Für gTLDs zuständiger ICANN-Manager tritt zurück

In der Bewerbungsphase war es zu Pannen und Verschiebungen gekommen. Die Aufgaben des scheidenden Michael Salazar übernimmt interimsweise Kurt Pritz. Mit Fadi Chehade steht auch endlich ein neuer CEO fest.

Die für die Domainvergabe im Internet zuständige US-Einrichtung ICANN hat Fadi Chehade als künftigen CEO vorgestellt (PDF). Gleichzeitig teilte sie mit, dass der für generische Top-Level-Domains (gTLDs) zuständige Manager Michael Salazar zurückgetreten ist.

Logo der ICANN

Nach einer Bewerbungsphase mit Pannen und Fristverschiebungen liegen der ICANN derzeit Tausende Bewerbungen für Domains von .hamburg über .google bis .sucks zur Bewertung vor. Die Erweiterung des Namensraums wird vielfach kritisiert. Zu erwarten ist, dass globale Brands gezwungen sein werden, sich zahlreiche weitere Adressen zu sichern.

Ab sofort leitet Kurt Pritz das gTLD-Projekt übergangsweise. „Er ist autorisiert, alle der ICANN zur Verfügung stehenden Mittel in den Bewerbungsprozess einzubringen, um Kunden besser zu unterstützen, aber auch die Kommunikation, die Sicherheit und den Informationsstand aller Beteiligten zu verbessern“, heißt es in einer Pressemeldung.

Der bisherige ICANN-CEO Rod Beckstrom hatte schon vergangenen August mitgeteilt (PDF), er werde das Unternehmen zum 1. Juli 2012 verlassen. Chief Operating Officer Akram Atallah soll seine Aufgaben übergangsweise wahrnehmen, bis dann Chehade bei der ICANN anfängt – was spätestens am 1. Oktober der Fall sein wird.

Chehade, der drei Pässe besitzt – neben einem amerikanischen auch einen libanesischen und einen ägyptischen -, war zuletzt CEO bei Vocado, das Online-Werkzeuge für Bildungseinrichtungen bereitstellt. Der 50-Jährige war auch schon für IBM sowie CoreObjects tätig und hat zudem drei Firmen gegründet: Viacore, RosettaNet und Nett Information Products.

Die Rolle der ICANN als oberste Kontrollbehörde für die Namensvergabe im Internet ist umstritten. Die zum US-Handelsministerium gehörende National Telecommunications and Information Administration (NTIA) hatte beispielsweise im März mehr Transparenz bei der Vergabe von Top-Level-Domains und klare Regeln bei Interessenskonflikten gefordert. Aus diesem und anderen Gründen brach sie überraschend das Ausschreibungsverfahren für die IANA-Rolle (Internet Assigned Numbers Authority) ab und lehnte alle bis dahin eingegangenen Bewerbungen ab – darunter auch die der ICANN.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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