Wie schon einleitend geschildert, ist die Verfügbarkeit von nativ auf dem Core Duo laufender Software noch das Hauptproblem des Imac Core Duo. Dank Apples Rosetta-Technologie läuft sämtliche Software für die Vorgänger mit IBM-Prozessoren auch auf dem Imac. Die Frage ist nur: wie schnell? Die Benchmark-Tests zeigen bemerkenswerte Unterschiede, je nachdem, ob eine Software auf die Intel-Hardware portiert wurde (etwa Itunes) oder nicht (Adobe Photoshop oder der Video-Flash-Konverter von Sorensen Squeeze).

Zuerst die gute Nachricht: Im Test mit Itunes (Erstellung von MP3-Dateien) ist der Imac Core Duo 30 Sekunden schneller als der Imac G5 mit 2,1 GHz. Das entspricht nicht der Steigerung um Faktor zwei bis drei, die Apple-CEO Steve Jobs bei der Vorstellung des Geräts angekündigt hatte, sondern bedeutet eine Verbesserung um 35 Prozent.

Auch im Doom-3-Test läuft der neue Imac schneller: 16,2 Frames pro Sekunde bei einer Auflösung von 1024 mal 768 Pixeln sind mehr als die 11,6 fps des Imac G5. Der Wert ist immer noch nicht gut, und mit einer solchen Framerate würde Spielen keinen großen Spaß bringen, aber man muss beachten, dass es sich bei Doom 3 um eine nicht nativ laufende Software handelt. Der trotzdem vorhandene Leistungsgewinn dürfte der deutlich stärkeren Grafik zu verdanken sein. Wenn eine an die Plattform angepasste Version des Spiels erscheinen sollte, dürfte sie noch ein Stück schneller laufen.

Jetzt zu den schlechten Nachrichten. Vorweg sollte man sich allerdings klar machen, dass die Redaktion Macs grundsätzlich nur auf die Multimedia-Leistung hin testet: Verwendet man Office-Software wie Microsoft Office ist die Leistung bei Einsatz nicht nativer Software sicher weniger bedrückend. Wer aber einen Mac hat oder braucht, um darauf Photoshop oder eine nicht nativ laufende Videobearbeitung wie Sorensen Squeeze einzusetzen, sollte auf neue Versionen dieser Programme warten, bevor er sich einen Imac Core Duo zulegt.

Der Durchgang durch ein für Tests erstelltes Bearbeitungsskript in Photoshop dauert 6:30 Minuten, womit der Imac Core Duo 81 Prozent langsamer als der G5 ist (3:36 Minuten). Noch schlechter sieht es aus, wenn man Sorensen zur Konvertierung eines Videos einsetzt: 463 Prozent Unterschied zum Nachteil der neueren Hardware! Der Imac G5 benötigt 5:11 Minuten, der Core Duo nicht mehr akzeptable 24 Minuten.

(Auf der Seite Benchmarks finden sich übrigens alle Testergebnisse als Grafiken aufbereitet.)

Im Internet konnte man zuletzt lesen, dass der Imac Core Duo schneller boote als der alte Imac G5. Das zeigte zum Beispiel ein Video auf der Website You Tube. Das Apple-Fan-Blog Silver Mac veröffentlichte daraufhin eigene Tests, die den G5 nicht ganz so alt aussehen ließen. Deshalb müssen beide Systeme also ebenfalls um die Wette starten. Beide werden dazu mit einem völlig frischen, dem Verkaufszustand entsprechenden Disk-Image bespielt. Anschließend wird die Software über Apples Auto-Update-Funktion auf den neuesten Stand gebracht. Unter diesen Umständen bootet der Imac G5 in durchschnittlich 46,6 Sekunden – der Imac Core Duo braucht nur 25,7 Sekunden. Das Messergebnis wird je nach Konfiguration und installierter Software etwas schwanken, aber unter möglichst gleichen Bedingungen bootet der Imac Core Duo deutlich schneller als der Imac G5.

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