Leistung

Auch ohne Dual-Core-Prozessor ist der Prototyp des Flyers reaktionsschnell. Ein Ruckeln kommt so gut wie nie vor, egal ob beim Scrollen auf Webseiten, beim Zoomen in Fotos oder Kartenmaterial oder beim Starten von Apps. Und vor allem nicht bei der Nutzung der Stifteingabe. Der Verzicht auf den zweiten Rechenkern bedeutet somit also nicht schon mal per se das Aus für dieses Tablet, zumal die dadurch verfügbare Leistung derzeit ohnehin nicht abgerufen wird – und die meisten Apps auch gar nicht in der Lage sind, die neue Technik auch auszunutzen.

In Benchmarks sieht man hingegen durchaus einen Unterschied zu Dual-Core. Knapp 1800 Punkte im Quadrant sind im Vergleich zu den meisten Smartphones zwar schon eine Ansage, allerdings hat beispielsweise das Optimus Speed von LG mit 2500 Punkten einen theoretischen Vorteil, der sich im Zuge der Einführung von weiteren Dual-Core-Geräten und Apps, die diese Power auch ausnutzen, zu einem auch spürbaren Vorteil entwickeln könnte. Im Browsermark legt das Tablet mit knapp 80.000 Punkten übrigens eine bessere Leistung hin – deutlich mehr als der Prototyp, der vor gut vier Wochen 50.000 Punkte erreicht hat. Damit ist das Gerät auch flotter als das iPad 2, das knapp 70.000 Punkte erreicht. Dual-Core-Tablets mit Android 3.0 schaffen mit um die 90.000 Punkten noch einen Schnitt mehr.

Der empfindliche Touchscreen überzeugt. Auch das Display gefällt mit scharfer Darstellung und kräftigen Farben, allerdings könnte es bei maximaler Helligkeit durchaus noch etwas stärker strahlen. Die Kamera dürfte hingegen mit der des Desire S identisch sein. Sprich: Ordentliche Aufnahmen bei heller Umgebung, starkes Rauschen bei Dunkelheit. Noch dazu gibt es hier keine Foto-LED. Aber gut, sie ist ohnehin nur für Sonderfälle gedacht. Kaum einer wird mit einem Tablet in der Hand durch die Fußgängerzonen dieser Welt laufen und die Sehenswürdigkeiten ablichten. Leistungsmäßig gilt für die 1,3-Megapixel-Frontkamera eine ähnliche Aussage. Für Video-Telefonate dürfte sie dennoch ausreichen.

Der Akku nimmt mit einer Kapazität von 4000 mAh knapp dreimal mehr Energie auf als die meisten aktuellen Smartphones, doch die zusätzliche Reserve wird vor allem durch das größere Display schnell aufgefressen. In der Praxis kommt man bei aktiver WLAN-Verbindung einen Tag über die Runden, wobei alleine etwa drei bis vier Stunden mit der Stift-Eingabe gearbeitet wird. Im Standby hält das Tablet durchaus ein paar Tage durch, ist aber deutlich schneller leer als etwa das iPad. Wer das verhindern will, sollte die UMTS-Ausführung bei Nichtgebrauch in den Flugzeugmodus versetzen. Dann wird nicht mehr mit Facebook, E-Mail-Konten, Kalender et cetera synchronisiert – und schon hält der Akku ewig. Wer nur gelegentlich zum Tablet greift, kommt problemlos drei Tage mit einer Akkuladung aus.

Fazit

Klein, attraktiv, innovativ: Obwohl das HTC Flyer auf dem Datenblatt gegen die gesamten angekündigten Konkurrenten nur schwer punktet, überzeugt das Android-Tablet mit Sense-Interface in der Praxis sofort. Es liegt solide in der Hand, sieht gut aus und fühlt sich stabil und wertig an. Die Bedienung gibt keine Rätsel auf, es gibt viele, tolle Funktionen und ein absolutes Novum: eine Stift-Eingabe, die besser funktioniert als bisher jemals gesehen. Wer also ein Tablet im 7-Zoll-Formfaktor sucht, bekommt mit dem Flyer wohl das beste, was der Markt derzeit zu bieten hat – allerdings lässt HTC sich das auch gut bezahlen. Mit dieser Größe ist das Flyer ideal für jeden, der es permanent dabei haben möchte. Reine Couch-Surfer dürften aber mit einem 10-Zoll-Tablet wohl glücklicher werden.

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