Digital X 2023: Zukunft zum Anfassen

Für Alles gibt es heute eine digitale Lösung. Aber wie sollen Unternehmen im Dschungel der Einzelanbieter und Tools den Durchblick behalten?

In der Sache sind sich die Entscheider – unabhängig von Größe und Branche der Unternehmen – einig: An der digitalen Transformation führt kein Weg vorbei. So sind laut einer repräsentativen Studie des Bitkom im Juni 2023 neun von zehn der befragten 600 Unternehmen in Deutschland sogar davon überzeugt, dass die Nutzung digitaler Technologien eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft spielt. Und mit Blick auf das eigene Geschäft räumen 60 Prozent ein, dass ihnen diejenigen Wettbewerber voraus sind, die frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt hätten.

Warum aber ist die Wirtschaft in Deutschland trotz dieser Offenheit gegenüber der digitalen Transformation laut Digitalisierungsindex des Bundeswirtschaftsministeriums im Jahr 2022 kaum digitaler geworden? Warum erreicht die deutsche Verwaltung laut E-Government Development Index der UN unter allen UN-Mitgliedsstaaten nur den 22. Platz? Warum hat laut Digital Competitiveness Index des International Institute for Management Development (IMD) die Geschwindigkeit der digitalen Transformation sogar noch abgenommen – im internationalen Vergleich ist Deutschland sogar um drei Plätze auf den 18. Rang zurückgefallen, deutlich hinter G7-Staaten wie Italien, Frankreich, USA, Großbritannien oder Kanada.

Digitalisierung ist Pflicht für zukünftigen Erfolg

Klagen hilft aber nicht. Die Unternehmen wissen: Wer auf Dauer angesichts der aktuellen Herausforderungen wie hohe Inflation, schwache Konjunktur oder geopolitische Konflikte wettbewerbsfähig bleiben will, muss seine Geschäftsprozesse digitalisieren – ob im Einkauf, der Logistik, Produktion oder Verwaltung, bis hin zum Marketing, Verkauf und Service. Immerhin scheinen die Weichen inzwischen auf digital zu stehen. Nur 11 Prozent der von Bitkom befragten Unternehmen gaben an, keinerlei Digitalstrategie zu haben – auch wenn es noch meist digitale Teilstrategien für einzelne Unternehmensbereiche und Megatrends sind. „Aus Unternehmenssicht ist das durchaus nachvollziehbar“, sagt Hagen Rickmann, Chef der Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom. „Die Komplexität der digitalen Transformation ist nicht zu unterschätzen – sowohl aus technologischer als auch aus finanzieller Sicht.“

„Die Unternehmen zweifeln nicht, ob sie digitalisieren sollen. Sie wissen nicht genau, wo und wie sie anfangen sollen“, sagt Hagen Rickman, als Chef der Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom Initiator und Schirmherr der Digital X.

Der Initiator und Schirmherr der Digital X, die am 20. und 21. September zum fünften Mal in Köln stattfindet, ist davon überzeugt, dass die Vielzahl an digitalen Stellschrauben insbesondere die KMUs überfordern kann. „Sie zweifeln nicht, ob sie digitalisieren sollen. Sie wissen nicht genau, wo und wie anfangen“, hat Rickmann aus seinen zahlreichen Gesprächen mit mittelständischen Unternehmern mitgenommen. Ob Technologien wie KI, Cloud oder IoT, dazu noch steigende Anforderungen an nachhaltigem Wirtschaften, Fachkräftemangel und hybrides Arbeiten, oder die zunehmenden Cyberrisiken durch Hacker. „Da Digitalisierung das gesamte Unternehmen betrifft, gibt es auch eine ganze Palette von Baustellen. Und dies in einer konjunkturell angespannten Phase, in denen Unternehmen keine üppigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen und sie daher gezielt investieren müssen.“

Lösungen vorhanden, Komplexität hoch

Im Wie und Wo zeigt sich jedoch das Digitalisierungsdilemma. Da die digitale Transformation jeden Unternehmensbereich und die meisten Geschäftsprozesse betrifft, ist die Komplexität und damit Entscheidungsfindung nicht trivial. Die Zahl der Anbieter, die digitale Tools für Teilprozesse anbieten, geht in die tausende. Wer daraus die optimale Lösung für das eigene Unternehmen auswählen muss, ist schnell überfragt. Besonders dann, wenn die einzelnen Tools idealerweise auch noch zusammenspielen sollen, um den maximalen Nutzen aus der digitalen Transformation herauszuholen. Und wer sich für einzelne Anbieter entscheidet, muss parallel mehrere Baustellen managen.

„Deutschland fehlte es an einem Info- und Networking-Format, das die gesamte Digitalisierungs-Roadmap abdeckt. Diese Lücke soll die Digital X füllen“, definiert Hagen Rickmann das Ziel der Initiative. Für einzelne Themen wie Cybersecurity oder Digitalmarketing, beziehungsweise als Teilaspekt von Branchenmessen wie die IAA oder Hannovermesse, gibt es Veranstaltungen. „Aber für die auf Digitalisierung insgesamt fokussierten Themen ist die Digital X derzeit das einzige Format“, so Rickmann.

