Fujitsu will ab 2012 drahtlose Ladegeräte anbieten

Sie basieren auf der Magnetresonanz-Technik. Die Aufladung soll mit dem erprobten Verfahren 150-mal schneller erfolgen als bisher. Der Wirkungsgrad liegt dem Hersteller zufolge bei 85 Prozent.

Fujitsu will beim drahtlosen Aufladen von Mobilgeräten einen technischen Durchbruch erzielt haben. Forschern des Unternehmens sei es gelungen, Strom mit Hilfe von Magnetresonanz zu übertragen, einem Verfahren das unter anderem von Intel und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) erforscht wird. Fujitsu will 2012 erste Produkte mit dieser Technik auf den Markt bringen.

Eine mögliche Anwendung ist das kabellose Aufladen von Mobiltelefonen, Laptops und anderen Geräten. Bei Fujitsu Laboratories denkt man aber noch weiter. Weitere Einsatzgebiete sieht Fujitsu Laboratories in der Stromübertragung innerhalb eines Computergehäuses und Ladestationen für Elektroautos.

Vereinfacht ausgedrückt kommen beim Magnetresonanzverfahren zur Stromübertragung zwei Magnetspulen und ein Kondensator zum Einsatz, um eine resonante Schwingung zwischen dem Sender und dem Empfänger herzustellen. Die Technik wird laut Fujitsu bereits seit 2006 erforscht. Problematisch dabei ist dem Unternehmen zufolge, dass die Darstellung des Vorgangs als Computermodell sehr komplex sei.

Die Magnetresonanztechnik wurde jetzt bei drei Geräten getestet und analysiert. Dabei habe die Stromübertragung 150-mal schneller funktioniert als bei den davor erprobten Verfahren. Bei der Übertragung auf Geräte in Reichweite der Ladestation habe man einen Wirkungsgrad von mindestens 85 Prozent erzielt.

Das Unternehmen erklärte zu den Versuchen: „Fujitsu Laboratories hat eine Technik entwickelt, welche die Zeit, die man für die Produktion eines Transmitters (Senders) und Receivers (Empfänger) für Ladesysteme auf Basis der Magnetresonanztechnik benötigt, dramatisch verkürzt. Zusätzlich sind wir jetzt in der Lage, die Resonanzbedingungen in der Entwurfsphase exakt einzustellen. Das funktioniert auch bei kleinen Transmittern und Receivern, die leicht von metallischen und magnetischen Objekten in der Nähe beeinflusst werden.“

Fujitsu Laboratories wird Details seines technischen Ansatzes auf der diesjährigen Konferenz des Institute of Electronics, Information and Communication Engineers (IEICE) an der Osaka Universität bekannt geben.

Die von Fujitsu entwickelte Technik unterscheidet sich von dem kürzlich veröffentlichten Qi-Standard zur drahtlosen Stromübertragung per Induktion. Das Verfahren wird bereits in Palms Touchstone-Ladegeräten verwendet, und ist nur für Geräte mit niedriger Leistung vorgesehen. Der Qi-Standard soll zur Verbreitung von Ladegeräten beitragen, die mit Mobilgeräten verschiedener Hardware-Hersteller funktionieren.

Mit dem von Fujitsu vorgestellten Magnetresonanzverfahren lassen sich elektronische Geräte wie Mobiltelefone kabellos aufladen (Bild: Fujitsu).
Mit dem von Fujitsu vorgestellten Magnetresonanzverfahren lassen sich elektronische Geräte wie Mobiltelefone kabellos aufladen (Bild: Fujitsu).

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