MWC: Samsung Knox macht Blackberry Konkurrenz

Das Sicherheitssystem basiert auf dem von der NSA entwickelten Security Enhanced Android. Knox trennt alle privaten und geschäftlichen Daten eines Nutzers. Auch vorhandene Android-Apps lassen sich in Unternehmensumgebungen integrieren.

Samsung hat auf dem Mobile World Congress 2013 in Barcelona ein neues Sicherheitssystem namens Samsung Knox für seine Android-Smartphones vorgestellt. Der koreanische Elektronikkonzern will damit vor allem Enterprise-Kunden für seine Produkte gewinnen. Damit tritt das Unternehmen in direkten Wettbewerb mit dem kanadischen Hersteller Blackberry, der mit seinem jüngst vorgestellten Mobilbetriebssystem Blackberry 10 vor allem im Business-Bereich punkten und so wieder auf die Beine kommen will.

Knox ist für Samsung vor allem eine Reaktion auf den Trend, dass Mitarbeiter ihre eigenen Geräte bei der Arbeit nutzen (BYOD, Bring your own Device). „BYOD bringt selbstverständlich einige Sicherheitsprobleme mit sich, es ist aber Fakt, dass Unternehmen, die diese Strategie annehmen, sich über einige wichtige Vorteile gegenüber Konkurrenten freuen können“, sagte Simon Stanford, President der IM Division bei Samsung UK und Irland.

Samsung Knox basiert auf dem von der US National Security Agency entwickelten Security Enhanced Android (Bild: Samsung)

Ähnlich wie Blackberry 10 erlaubt es Knox, die geschäftlichen und privaten Daten von Mitarbeitern schon auf Anwendungsebene voneinander zu trennen. Dadurch werde das Risiko von Datenverlusten, Viren und Malware-Angriffen reduziert, so Samsung.

Knox baut auf das von der US National Security Agency (NSA) entwickelte Security Enhanced Android (SE Android) auf. Es unterstützt Integritätsmanagement-Services, die in die Hardware und das Betriebssystem implementiert sind. Zudem ist Knox kompatibel zu MDM (Mobile Device Management), VPN (Virtual Private Network) und Verzeichnisdiensten.

„Der Knox-Container, der einfach über ein Icon auf dem Homescreen aufgerufen werden kann, bietet eine Vielzahl von Enterprise-Applikationen in einer sicheren Umgebung, wie etwa E-Mail, Browser, Kontakte, Kalender, Zusammenarbeit, Datenaustausch, CRM und Business Intelligence“, heißt es in einer Pressemitteilung von Samsung.

Knox erlaubt es aber auch, vorhandene Apps aus dem Android-Ökosystem in eine sichere Unternehmensumgebung zu integrieren. Änderungen am Quellcode der Anwendung sind laut Samsung nicht notwendig.

Samsungs verstärktes Engagement im Enterprise-Sektor wird vor allem Blackberry beunruhigen. Knox könnte für einige Geschäftskunden, die von Blackberry zu Android gewechselt sind, ein gutes Argument sein, bei ihrer aktuellen Wahl zu bleiben und Blackberry 10 keine Chance zu geben.

Laut Bob Tinker, CEO von MobileIron, etabliert Samsung mit Knox Android als eine wichtige Computing-Plattform für Unternehmen. Knox übertreffe sogar die Sicherheitsanforderungen vieler Firmen und Regierungsorganisationen. MobileIron selbst bietet Lösungen für Sicherheit und Management für mobile Apps, Dokumente sowie Geräte an und unterstützt Samsung Knox.

[mit Material von Ben Woods, ZDNet.com]

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Themenseiten: Android, BYOD, MWC, Samsung, Smartphone

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu MWC: Samsung Knox macht Blackberry Konkurrenz

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  • Am 26. Februar 2013 um 12:31 von Mac-Harry.de

    Das war der fehlende Puzzelstein zum Gesamterfolg von Android. Doch interessant ist, dass Knox von Samsung, dem Hardwarehersteller und nicht von Google kommt.

    Ein geschickter Trick, um Kunden weiter zu Samsung-Käufen zu zwingen, hat man sich erst mal daran gewöhnt. Nicht schlecht, dieser Schachzug!

  • Am 26. Februar 2013 um 14:12 von Square Zero

    Würde es dich überraschen, wenn ich behaupte, dass es Smartphonenutzer gibt, die Android im Allgemeinen und Samsung im Besonderen nicht mögen?
    Denen der „Gesamterfolg von Android“ genauso wie der Apple-Hype einfach nur auf die Nerven geht?

    • Am 26. Februar 2013 um 14:24 von PeerH

      Da hat Samsung nun einfach mal eine Idee kopiert … Copycat bleibt Copycat. ;)

      • Am 26. Februar 2013 um 21:36 von sglietz

        Und kann es nicht einfach sein, dass zu gewissen Zeiten einfach gewisse Produkte und Ansätze gefragt sind? Ich meine ab Oktober werden halt Schokonikoläuse verkauft, ab Februar Osterhasen … Und derzeit steht es einem Anbieter von Mobiltelefonen halt gut an, ein bißchen mehr als das reine Gerät zu verkaufen. Schließlich drängelt sich auf dem Marlt für Mobile Device Management alles, was nicht bei drei auf´m Baum war. Warum soll da nicht auch Samsung als Geräteanbeiter versuchen mitzuspielen. Und wenn Blackberry so toll ist – warum sacken dann die Marktanteile in den untereren einstelligen Bereich ab? Also, wenn der eine wegstirbt, kommen halt andere nach.

  • Am 26. Februar 2013 um 20:27 von The Saint

    Na da gehört aber noch ein wenig mehr dazu als irgend ein Aufsatz um erfolgreich ein BlackBerry zu verdrängen. Wir werden sehen wie das ganze funktioniert. Hier kommt es nämlich nicht unbedingt darauf an wie die Daten auf dem Gerät gesichert werden, sondern wie diese sicher zum Gerät kommen. Ich glaube BlackBerry kann das durchaus gelassen sehen.

  • Am 7. November 2013 um 21:41 von 7.11

    Knox baut auf das von der US National Security Agency (NSA) entwickelte Security Enhanced Android (SE Android) auf.

    Das spricht Bände

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