Home-NAS mit Onlinebackup: Synology DS 110j im Test

ZDNet testet das Synology-Modell DS 110j mit 500 GByte. Das von Strato gelieferte Gerät ist mit der Western-Digital-Festplatte WD5000AAKS aus der Caviar-Blue-Serie ausgestattet. Sie dreht mit 7200 U/min und besitzt ein SATA-II-Interface mit einer Übertragungsrate von 3 GByte/s. Der interne Puffer beträgt 16 MByte.

Grundsätzlich lässt sich jede SATA-Platte in 2,5 und 3,5 Zoll (mechanisch oder SSD) verwenden, jedoch sollte man die Kompatibilitätsliste von Synology beachten. Insbesondere ist es sinnvoll, nach unten zu scrollen und sich die Liste der Platten mit bekannten Problemen näher anzusehen.

Die Installation ist einfach: Nach dem Verbinden des Netzwerkkabels mit der Gigabit-Anschlussbuchse holt sich das NAS per DHCP eine Adresse und kann sofort per Browser unter http://diskstation bedient werden. Synology unterstützt Internet Explorer ab Version 7, Chrome ab Version 5, Firefox ab 3.0 und Safari ab 4.0. IE6 wird explizit nicht unterstützt.

Wer auf eine drahtlose Anbindung angewiesen, kann das Gerät auch mit einem kompatiblen WLAN-Stick (nicht im Lieferumfang) in sein Netzwerk nehmen. Mit WLAN kann jedoch nicht die volle Geschwindigkeit erreicht werden. Unter Praxisbedingungen schafft man auch mit 802.11n nur um die 30 MBit/s.

Strato verwendet keine spezielle Firmware auf dem Gerät, hat es aber für die Verwendung mit dem Online-Speicher HiDrive als Backup-Medium vorkonfiguriert. Jede Nacht um 3.20 Uhr wird der Inhalt des NAS-System auf dem HiDrive gesichert, siehe Bild 2. Zeitintervall und die zu sichernden Verzeichnisse lassen sich nach Belieben verändern.

Dabei verwendet Strato rsync. Anders als der Name vermuten lässt, ist rsync kein bidirektionales Synchronisierungsprogramm beziehungsweise -protokoll, sondern nur ein Kopierprogramm mit Mirrorfunktion. Das heißt, dass bei jedem Backup alle Änderungen auf dem Ziel verloren gehen.

Für alle, die viel unterwegs sind, ist das keine optimale Lösung. Da das NAS-System die Dateien auf dem HiDrive-Laufwerk immer wieder überschreibt, bietet es sich an, von unterwegs immer mit heimischen NAS zu arbeiten. Das lässt sich mit Portforwarding und DynDNS problemlos erreichen. Wenn allerdings der heimische Breitbandanschluss nur über einen geringen Upstream, etwa 512 KByte/s verfügt, kann das eine langwierige Aktion sein.

Insbesondere ist das ärgerlich, wenn man unterwegs einen schnellen Internetanschluss zur Verfügung hat und durch die heimische Upload-Geschwindigkeit gebremst wird. Eine praktikabler Workaround besteht darin, ein Dokument vom Strato-HiDrive zu öffnen und nach einer Änderung mit Speichern unter… auf dem heimischen NAS abzuspeichern. Wer jedoch versehentlich einfach die Funktion Speichern verwendet, verliert seine Änderungen bei der nächsten Datensicherung. Eine echte Synchronisation mit Konfliktlösung wäre sehr wünschenswert.

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2 Kommentare zu Home-NAS mit Onlinebackup: Synology DS 110j im Test

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  • Am 7. Dezember 2010 um 22:12 von Karl Sonntag

    Verschlüsselungsoption beim DS110j
    Es wäre schön gewesen, wenn in dem Bericht auf die Konfiguration der Syncronisation mit rsync eingegangen wäre. Hierbei wäre es für Leser mit Vertraulichkeitsansprüchen auf encfs und ssh einzugehen. Ist dies bei der Strato Lösung vorkonfiguriert bzw. wird diese überhaupt unterstützt.

    mfg

    • Am 8. Dezember 2010 um 11:24 von Christoph H. Hochstätter

      AW: Verschlüsselungsoption beim DS110j
      Der rsync-Übertragungsweg ist mit SSH verschlüsselt. Die HiDrive-Festplatte ist grundsätzlich TrueCrypt-fähig. Letzteres funktioniert natürlich nicht, wenn man rsync verwendet. Wenn man auf seiner Online-Festplatte einen verschlüsselten Container anlegt, muss man über einen anderen Weg (e.g. robocopy) sichern. Das wiederum bedingt, dass man sich per OpenVPN einwählt oder das Laufwerk per https-WebDAB mountet. Wer einfach SMB nutzt, hat immer einen unverschlüsselten Übertragungsweg.

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