Ballmer im Interview: So sieht die Zukunft von Microsoft aus

ZDNet: Die Segmente Client und Information Worker sorgen immer noch für mehr als die Hälfte des Umsatzes von Microsoft und einen Großteil des Gesamterlöses. Welches Ihrer anderen Segmente – Microsoft Business Solutions, MSN, … – halten Sie am ehesten für geeignet, hier für ein besseres Gleichgewicht zu sorgen?

Ballmer: Ich betrachte das nicht auf diese Weise. Ich denke eher an Investitionen in Dinge, die Wachstumspotenzial mitbringen. Welches ist rein prozentual betrachtet unser am schnellsten wachsender Geschäftsbereich? Die Antwort: Mobile und Embedded-Anwendungen. Rein prozentual. In absoluten Zahlen ist das ein kleiner Bereich, aber er wächst schnell.

Es gibt zwei Dinge, für die wir bezahlt werden: Wir werden dafür bezahlt, dass wir erstens sicherstellen, dass wir in die richtigen Bereiche investieren und dass sich zweitens diese Investitionen rentieren. Wenn Sie sich die derzeitige Situation anschauen, werden Sie feststellen, dass wir sehr breit investieren. Mit der Xbox 360 haben wir ein sehr großes Segment und ein Geschäftsmodell, mit dem wir über den gesamten Lebenszyklus recht gute Gewinne zu machen hoffen. Auch der TV-Bereich wächst rapide. Allein der Umfang von Windows und Information Worker stellt sicher, dass dies auch in den nächsten Jahren noch unsere ertragreichsten Geschäftsbereiche bleiben werden.

Wenn Sie mich fragen, was das nächste ganz große Geschäft sein wird, würde ich vermutlich auf die Live-Services und MSN tippen. Und dann auf die Xbox und den TV-Bereich. Wenn es um große Zahlen geht.

ZDNet: Noch einmal zu der Ankündigung von Windows Live. Es gab da einige recht harsche Kommentare von Analysten und im Internet. In Unterschied dazu stößt bei Apple üblicherweise alles, was sie machen, auf überwältigend positive Resonanz, dasselbe gilt für Google. Ärgert Sie das manchmal? Was können Sie dagegen unternehmen?

Ballmer: Das Ganze hat eine positive und eine negative Seite. Der positive Aspekt ist, dass an uns einfach höhere Erwartungen gestellt werden als an andere Unternehmen, das sage ich ganz offen. Diese Leute denken oft an uns und es ist schwierig, ihren Erwartungen immer gerecht zu werden. Wir sind jetzt die großen Jungs. Eine Zeit lang waren wir die Kleinen, dann waren wir zehn Jahre lang jedermanns Liebling. Apple hat das Tal des Todes durchschritten und ist wieder aus der Versenkung aufgetaucht, deshalb sind sie im Moment der Liebling, auch wenn sie schon eine ganze Zeit auf dem Markt sind. Und Google steckt immer noch in der Anfangsphase.

Ich weiß, dass wir gute Arbeit leisten. Solange wir Arbeit leisten, die innovativ und spannend ist, werden die Kunden darauf achten – und nicht auf die Berichte von Analysten. Sie werden uns letztlich an den Produkten messen, die wir anbieten

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