WeLeakInfo: FBI beschlagnahmt Website für Verkauf gestohlener Daten

An den Ermittlungen sind auch Behörden aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien beteiligt. WeLeakInfo ist eine kostenpflichtige Suchmaschine für Anmeldedaten. Die Dienste der Seite sind schon ab 2 Dollar pro Tag erhältlich.

Die US-Bundespolizei hat in Zusammenarbeit mit anderen Behörden die Domain der Website WeLeakInfo.com beschlagnahmt. Darüber wurde in den vergangenen drei Jahren ein Online-Dienst für den Verkauf von Daten betrieben, die wiederum aus Hackerangriffen auf andere Websites oder Datenverlusten stammen.

FBI (Bild: FBI)WeLeakInfo bot also Zugang zu Anmeldedaten inklusive Passwörtern von Nutzern weltweit. Die als Abonnement erhältlichen Informationen erlaubten Cyberkriminellen unter Umständen gezielte Angriffe auf Nutzer bestimmter Dienste.

Konkret gab WeLeakInfo seinen Kunden die Möglichkeit, den Datenbestand nach einer zu hackenden Person zu durchsuchen, und zwar anhand eines Namens, einer Nutzernamens oder einer E-Mail-Adresse. Als Ergebnis lieferte die Seite dann eine Übersicht über alle Datenverluste oder Datendiebstähle, von denen diese Person betroffen ist, inklusive möglicherweise verfügbaren Passwörtern im Klartext.

Die Daten konnten dann benutzt werden, um zumindest zu versuchen, Online-Profile der fraglichen Person zu übernehmen. Vor allem in Fällen, in denen den Opfern ein Datenverlust nicht bekannt war oder in denen sie ein Passwort für verschiedene Dienste hinterlegt hatten, waren solche Angriffe möglicherweise auch erfolgreich.

Seine Dienste bot WeLeakInfo zudem recht günstig an. Schon für schlanke zwei Dollar pro Tag erhielten Hacker Zugriff auf alle Daten der Seite sowie eine unbegrenzte Zahl von Suchabfragen. WeLeakInfo warb zudem mit einer Datenbank mit 12 Milliarden Einträgen aus mehr als 10.000 Sicherheitsvorfällen.

Abgeschaltet wurde die Seite bereits am 15. Januar. An der Aktion beteiligt waren neben dem FBI auch Polizeibehörden in Nordirland, den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland. Zudem wurden zwei Verdächtige inhaftiert, und zwar in den Niederlanden und Nordirland. Die beiden 22-Jährigen sollen die Seite betrieben haben.

Bereits im Februar 2017 wurde von US-Behörden das ähnliche Angebot LeakedSource geschlossen. Mindestens drei weitere Websites sind weiterhin in diesem Geschäftsfeld aktiv: Dehashed, Snusbase und Leak-Lookup.

Nutzern steht mit Have I Been Pwned auch eine „legitimes“ Angebot zur Verfügung, mit dem sie prüfen können, ob ihre Anmeldedaten kompromittiert wurden. Browseranbieter integrieren auf Basis dieses Datenbestands zudem Funktionen, die Nutzer warnen, falls ihre im Browser hinterlegten Anmeldedaten bereits im Internet kursieren. Have I Been Pwned ist ein Projekt des australischen Sicherheitsforschers Troy Hunt.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Themenseiten: Cybercrime, Datendiebstahl, Datenschutz, Federal Bureau of Investigation, Privacy

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu WeLeakInfo: FBI beschlagnahmt Website für Verkauf gestohlener Daten

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *