Die Deutschen telefonieren immer weniger im Festnetz

Im vergangenen Jahr betrug die Gesamtgesprächsdauer pro Kopf rund 33 Stunden. Das entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent gegenüber 2007. Der Markt verschiebt sich zunehmend in Richtung Mobilfunk und IP-Telefonie.

Laut aktuellen Daten der Bundesnetzagentur hat jeder Deutsche im vergangenen Jahr rund 33 Stunden im Festnetz telefoniert. Das entspricht einem Rückgang um 2,5 Prozent gegenüber 2007.

Die Summe der im klassischen Festnetz angefallenen Gesprächsminuten ist der Erhebung zufolge von 168 Milliarden auf rund 164 Milliarden gesunken. Für dieses Jahr wird ein etwas stärkerer Rückgang um 3 bis 4 Prozent erwartet. In den Angaben der Bundesnetzagentur zu den Gesprächsminuten sind auch die rund 100.000 öffentlichen Telefonzellen eingerechnet, nicht aber Verbindungen zu nationalen Mobilfunknetzen und zu Mehrwertdiensten, etwa 0180er-Nummern.

„Die Trends zum Handy und zum Telefonieren auf Basis des Internet-Protokolls haben seit 2004 zu einer kontinuierlichen Abnahme der klassischen Festnetztelefonie geführt“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Dank günstiger Flatrates auch für herkömmliche Telefonanschlüsse vollziehe sich dieser Trend hierzulande allerdings langsamer als in anderen Ländern.

Im Festnetz ist laut Bitkom eine stetige Verschiebung zu beobachten: Die Zahl der schmalbandigen Anschlüsse (analog und ISDN) nimmt in Deutschland bereits seit einigen Jahren ab. Lag die Summe dieser Anschlüsse 2002 noch bei fast 40 Millionen, waren es 2008 nur noch 35,4 Millionen. Mit knapp 5 Prozent war der Rückgang vergangenes Jahr besonders stark.

Im Gegenzug wächst die Bedeutung von Breitbandanschlüssen und IP-Telefonie. Im Jahr 2008 telefonierten bereits 3,7 Millionen Haushalte über das Internet. Dazu nutzten 1,5 Millionen die Kabel-TV-Anschlüsse und 2,2 Millionen das so genannte entbündelte DSL. Diese speziellen DSL-Anschlüsse sind vertraglich nicht an einen herkömmlichen Festnetzanschluss gebunden. Im Vorjahr telefonierten erst 0,8 Millionen Haushalte über das TV-Kabel und 0,7 Millionen Haushalte über einen entbündelten DSL-Anschluss.

Zum Jahresende 2008 gab es insgesamt 39,1 Millionen Festnetztelefonanschlüsse in Deutschland. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse war mit über 107 Millionen mehr als doppelt so hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes telefonierten Anfang 2008 gut neun Prozent aller deutschen Haushalte ausschließlich per Handy.

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