Apple kündigt Support für SMS-Nachfolger RCS an

Apples iMessage unterstützt künftig neben SMS auch die Kommunikation per Rich Communication Services. Das ermöglicht unter anderem den Versand von Fotos zwischen Apple iMessage und Google Messages.

Apple wird nun doch künftig den SMS-Nachfolger Rich Communication Services unterstützen. Das bestätigte das Unternehmen aus Cupertino gegenüber 9to5Mac. Der Standard, bisher nur von Android-Geräten genutzt wird, erlaubt eine plattformübergreifende Kommunikation mit Funktionen, die zuvor Messaging-Anwendungen vorbehalten war.

Der iPhone-Hersteller setzt für „Kurznachrichten“ auf seine eigene Messaging-Lösung iMessage. Funktionen, die über den reinen Versand von Textnachrichten als SMS hinausgehen, sind jedoch den Apple-Geräten vorbehalten. iPhone-Besitzer, die per iMessage mit Android-Geräten kommunizieren wollen, sind bisher auf den SMS-Standard beschränkt.

Rich Communication Services (RCS) nutzen im Gegensatz zur SMS das Mobilfunknetz oder WLAN-Verbindungen und erlauben unter anderem Gruppen-Chats und den Versand von Fotos und Videos. Auch der eigene Standort lässt sich per RCS freigeben und mit anderen Nutzern teilen.

„Im Laufe des nächsten Jahres werden wir Unterstützung für RCS Universal Profile hinzufügen, den Standard, der derzeit von der GSM Association veröffentlicht wird“, erklärte Apple im Gespräch mit 9to5Mac. „Wir glauben, dass RCS Universal Profile im Vergleich zu SMS oder MMS eine bessere Interoperabilität bieten wird. Dies wird neben iMessage funktionieren, das weiterhin das beste und sicherste Messaging-Erlebnis für Apple-Nutzer sein wird.“

Wahrscheinlich reagiert Apple mit der Ankündigung des RCS-Supports auch auf Forderungen seiner Mitbewerber, wonach die EU-Kommission iMessage als Torwächter-Dienst einstufen soll. Das würde Apple zwingen, Auflagen zur Interoperabilität mit Diensten von Mitbewerbern zu erfüllen. Mit dem Support für RCS könnte Apple möglicherweise diesen Auflagen bereits entsprechen.

Allerdings betonte Apple im Gespräch mit TechRadar, dass RCS weniger sicher ist als der eigene iMessage-Dienst. Tatsächlich fehlt im RCS-Standard bisher eine Implementierung einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Google bietet diese zwar über die Chat-Funktion in seiner Messages-App an, dabei handelt es sich allerdings um eine Google-eigene Lösung – die Apple nicht übernehmen wird. Laut TechRadar setzt sich das Unternehmen bei der GSM Association nun dafür ein, dass der RCS-Standard um eine Verschlüsselung erweitert wird.

Themenseiten: Apple, Kommunikation, Messenger, SMS, iOS, iPhone

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