Google erwägt Authentifizierung ohne Passwort unter Chrome OS

Ein anfälliges Authentifizierungsverfahren ist besser als keines, lautet die Devise. Zum Entsperren des laufenden Geräts würde ein USB-Stick oder ein funkangebundenes Hardware-Token genügen. Fürs Android-Smartphone Moto X gibt es mit dem Skip schon eine solche Möglichkeit.

Google-Entwickler haben ein Verfahren vorgeschlagen, mit dem Web-Apps ein Chromebook entsperren könnten, ohne dass der Nutzer ein Passwort eingeben müsste. Stattdessen könnte die Präsenz eines Hardware-Tokens – etwa eines Schmuckstücks mit NFC oder eines USB-Sticks – für die Authentifizierung genügen.

Das HP Chromebook 14 ist hierzulande ab Anfang Dezember für 329 Euro erhältlich (Bild: HP).

Die wörtliche Beschreibung lautet wie folgt: „Eine Plattform-App könnte die Programmierschnittstellen für USB, NFC und/oder Bluetooth nutzen, um mit einem zweiten Gerät wie Telefon, Ring, Uhr oder Abzeichen zu kommunizieren, sodass dieses Gerät als Authentifizierungsmethode für einen Nutzer dienen könnte.“

Die Funktion chrome.screenlockPrivate sehen Googles Entwickler trotz des Missbrauchspotenzials – wer das Token hat, kann sich einloggen – als Sicherheitsvorteil. Nur solche Absicherungen seien effizient, die auch genutzt würden, heißt es in einem Dokument, auf das Chrome-Beobachter Francois Beaufort hinweist. „Je leichter es ist, einen Bildschirm zu entsperren, desto wahrscheinlicher, dass der User überhaupt eine Sperre einsetzt.“

Die Entwickler beziehen sich damit natürlich auf die Tatsache, dass kaum ein User bereit ist, das Passwort oder die PIN jedesmal neu einzugeben, wenn er sein Notebook oder Smartphone entsperrt. Aus dem gleichen Grund hatte die Google-Tochter Motorola schon im August ein identisches Authentifizierungsverfahren für das Smartphone Moto X vorgestellt. Es handelt sich um einen daumengroßen, stoffüberzogenen Clip mit dem Namen „Skip“, der sich beispielsweise an einem Stift, am Gürtel, einer Hemdtasche oder einem Rucksackträger befestigen lässt und per Funk mit dem Smartphone kommuniziert.

Jedem Skip liegen außerdem drei Skip Dots bei – Aufkleber, die sich im Haushalt anbringen lassen und die das Telefon ebenfalls entsperren. Skip und Skip Dots müssen vorab für ein Smartphone freigeschaltet sein, um zu funktionieren – Google nennt das Pairing. Eine solche Bindung kann man jederzeit löschen, falls der Anwender einen Skip verliert. Und wenn der Skip gerade nicht in Reichweite ist, lässt sich das Moto X auch normal per PIN-Eingabe freigeben.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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