FTC untersucht Googles Übernahme von Waze

Es geht um mögliche Auswirkungen des Kaufs auf den Wettbewerb im Markt für Kartendienste. Kartellanwälte halten laut WSJ eine Rückabwicklung des Kaufs für unwahrscheinlich. Die Untersuchung verzögert aber möglicherweise die Integration von Waze in Google Maps.

Die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) prüft die Übernahme von Waze durch Google. Das hat der Suchkonzern dem Wall Street Journal bestätigt: Die Anwälte der FTC hätten mit Google in Verbindung gesetzt, heißt es. Details nannte Google nicht.

Waze für iPhone (Bild: Waze)

Offiziell hatte Google den Kauf der Social-Traffic-App Waze Mitte des Monats abgeschlossen. Das WSJ weist darauf hin, dass die FTC, obwohl Wazes Umsatz für eine automatische Untersuchung zu gering ist, auch noch nachträglich ein Verfahren einleiten kann.

Kartellanwälte halten es laut WSJ für unwahrscheinlich, dass die FTC Google zwingen wird, den Kauf rückgängig zu machen. Dafür müsse die Behörde nachweisen, dass der Zusammenschluss der beiden Firmen den Wettbewerb im Markt für Kartendienste erheblich einschränke. Wahrscheinlich habe die FTC aber Google aufgefordert, die Integration von Waze bis zum Abschluss der Untersuchung auszusetzen.

Google hatte die Akquisition von Waze vor fast zwei Wochen bestätigt. Über finanzielle Details vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Angeblich gab Google zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Dollar für das israelische Start-up aus.

Der Kauf könnte dem Internetkonzern helfen, seinen eigenen Kartendienst Maps zu verbessern. Möglicherweise wollte Google aber auch verhindern, dass das israelische Unternehmen an den Konkurrenten Facebook geht. Das Social Network soll im vergangenen Monat ebenfalls mit Waze verhandelt haben.

Waze verfügt über 47 Millionen aktive Nutzer und damit gut doppelt so viele wie noch vor einem knappen Jahr. Seine Mobile-App ist insbesondere in den USA populär. Die Anwender stellen sich gegenseitig Verkehrsinformationen in Echtzeit zur Verfügung. Der Dienst erstellt daraus eine optimierte Routenberechnung zur Stauvermeidung. Nutzer können außerdem auf Besonderheiten hinweisen – etwa Polizei- und Geschwindigkeitskontrollen oder Unfälle.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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