreichen. Weltweit wird Microsoft mit dem Windows Store 231 Märkte in über 100 Sprachen bedienen. Im Rahmen eines „First Apps Contest“ haben Entwickler bis 8. Januar Zeit, Metro-Style-Anwendungen für den Windows Store einzureichen, die zum Start der Beta als erste in den Katalog aufgenommen werden.

Themenseiten: E-Commerce, Microsoft, Software, Windows 8

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