Quebec wegen Kauf von Microsoft-Software verklagt

Open-Source-Organisation wirft kanadischer Regierung Verstöße gegen seine Beschaffungsregeln vor

Facil, eine kanadische Organisation zur Förderung freier Software, hat die Regierung des Bundesstaates Quebec wegen des Kaufs proprietärer Software verklagt. Laut einem Bericht von CBC wirft Facil der Provinzregierung vor, Software von Microsoft, Oracle und anderen nicht kanadischen Unternehmen angeschafft zu haben, ohne die Aufträge vorab auf dem inländischen Markt auszuschreiben. Damit soll die Regierung von Quebec gegen ihre eigenen Beschaffungsregeln verstoßen haben.

Eine Ausnahmeregelung sieht jedoch vor, dass Regierungsbehörden direkt bei Anbietern proprietärer Software einkaufen können, wenn es in Kanada keine Alternativen gibt. Nach Ansicht von Facil hat die Regierung von Quebec diese Regel jedoch missbraucht und zwischen Februar und Juni 25 Millionen kanadische Dollar (gut 16 Millionen Euro) allein für Microsoft-Produkte ausgegeben.

Facil-Präsident Mathieu Lufty erklärte gegenüber CBC, der Einsatz proprietärer Software dürfe nicht zur Regel werden. Die Regierungsbehörden widersprächen ihren eigenen Regeln für die Förderung des Wettbewerbs im heimischen Markt. Da Anbieter freier Software nur den Support und keine Anschaffungskosten berechneten, sei die Anschaffung von Open-Source-Anwendungen zudem günstiger.

Die Open-Source-Organisation will erreichen, dass der Superior Court in Quebec Regierungsbehörden untersagt, die Ausnahmeregel zur Anschaffung proprietärer Software weiterhin zu nutzen. Damit soll die Regierung dazu gezwungen werden, ihre Aufträge im kanadischen Markt auszuschreiben.

Themenseiten: Microsoft, Open Source, Oracle, Software

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