Sicherheitsforscher demonstrieren WLAN-Lücken in Cisco-Geräten

Sowohl die erste Generation auf Basis von Swan und LEAP als auch die dritte mit CUWN ist anfällig. Sie erlauben Spionage und Denial-of-Service-Angriffe. Den beiden Forschern zufolge haben alle WLAN-Anbieter ähnliche "Leichen im Keller".

Zwei deutsche Sicherheitsforscher haben auf der Sicherheitskonferenz Black Hat Lücken in Ciscos WLAN-Systemen demonstriert. Enno Rey and Daniel Mende von ERNW knackten bei der öffentlichen Vorführung Geräte aus zwei verschieden Generationen. Ihnen zufolge waren die Schwachstellen leicht zu finden und auszunutzen.

Ihr Vortrag (PDF) trug den Titel „Hacking Cisco Enterprise WLANs“. Zunächst griffen Rey und Mende frühe Modelle von Ciscos Structured Wireless Aware Network (Swan) an. Hier besteht ihnen zufolge eine Lücke im Wireless LAN Context Control Protocol (WLCCP). Dieses definiert, wie zwei Access-Points Informationen austauschen. Angreifer könnten einen Denial-of-Service-Angriff ausführen oder verschlüsselten Traffic ausspionieren.

Das Problem: Swan-Access-Points tauschen Schlüssel untereinander aus, um Roaming zu erleichtern. Rey zufolge ist das proprietäre Verschlüsselungprotokoll LEAP aber schwach. Außerdem könne man Angriffe durch Einschmuggeln falscher Access-Points, durch Entfernen von Bauteilen und Attacken auf das Management-System vornehmen. „Die wichtigste Botschaft ist: Wer Swan-Lösungen einsetzt, sollte sich darüber klar sein, dass sie einige Löcher haben und ein sicherer Betrieb Mehraufwand bedeutet“, so Rey.

Die zweite demonstrierte Attacke richtete sich gegen Hardware des Cisco Unified Wireless Network (CUWN), also der dritten Generation von Ciscos Portfolio. Hier ist die Verschlüsselung den Forschern zufolge stärker. Schwächen stecken jedoch im Management-System, speziell durch den Einsatz des Protokolls SNMP und von bekannten Standard-SNMP-Passwörtern. Da SNMP auf HTTPS basiert, ist es zudem anfällig für Cross-Site-Scripting.

Rey zufolge müssen Unternehmen mit CUNW darauf achten, „dass der Management-Access isoliert und auf wenige Systeme beschränkt ist. Das ist die Achillesferse.“

Die beiden Forscher sehen Ciscos Systeme aber nicht grundsätzlich als besonders verwundbar an. „Alle solchen Lösungen haben Leichen im Keller. Es geht nicht darum, speziell Cisco abzuwatschen.“

Themenseiten: Cisco, Hardware, Networking, Netzwerk, Software, Telekommunikation, WLAN

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