Sprachassistent Siri: Apple wegen Patentverstößen verklagt

Kläger ist der Patenttroll Dot 23 Technologies. Apple soll insgesamt drei Schutzrechte verletzen. Sie beschreiben unter anderem ein Wahlprogramm, das sich mit Sprachbefehlen steuern lässt. Die Klage richtet sich gegen alle Varianten von iPhone 4, 5 und 6.

Apple muss sich in den USA mit einer weiteren Patentklage auseinandersetzen. Der Patentverwerter Dot 23 Technologies wirft dem iPhone-Hersteller vor, sein geistiges Eigentum unerlaubt für den Sprachassistenten Siri zu verwenden. Die bei einem Bezirksgericht in Texas eingereichte Klage nennt insgesamt drei Schutzrechte, die Apple verletzen soll. Sie wurden zwischen 2002 und 2007 dem Erfinder Byard G. Nilsson zugesprochen und im September 2015 auf Dot 23 Technologies übertragen, wie Neowin berichtet.

Siri (Bild: Josh Miller/CNET).Die Patente 6.917.802 und 6.405.029 beschreiben demnach ein Wahlprogramm, das gesprochene Zahlen erkennen und verarbeiten kann. Diese Technik soll dem Bericht zufolge zum Einsatz kommen, wenn ein Nutzer Siri per Sprachbefehl auffordert, eine bestimmte Telefonnummer zu wählen. Das Patent 7.245.903 wiederum decke einen Informationsdienst ab, der auf Nachfrage geografische Daten liefere. Es beziehe sich darauf, dass Siri anhand von GPS-Daten eines Geräts auf Nachfrage des Nutzers beispielsweise Verkehrsinformationen oder andere standortbezogene Details liefere.

Die am 20. Januar eingereichte Klage richtet sich gegen alle Varianten von iPhone 4, iPhone 5 und iPhone 6 sowie die Spracherkennungssoftware von Siri. Dot 23 Technologies fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe inklusive Zinsen sowie die Erstattung seiner Anwaltskosten.

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AppleInsider weist darauf hin, dass die Klage Apple keine vorsätzlichen Verstöße gegen die drei Schutzrechte vorwirft. Apple habe offenbar erst durch die Klage von den Patenten erfahren. Bisher sei das Verfahren noch keinem Richter zugeordnet worden.

Dot 23 Technologies erfüllt die Kriterien eines Patenttrolls. Es stellt keine eigenen Produkte her und hat die fraglichen Techniken, die Apple ohne Lizenz nutzen soll, nicht selbst entwickelt. Das Geschäftsmodell der Patenttrolle scheint jedoch sehr lukrativ zu sein. Einer im Oktober 2014 veröffentlichten Studie zufolge verdienen sie dreimal mehr mit Patentklagen als herkömmliche Firmen. Einer anderen Studie zufolge war Apple 2013 mit insgesamt 59 Streitfällen sogar das beliebteste Ziel von Patentklagen.

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Themenseiten: Apple, Patente, Patentstreit, Siri

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1 Kommentar zu Sprachassistent Siri: Apple wegen Patentverstößen verklagt

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  • Am 27. Januar 2016 um 10:10 von Jörg

    Ich hoffe, dass die Klage abgewiesen wird. Dieser Schattenwirtschaft von Trollen muss ein für allemal das Wasser abgegraben werden. Es ist kein geistiges Eigentum, wenn man ein Patent von einem anderen kauft und damit nur der neue uneingeschränkte Nutzer wird. Ein Verfahren, wie in diesem Fall Programmteile die sensorisch erfasste Daten weiterverarbeiten zu Suchanfragen bzw. Spracheingabe von Zahlen, dürften überhaupt nicht patentiert werden, weil jeder Entwickler die entsprechenden Algorithmen selber schreiben könnte. Das zeigt, dass in den USA viel zu schnell ein Patent auf nicht schützenswerte Dinge/Verfahren erteilt wird.

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