Ericsson erreicht 5 GBit/s in 5G-Test

Der Telekomausrüster will die unter Laborbedingungen erzielte Geschwindigkeit auch in der Praxis realisieren. Der kommerzielle Einsatz ist in etwa sechs Jahren zu erwarten. Als erstes 5G-Netz geht voraussichtlich ein Demonstrationsnetzwerk während der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio in Betrieb.

Ericsson hat bei einem kontrollierten Versuch mit seiner 5G-Technik eine Übertragungsgeschwindigkeit von 5 GBit/s erzielt. Die Demonstration fand in Ericssons Forschungslabor in schwedischen Kista statt. Dabei waren auch Vertreter des japanischen Netzbetreibers NTT DoCoMo und des südkoreanischen Unternehmens SK Telecom anwesend, die bereits eine eigene Erprobung der neuen Mobilfunktechnik planen.

Logo von Ericsson

Ein kommerzieller Einsatz der demonstrierten Technik ist aber nicht vor Ende des Jahrzehnts zu erwarten. Als erstes 5G-Netz wird voraussichtlich ein Demonstrationsnetzwerk während der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2020 in Tokio in Betrieb gehen. Mit 5 GBit/s werden solche Netze rund 50-mal schneller als die schnellsten LTE-Netze von heute sein. Die erzielbaren Geschwindigkeiten werden nicht nur Smartphones, sondern auch Autos, medizinischen und anderen Geräten zugute kommen. Nicht zuletzt könnte die M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine) davon profitieren.

„Während es bei LTE darum ging, einen jeden zu verbinden, geht es bei 5G darum, einfach alles zu verbinden“, erklärte Johan Wibergh, Chef von Ericssons Netzwerksparte. Gegenüber News.com versicherte er außerdem, dass Ericsson die unter optimalen Bedingungen erzielte Geschwindigkeit auch in der Praxis bereitstellen will: „Wir machen hier keine Tests mit Geschwindigkeiten, die wir nicht auch im Alltag bieten können. Wir wissen, was es braucht, um sie in einem echten hochleistungsfähigen Netzwerk zu erreichen.“

Um die Rekordwerte zu erreichen, setzte Ericsson auf eine weiterentwickelte Mehrantennentechnik (MIMO, Multiple Input Multiple Output), neue Antennentechnik mit größerer Bandbreite, höhere Funkfrequenzen und kürzere Übertragungsintervalle. Bei der Demonstration nutzte es das 15-GHz-Frequenzband.

Für Ericsson ist es entscheidend, die Leistung seiner 5G-Technik zu beweisen, da sich der Telekomausrüster zunehmender Konkurrenz durch Anbieter wie Huawei und ZTE ausgesetzt sieht. Die chinesischen Rivalen konnten durch aggressive Preise Marktanteile gewinnen, stehen inzwischen aber auch an der Spitze der Mobilfunkforschung und -entwicklung. Insbesondere Huawei schiebt den 5G-Fortschritt an und stellte auf dem Mobile World Congress 2014 seine Vision von 5G vor. Mit der Veranstaltung 5G@Europe Summit machte es im Februar dieses Jahres in München deutlich, dass es damit mehr als den chinesischen Markt im Blick hat.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

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Themenseiten: Ericsson, LTE, Mobile, Netzwerk, Telekommunikation

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