Project Fi: Google wird zum Mobilfunk-Provider

Das Angebot lässt sich anfänglich nur mit dem Nexus 6 nutzen. Project Fi kombiniert WLAN-Verbindungen mit den Mobilfunknetzen von Sprint und T-Mobile. Für eine Telefonie- und SMS-Flatrate mit einem Gigabyte Datenvolumen verlangt Google 30 Dollar pro Monat.

Wie erwartet hat Google ein Mobilfunkangebot gestartet. Das sogenannte Project Fi ist bisher nur in den USA und dort auch nur auf Einladung verfügbar. Es lässt sich zudem nur mit dem Google-Smartphone Nexus 6 nutzen. Als Mobilfunkpartner hat Google die US-Betreiber Sprint und T-Mobile gewonnen.

Logo Project Fi (Bild: Google)In erster Linie nutzt Project Fi jedoch WLAN-Verbindungen, über die nicht nur der Datenverkehr, sondern auch alle Sprachanrufe geleitet werden. Erst wenn der Nutzer die Reichweite eines WLAN verlässt, greift Project Fi auf ein LTE-Mobilfunknetz zu. Welcher der beiden Anbieter zum Einsatz kommt, ist vom Standort des Nutzers abhängig.

Google zufolge erfolgt der Übergang von WLAN zu Mobilfunk nahtlos. Zudem verschlüsselt der Internetkonzern alle Datenübertragungen in einem drahtlosen Netzwerk, wie es auch im Mobilfunknetz üblich ist.

Darüber hinaus verspricht Google eine Erreichbarkeit auf allen Geräten. „Mit Project Fi lebt Ihre Telefonnummer in der Cloud. Sie können ihre Nummer also auf fast jedem Telefon, Tablet oder Laptop nutzen. Wenn sie also das nächste Mal ihr Telefon verlegen, bleiben sie über einen anderen Bildschirm in Verbindung“, schreibt Nick Fox, Vice President of Communications Products bei Google, in einem Blogeintrag.

Project Fi sieht Google als eine einfache und günstige Alternative zu den vorhandenen Mobilfunkangeboten an. Für 20 Dollar pro Monat erhält ein Google-Kunde eine Telefonie- und SMS-Flatrate inklusive WLAN-Tethering und internationaler Abdeckung in mehr als 120 Ländern. Eine Datenflatrate, die ebenfalls außerhalb der USA gilt, kostet 10 Dollar je Gigabyte.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern berechnet Google aber nur das tatsächlich verbrauchte Datenvolumen. „Da es schwer ist, die Datennutzung vorauszusagen, erhalten Sie eine Gutschrift für den Wert der nicht genutzten Daten“, so Fox weiter. „Nehmen wir an, Sie entscheiden sich für 3 GByte für 30 Dollar und nutzen in einem Monat nur 1,4 GByte. Dann erhalten Sie 16 Dollar zurück und sie zahlen also nur das, was sie verbrauchen.“

Wann Google sein Mobilfunkangebot auf andere Geräte ausweitet, ist bisher nicht bekannt. Nach Angaben des Unternehmens ist das zusammen mit Motorola entwickelte Nexus 6 das einzige Gerät, das die für Project Fi benötigte Technik unterstützt.

Einem Tarifvergleich von Ars Technica zufolge ist Project Fi mit 30 Dollar in den USA das derzeit beste Angebot für eine Telefon- und SMS-Flatrate mit 1 GByte LTE-Datennutzung. Bei einem Datenvolumen von 3 GByte sind jedoch Republic Wireless, Straight Talk und Sprint günstiger. Allerdings erstatten sie nicht die Kosten für nicht genutzte Datenmengen, weswegen sich ihre Angebote nur lohnen, wenn regelmäßig mehr als 2 GByte Daten pro Monat verbraucht werden.

[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Themenseiten: Google, LTE, Mobile, Nexus, WLAN

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Project Fi: Google wird zum Mobilfunk-Provider

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *