Google macht seine Cloud-Angebote unternehmenstauglicher

Die wichtigste Neuerung ist die Unterstützung der Java Virtual Machine. Java-5- und Java-6-Code läuft damit auf der Google App Engine – vorausgesetzt, er verletzt nicht die Sicherheitsrichtlinien der Sandbox der Google-Server. Die meisten Firmen haben sich entweder auf .NET oder Java festgelegt. In der GAE wurde aber bisher nur Python unterstützt. Zwar wird auch künftig ein großer Teil des von den Firmen verwendeten Codes nicht ohne Anpassungen laufen, da er die Richtlinien der Google-Sandbox verletzt. Dennoch senkt dieser Schritt die Einstiegshürde erheblich, da es wesentlich einfacher ist, Code anzupassen, als ihn komplett neu zu schreiben.

Einige andere Zugeständnisse an die Realität erlauben zudem die Nutzung zahlreicher, weit verbreiteter Fähigkeiten der Java-Plattform. Außerdem läuft dadurch nahezu jede Programmiersprache, die in einer JVM läuft, nun auch in der GAE. Getestet hat Google dass bereits mit Groovy, JavaScript, Python, Ruby, Scala und Scheme. Letztendlich können Firmen einen großen Teil ihrer Software so direkt in Googles Cloud transportieren.

Stand der Google App Engine im April 2009. Mit einem roten Punkt sind die neuen, enterprise-freundlichen Funktionen markiert (Bild: http://blogs.zdnet.com/Hinchcliffe).
Der Stand der Google App Engine im April 2009. Mit einem roten Punkt sind die neuen, enterprisefreundlichen Funktionen markiert (Bild: blogs.zdnet.com/Hinchcliffe).

Mit einem Secure Data Connector (SDC) in der GAE lässt sich zudem ein sicherer Tunnel zu Unternehmen einrichten, die Web-Services und SOAs aus der GAE heraus nutzen wollen, aber nicht bereit sind, ihre Daten in die Cloud zu verlagern. Kleiner Haken an der Sache: SDC setzt Google Apps Premier Edition voraus, deren Einsatz üblicherweise mit einigen Verrenkungen einhergeht. Belohnt wird man dafür mit einer vollständig verschlüsselten Verbindung zwischen den Anwendungen in der Google App Engine und den Firmendaten innerhalb der Firewall.

SDC bietet zudem einige Filtermöglichkeiten und integriert OAuth, womit sich sicherer Zugang zu internen SOA-Diensten einrichten lässt. Kurz gesagt: Mit SDC kann GAE auf eine Fülle von Firmendaten zugreifen, die ihr vorher verschlossen waren – und das, ohne gigantische Datenmengen über das Internet in Googles Rechenzentren hochladen und ohne mit den letztendlich doch begrenzten Datenspeichermöglichkeiten der GAE kämpfen zu müssen.

Dennoch kommen Firmen bei einigen Anwendungen, insbesondere sehr leistungsfähigen, nach wie vor nicht darum herum, Daten in Googles Cloud zu transferieren. Dabei sollen die Tools zum Datenimport helfen, die Google nun in die GAE integriert hat. Die umgekehrte Möglichkeit – Daten zu exportieren –, besteht heute noch nicht. Sie soll jedoch in absehbarer Zeit folgen.

Wesentlich erleichtert Firmen auch der integrierte Cron-Support die Nutzung der Google App Engine. Sie sparen sich dadurch künftig die Erstellung von eigenen Batch-Prozessen außerhalb der GAE. Das ist besonders bei Backups, Report-Erstellung oder asynchroner Datenverarbeitung hilfreich.

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