Deutsche Community kritisiert frühes Support-Ende für Java 6

Ihrer Ansicht nach überfordert Oracle mit seinen raschen Versionsschritten die Anwender. Bei einer Umfrage gab knapp die Hälfte an, Java 6 über November hinaus nutzen zu wollen. Erst 22 Prozent setzen Java 7 in Produktivumgebungen ein.

Die deutsche Java-Community ist offenbar nicht damit einverstanden, dass Oracle den kostenlosen Support für JDK 6 im November 2012 einstellen will. Bei einer Umfrage des Interessenverbunds der Java User Groups e.V. (iJUG) gab knapp die Hälfte an, über diesen Termin hinaus auf das Produkt angewiesen zu sein.

Der Untersuchung zur Java-7-Nutzung zufolge setzen erst rund 22 Prozent der 234 Befragten Java 7 in Produktivumgebungen ein. Weitere 14 Prozent verwenden aufgrund von Problemen im produktiven Einsatz die aktuelle Version nur zu Testzwecken. Auf die Frage, ob das neue JDK 7 ihre Bedürfnisse erfüllt, antworteten antworteten 73 der Befragten mit „ja“, 84 mit „weitgehend“, 25 mit „nur zum Teil“ und 19 mit „nein“.

Tobias Frech, iJUG-Vorstand und Board-Mitglied der Java User Group Stuttgart, sagte dazu: „Das Thema ‚Update auf Java 7‘ ist bei vielen Herstellern javabasierter Software noch gar nicht richtig angekommen. Oracle geht zwar mit erfreulichem Beispiel voran und stellt das zu Java 7 kompatible Release seiner Fusion Middleware zur Verfügung. Jedoch gilt auch hier, dass ein Update auf die neueste Version notwendig ist.“

Fried Saacke, Vorstandsvorsitzender des iJUG ergänzt: „Der Druck von Oracle auf die Java-Community ist zu hoch, die Anwender können damit nicht Schritt halten.“ Oracle solle der dringenden Bitte der Entwickler folgen und den Support um ein Jahr verlängern. Dann bleibe genug Zeit, die Anwendungen umzustellen.

Oracle hatte Anfang Mai mit dem Upgrade-Prozess auf Java 7 begonnen. Außer den üblichen Verbesserungen bei Leistung, Stabilität und Sicherheit, die mit Softwareupdates einhergehen, nennt Oracle drei wesentliche Punkte, die bei Java 7 neu sind: Erstens stehen nun Erweiterungen im Java-Plug-in für die Entwicklung und das Deployment von Rich-Internet-Anwendungen zur Verfügung. Zweitens helfen Erweiterungen der Programmiersprache Entwicklern, Java-Code einfacher zu schreiben und anschließend unkomplizierter zu optimieren. Drittens unterstützt die Java Virtual Machine nun auch andere Sprachen als Java.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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