Hacker steigern DDoS-Rekord auf 1,7 Terabit/s

Der vorherige Rekord hält nur eine Woche. Es kommt erneut ein Verstärkungs-Angriff mit Memcached-Servern zum Einsatz. Opfer ist ein nicht näher genannter Service Provider in den USA.

GitHub kann sich nicht länger damit brüsten, Opfer des weltweit größten DDoS-Angriffs zu sein. Dieser unrühmliche Titel gebührt nun einem nicht näher genannten Service Provider in den USA. Wir Arbor Networks berichtet, wurde die Attacke mit einer Datenmenge von bis zu 1,7 Terabit/s ausgeführt. Der Angriff auf GitHub erreichte Ende Februar bis zu 1,35 Terabit/s. Davor lag der Höchstwert bei 1,1 Terabit/s.

DDoS (Bild: Shutterstock/Evlakhov Valeriy)Zuvor hatten Arbor Networks, Cloudflare und Akamai von einer Zunahme sogenannter Verstärkungs-Angriffe berichtet, bei denen Memcached-Server zum Einsatz kommen. Memcached ist ein Tool, das Daten zwischenspeichern soll, um die Belastung von Datenspeichern wie Festplatten und Datenbanken zu reduzieren. Es ist eigentlich nur für Systeme gedacht, die nicht mit dem Internet verbunden sind, da es keine Authentifizierung beinhaltet. Laut Akamai gibt es jedoch mehr als 50.000 bekannte angreifbare Systeme.

Nur einen Tag, nachdem Cloudflare diese neue Methode, die DDoS-Angriffe um Faktor 51.000 verstärken kann, öffentlich machte, traf es GitHub. Der Online-Dienst für Software-Projekte war als Folge mehrere Minuten nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Welche Folgen der neuerliche Angriff für den Service Provider hatte, ist nicht bekannt.

Aufgrund der hohen Zahl der falsch konfigurierten und über das Internet erreichbaren Memcached-Server geht Carlos Morales von Arbor Networks davon aus, dass die Verstärkungs-Angriffe weiter zunehmen werden. Sein Kollege Roland Dobbins will sogar Anzeichen dafür gefunden haben, dass sie nicht mehr nur erfahrenen Angreifern vorbehalten sind, sondern sich auch automatisiert über mietbare Botnetze ausführen lassen.

Ihm zufolge machten Forscher bereits im Jahr 2010 auf unsichere Memcached-Server weltweit aufmerksam. Im November 2017 beschrieben chinesische Forscher erstmals die sich darauf ergebenden Risiken bei Cyberangriffen. Rapid7 schätzt, dass ständig rund 100.000 Memcached-Server über das Internet erreichbar sind. Darüber hinaus meldet Ars Technica, dass in einigen Fällen Angriffe auf Memcached-Server mit Lösegeldforderungen von umgerechnet mehr als 18.000 Dollar verbunden werden.

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