Die BES-5.0-Richtlinien (im PDF-Format) sind lesenswert, da sie Details darüber liefern, wie man die verschiedenen Einstellungen auf den Geräten der Benutzer verwaltet. Ein wichtiges Paket von Richtlinien sind die Anwendungssteuerelemente. Damit lässt sich einstellen, wie Anwendungen von Drittanbietern mit den Geräten und dem sie umgebenden Netzwerk interagieren dürfen. Man kann den Zugriff auf spezielle Teile der Blackberry-APIs sperren, und so beispielsweise sicherstellen, dass Anwendungen nicht auf lokale Dateien zugreifen und heimlich Screenshots erfassen oder Mikrofone einschalten können. So lässt sich auch GPS unterbinden, damit der Standort von Benutzern nicht verfolgt werden kann.

Mit den verfügbaren Richtlinien lässt sich das Smartphone sehr genau konfigurieren. Ein Beispiel ist die Möglichkeit, RIMs eigene Social-Networking-Anwendungen wie den Blackberry-Facebook-Client daran zu hindern, Verbindungen mit dem Rest des Blackberry-Stacks aufzubauen. Deaktiviert man den Datenzugriff, wird Facebook daran gehindert, Terminplaner zu aktualisieren oder Fotos zu Kontakten hinzuzufügen.

Mit BES 5.0 ist es zudem möglich, Richtlinien für bestimmte Benutzer oder Administrationsrollen bereitzustellen. So sind die Gruppen des BES wohl das leistungsfähigste Werkzeug, das man zur Hand hat, da man mit ihnen mehrere verschiedene Benutzer auf einmal verwalten kann. Damit können beispielsweise alle Benutzer aus dem Vertrieb oder das gesamte Führungsteam in einer Gruppe zusammengefasst werden. Zudem lassen sich auch Gruppen von Gruppen erzeugen und Software-Konfigurationen sowie Richtlinien auf alle untergeordneten Gruppen aus einer bestimmten Webseite anwenden.

Screenshot BES 5.0
Die Benutzer benötigen keinen Desktop-Client – sie können ihre Konten und Geräte über den Webbrowser verwalten. Sie benötigen dafür lediglich die URL des Web-Desktops und ein USB-Kabel (Bild: CBS Interactive).

Der Webdesktop ist sehr einfach zu verwenden, und die Benutzer können sich über ihre bestehenden Windows-Benutzerkonten anmelden. Die meisten Funktionen erfordern, dass ein Gerät angeschlossen ist, etwa E-Mail einrichten und verwalten. Auch wer sein Smartphone sichern oder nachsehen will, wie Nachrichten verschickt werden und wann ein Blackberry das letzte Mal mit dem BES kommunizierte, muss das Gerät an den PC angeschlossen haben.

Mit dem Administrationstools lässt sich auch der Webdesktop für die Benutzer anpassen, beispielsweise indem man ein Firmenlogo hinzufügt oder das Farbschema ändert. Die White-Label-Fähigkeit ist wichtig, denn sie erlaubt es dem BES, sich in das übrige Intranet zu integrieren – oder als gehosteter Dienst zu laufen – ohne das Benutzererlebnis zu unterbrechen.

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