Dass die für ein Handy verfügbare Software mindestens so wichtig wie das Hardwaregerüst selbst ist, hat der Erfolg des iPhone mit seinem App Store eindrucksvoll gezeigt. Google Android, BlackBerry sowie Nokia bieten inzwischen alle ihre eigenen Marktplätze – und Palm zieht mit.

Der Palm Pre App Catalog befindet sich derzeit noch in der Betaphase und stellt zum Start des Smartphones lediglich rund ein Dutzend Anwendungen bereit. Sowohl das Herunterladen als auch das Installieren der Programme geht schnell und problemlos vonstatten.

Dennoch enttäuscht die magere Auswahl an Anwendungen. Im April stellte Palm das Mojo Software Development Kit nur einer Handvoll von Entwicklern zur Verfügung. Wer Software für den Pre schreiben möchte, muss sich auf der Website des Herstellers für das SDK bewerben. Ein Datum, wann die Entwicklungsumgebung für die Öffentlichkeit verfügbar ist, verrät Palm noch nicht. Eines dagegen ist sicher: Jede Anwendung, die im App Catalog verfügbar sein wird, will Palm einzeln prüfen und freigeben.

Als Code für die Anwendungen kommen sowohl Standard-HTML als auch CSS und JavaScript in Frage. Das Betriebssystem WebOS ermöglicht Programmierern also großzügige Freiräume. Außerdem sollen Enwickler einen Zugriff auf die tieferen Ebenen des Betriebssystems erhalten, beispielsweise die Benachrichtigungsleiste. Sicherlich wird sich der App Catalog bald füllen, doch im Moment herrscht hier noch gähnende Leere.

Software vergangener Tage

Wer bereits einen Palm mit viel gekaufter Anwendungen besitzt, soll diese dank Classic von MotionApps größtenteils auch auf dem Pre nutzen können. Die Softwareschmiede hat angekündigt, in den nächsten Tagen eine Liste zu ihrem Emulator kompatibler Applikationen zu veröffentlichen. Einen Preis für das Tool nannte der Hersteller bislang nicht. Fest steht lediglich, dass es eine kostenlose Sieben-Tage-Version geben wird.

Bereits vorinstalliert auf dem Palm Pre sind Google Maps, PDF-Viewer, YouTube-Client, Notizbuch, Aufgabenliste, Taschenrechner, Uhr und etliche Programme des amerikanischen Mobilfunkproviders Sprint. Das mitgelieferte DocView von Dataviz zeigt Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien an. Es ist zu erwarten, dass die deutsche Version des Smartphones ein anderes Softwarepaket mitbringt.

Sprachqualität

Die Sprachqualität der Verbindung ist ausgezeichnet: wenig Rauschen sowie klare und dennoch volle Stimmen. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Maschinen verstehen den Pre: Der Sprachroboter einer Airline kommt mit den per Stimme angeforderten Informationen auf Anhieb klar. Bei keinem einzigen Telefonat treten Verbindungsprobleme auf.

Bei Verwendung des Lautsprechers lässt die Qualität nach. Die Stimmen hören sich sehr entfernt an. Sobald ein wenig Umgebungslärm auftritt, muss der Lautstärkeregler definitiv auf Maximum stehen. Dabei übersteuert der Klang allerdings etwas. Dennoch, das Telefonieren funktioniert immer noch. Die Qualität des Mikrofons erstaunt: Gesprächspartner merken nicht, dass das Telefon nicht ans Ohr gehalten wird. Das Koppeln des Palm Pre mit dem Bluetooth-Headset Logitech Mobile Traveller klappt auf Anhieb. Ebenso verhält es sich mit den S9 Bluetooth Active Headphones von Motorola.

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Getestet: Palm Pre mit dem neuen Betriebssystem WebOS

Kommentar hinzufügen
  • Am 14. Juni 2009 um 18:50 von Jörg

    Palm Bluetooth
    Bilder können nicht per Bluetooth übertragen werden wie beim IPhone? Oder war nur der Text nicht eindeutig?

    gruß

    JH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *