Gartner: Microsoft liegt im Werbegeschäft hinter Google

Kauf von Doubleclick könnte allerdings negative Folgen für Google haben

Zwei Analysten von Gartner haben sich während des Symposiums ITXPO in San Francisco am Mittwoch zur Entwicklung des Konkurrenzkampfes zwischen Microsoft und Google geäußert. Nach ihrer Einschätzung ist es Microsoft, das im Werbegeschäft hinter Google herläuft – und nicht umgekehrt.

Durch sein Angebot an webbasierten Anwendungen versuche Google, Microsoft von seinem Websearch-Kerngeschäft abzulenken. Google wolle damit eine zusätzliche Möglichkeit für Werbeeinnahmen schaffen und keine direkte Konkurrenz zu Microsofts Unternehmensgeschäft, sagte Gartner-Vizepräsident David Smith.

„Microsoft hat es ganz klar auf das Online-Werbegeschäft abgesehen“, da es Investitionen von 2 Milliarden Dollar für dieses Ziel angekündigt habe, führte Smith aus. „Die Tage, in denen Microsoft den größten Einfluss hatte, sind vorbei. Es ist nicht mehr das Unternehmen, vor dem jeder Angst hat.“ Der Kampf sei aber noch nicht vorbei. „Microsoft läuft meistens dann zur Hochform auf, wenn es von einem Konkurrenten unter Druck gesetzt wird.“ Das größte Problem für Microsoft sei der Bedeutungsverlust seiner Kernprodukte etwa durch Web 2.0 und Ajax-Technologie.

Alan Weiner, Managing Vice President bei Gartner, ergänzte: „Googles Konzept ist die Stärkung der Endanwender – die IT ganz auf Endanwender auszurichten.“ Jeder Einzelne solle die Technologien, die er zuhause nutzt, auch am Arbeitsplatz einsetzen und damit die Übernahme dieser Technologien durch die Unternehmen beschleunigen.

Googles angekündigte 3,1-Milliarden-Dollar-Akquisition von Doubleclick gebe dem Unternehmen den Einstieg in das Werbegeschäft mit Markennamen. Google sei aber für unauffällige Werbung bekannt. Smith sieht mögliche negative Folgen, wenn das Unternehmen zukünftig mit großer Bannerwerbung in Verbindung gebracht wird.

Nach den Voraussagen von Weiner und Smith wird es im Kampf zwischen Google und Microsoft keinen klaren Gewinner geben. Auf die Frage nach der Rolle von Yahoo antwortete Weiner: „Yahoo steht auf der Kippe.“ Die Zukunft von Yahoo sieht er in einer Partnerschaft mit einem großen Kommunikationsanbieter wie Verizon oder AT&T.

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