An der Software, siehe Bild 1, gibt es wenig auszusetzen. Der Zugriff auf die Dateien kann per SMB/CIFS (Windows-Filesharing), AFP (Apple Filesharing), NFS, FTP oder WebDAV erfolgen. Aufgrund der Vielzahl der Protokolle werden alle gängigen Betriebssysteme wie Linux, Windows und Mac OS gut unterstützt. Eine Integration in eine Windows Active Directory Domain ist möglich. Ein Dateibrowser, der als Webanwendung realisiert ist, gestattet den einfachen Zugang zu allen Dateien von unterwegs mit jedem Browser.
Mit der Applikation Downloadstation (Bild 3) ist es möglich, Downloads anzustoßen, die das NAS-System selbstständig ausführt. Der PC kann ausgeschaltet werden. Unterstützt werden die Protokolle HTTP, FTP, NZB (Usenet), Bittorrent und eMule.
Die Photo Station erlaubt es, alle Bilder, die im Share photos abgelegt sind, auf einer Website zu betrachten, siehe Bild 4. Von neuen Fotos werden automatisch Thumbnails und Bilder in der Größe 640 mal 480 Pixel angelegt, ohne die Originale zu löschen. Für iOS und Android gibt es die App DS photo+ in den jeweiligen App Stores, mit denen sich die Fotos auch vom Smartphone aus betrachten lassen, siehe Bild 5. Wer neue Fotos hinzufügt, braucht eine Menge Geduld bis die Fotos auf der schwachen Hardware mittels ImageMagick in die passenden Formate konvertiert hat. Sie die Fotos fertig, läuft die Photo Station jedoch recht flott.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die Audio Station (Bild 6). Sie spielt verfügbare Songs im Share music über eine Webapplikation oder ein an die Diskstation angeschlossenes USB-Audio-Device ab. Für Android- und iOS-Nutzer gibt es die Anwendung DS audio, siehe Bild 7. Sie verfügt auch über einen Fernbedienungsmodus. So kann man mit seinem Smartphone andere Wiedergabegeräte steuern. Auch DLNA-Geräte und iTunes-Clients werden unterstützt.
Profis haben sogar die Möglichkeit, iSCSI-Targets anzulegen. Für Privatnutzer ist das eher uninteressant. Wer aber beruflich etwa mit VMware oder Hyper-V zu tun hat, kann leicht eine Testumgebung aufsetzen, um beispielsweise den Live-Umzug einer virtuellen Maschine zu realisieren. Das iSCSI-Modul ist nicht von Microsoft oder VMware zertifiziert, aber für einen Test reicht die Funktion.
Die Basisnetzwerkfunktionalität ist mehr als ausreichend. Die Diskstation DS 110j beherrscht native und getunnelte IPv6-Anbindung. Zudem verfügt sie über das PPPoE-Protokoll, so dass sie am DSL-Anschluss als NAT-Router eingesetzt werden kann. Für Kabelanschlüsse mit DHCP-Protokoll ist sie als NAT-Router ist sie jedoch ungeeignet. Dazu fehlt ein zweiter Ethernetanschluss. Eine DDNS-Funktion und eine Firewall mit Portweiterleitung sind ebenfalls vorhanden.
Wer mehr Anwendungen sucht, findet diese auf der Synology-Website. Damit lässt sich das NAS sogar in einen Mailserver verwandeln. Darüber hinaus gibt viele Third-Party-Applikationen, vor allem aus dem LAMP-Bereich. Das Spektrum reicht vom Diskussionsforum phpBB über die Blogger-Plattform WordPress bis hin zu den Content-Management-Systemen Joomla und Typo3.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Softwarefeatures der Synology-NAS-Systeme im Gegensatz zu Konkurrent QNAP einen besseren und ausgereifteren Eindruck machen. Die einzelnen Komponenten sind gut in eine einheitliche Weboberfläche integriert und Bugs sind nicht festzustellen. Insbesondere die Applikationen Audio Station und Photo Station sind stabiler und schneller als bei den QNAP-Modellen. Dasselbe gilt für die mobilen Apps für Android und iOS. Sie sind bei QNAP noch mit einigen Fehlern behaftet.
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2 Kommentare zu Home-NAS mit Onlinebackup: Synology DS 110j im Test
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Verschlüsselungsoption beim DS110j
Es wäre schön gewesen, wenn in dem Bericht auf die Konfiguration der Syncronisation mit rsync eingegangen wäre. Hierbei wäre es für Leser mit Vertraulichkeitsansprüchen auf encfs und ssh einzugehen. Ist dies bei der Strato Lösung vorkonfiguriert bzw. wird diese überhaupt unterstützt.
mfg
AW: Verschlüsselungsoption beim DS110j
Der rsync-Übertragungsweg ist mit SSH verschlüsselt. Die HiDrive-Festplatte ist grundsätzlich TrueCrypt-fähig. Letzteres funktioniert natürlich nicht, wenn man rsync verwendet. Wenn man auf seiner Online-Festplatte einen verschlüsselten Container anlegt, muss man über einen anderen Weg (e.g. robocopy) sichern. Das wiederum bedingt, dass man sich per OpenVPN einwählt oder das Laufwerk per https-WebDAB mountet. Wer einfach SMB nutzt, hat immer einen unverschlüsselten Übertragungsweg.