AT&T hat den Plan aufgegeben, T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar zu kaufen. Der US-Netzbetreiber teilte mit, er habe eine entsprechende Vereinbarung mit dem Mutterkonzern Deutsche Telekom getroffen. Beide Unternehmen beugten sich demnach dem Druck des US-Justizministeriums und der Kommunikationsbehörde Federal Communications Commission (FCC), die die Transaktion abgelehnt hatten.
Der Deutschen Telekom muss AT&T aufgrund der gescheiterten Übernahme eine Abfindung von 4 Milliarden Dollar zahlen. Darüber hinaus unterzeichneten die beiden Firmen ein Roaming-Abkommen.
Randall Stephenson, CEO von AT&T, betonte erneut, wie wichtig der Ausbau des Mobilfunknetzes sei. Mit diesem Argument hatte sein Unternehmen stets die Übernahme begründet. „Um die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen zu können, werden wir weiter investieren müssen“, sagte Stephenson. Die Politik forderte er auf, den Markt zu öffnen, damit der US-Mobilfunkbranche kurzfristig das benötigte Funkspektrum zur Verfügung stehe. Dazu gehöre auch die Genehmigung des Verkaufs ungenutzter Frequenzen von Qualcomm an AT&T. Zudem müsse die Politik die rechtlichen Grundlagen für einen langfristigen Netzausbau schaffen.
Diese Forderung unterstützt auch der Vorsitzende der FCC, Julius Genachowski. „Die FCC ist einem wettbewerbsfähigen Mobilmarkt verpflichtet, der Innovationen und Investitionen fördert, Jobs schafft und Verbrauchern zugutekommt“, wird er in einer Stellungnahme zitiert. „Die Transaktion hätte das Gegenteil bewirkt. Aber wir stimmen mit AT&T überein, dass der Kongress Gesetze verabschieden sollte, die ein neues Spektrum für das mobile Breitbandinternet freisetzen.“
AT&T hatte den Kauf von T-Mobile USA im März angekündigt. Im August klagte das Justizministerium gegen die Übernahme. Im November ließ die FCC durchblicken, sie lehne den Zusammenschluss ebenfalls ab. Beide argumentierten, dass eine Fusion der Nummer zwei und der Nummer vier im US-Markt dem Wettbewerb schaden würde. Die FCC befürchtete zudem massive Entlassungen, weswegen das Geschäft entgegen der Argumentation der Unternehmen nicht im öffentlichen Interesse sei.
Das Mobilfunkspektrum bleibt ein Problem für AT&T. Laut Zahlen der FCC besitzen AT&T und T-Mobile die geringsten Anteile an dem zur Verfügung stehenden Spektrum. Führend sind hier die kleineren Anbieter Sprint und Clearwire, die die Behörde aufgrund einer Beteiligung von Sprint an Clearwire bei ihrer Analyse wie ein Gemeinschaftsunternehmen behandelt.
AT&T stehen weniger Mobilfunkfrequenzen zur Verfügung als den kleineren Anbietern Sprint und Clearwire (Bild: FCC).
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