Schmelztiegel und Aggregator

Was viele Unternehmen suchen, ist eine Plattform, auf der sie sich über die vielen Facetten der Digitalisierung kompakt informieren und Erfahrungen austauschen können – besonders über aktuelle Trendthemen wie generative KI, IoT, hybrides und vernetztes Arbeiten oder Fragen rund um Cybersecurity. Rickmann: „Das war für uns als Telekom der Anstoß für die Digital X-Initiative. Ein Schmelztiegel und Aggregator für die Themen rund um die digitale Transformation zu sein und dabei den persönlichen Dialog auf Augenhöhe zu ermöglichen.“

Denn kein Zweifel: Wir leben im schnellsten Zeitalter, das es je gab. Der digitale Wandel wird sich in immer rasanterem Tempo weiter entfalten und in alle Bereiche unseres Lebens und Arbeitens hineinwirken. Immer neue ErfinCyberdungen und potenzierte Beschleunigungen sorgen dafür, dass sich diese in einer bisher nie dagewesenen Intensität fortsetzt und weiter steigert.

Das alles geschieht vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels, der globalen Erwärmung und ihren Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesellschaft. Geopolitische Spannungen und politische Instabilität in vielen Teilen der Welt stellen uns als globale Gemeinschaft vor Aufgaben von zunehmender Komplexität und Dringlichkeit. In Summe entstehen in immer kürzeren Zeitfenstern neue Herausforderungen, aber auch Chancen. Dabei ist es wichtig, sich die Souveränität über die Zukunft nicht aus der Hand nehmen zu lassen – als globale Gemeinschaft, als Gesellschaft, als Unternehmen – als Mensch.

Mensch im Mittelpunkt

„Be digital. Stay human.“ lautet deshalb, das Motto der Digital X 2023 und adressiert ein weitreichendes Spannungsfeld, das im Zeitalter der Digitalisierung – zuletzt befeuert von (Hyper-)Automatisierung und dem Vormarsch künstlicher Intelligenz – eine neue Brisanz erfährt. „Die digitale Transformation bewegt uns alle. Aber wir müssen sie mit unserer ethischen Verantwortung und Menschlichkeit in Einklang bringen. So wie wir die digitale Veränderung brauchen, müssen wir ihre positiven, aber eben auch ihre herausfordernden Aspekte diskutieren.“, sagt Hagen Rickmann.

In diesem Sinne treffen Köpfe aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zur Digital X 2023 in Köln aufeinander und diskutieren, wie Digitalisierung unsere Welt sozial gerechter, lebenswerter und nachhaltiger machen kann. Die Digitalisierung ist einerseits Teil des Problems, kann aber auch ein wichtiger Hebel sein, um der zunehmenden Komplexität zu begegnen. An vielen Stellen der digitalen Transformation fehlt es Entscheider*innen an der nötigen Transparenz. Sie wissen oftmals nicht, wie Algorithmen funktionieren und wie die technischen Systeme miteinander verknüpft sind. Wenn es gelingt, solche Kenntnislücken konsequent zu schließen, sind wir als Menschen urteilsfähig – und in der Lage immer häufiger „gute“ Entscheidungen zu treffen. „Stay human.“ lässt sich in diesem Zusammenhang so erklären, dass die Digitalisierung für Menschen handhabbar, verständlich und transparent sein muss. Damit der Mensch, Mensch bleiben kann – und sich nicht der Technik anpassen muss. Technologie kann nicht ohne Menschlichkeit gedacht werden.

Doch wo hört Digitalisierung auf und fängt die ethische Verantwortung im Umgang mit den digitalen Technologien an? Digitale Innovationen haben unser Leben und unsere Arbeitswelt bereits massiv verändert. Wichtig ist in dem Zusammenhang die Frage: Wo steht der Mensch bei dieser Entwicklung? Wie können wir Sorge dafür tragen, dass sich der technologische Fortschritt am Menschen orientiert – an seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten – mit dem Ziel alle an den Möglichkeiten der Digitalisierung teilhaben zu lassen?

Wie stark dabei technologischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel miteinander verwoben sind und wie sehr sich ihre Kräfte gegenseitig beeinflussen und bedingen, zeigt sich im Wesentlichen an vier Megatrends, die die Deutsche Telekom auf der Digital X 2023 in Köln in den Fokus nimmt: Zukunft der Arbeit, Connected Business, Sicherheit, Nachhaltigkeit & Verantwortung.

Information und Networking

Wer die zweitägige Digital X besucht, bekommt einen tiefen Einblick entlang der Digitalisierungs-Journey – nicht nur technologisch, sondern durch die vielen Dialog-Formate wie Keynotes, Panel Diskussionen, Workshops und Guided Tours oder durch den direkten Austausch mit Unternehmen, die bereits einzelne Geschäftsprozesse digitalisiert haben und auf ihrer Digitalisierungsreise weiter fortgeschritten sind. „Dabei ist es egal, bis zu welchem Punkt der Digitalisierung ein Unternehmen gekommen ist“, sagt Rickmann. „Gemeinsam mit unseren Partnern holen wir die Unternehmen genau dort ab, wo sie aktuell mit ihrer digitalen Transformation stehen.“

Was die Initiative weiterhin von einer klassischen Messe oder einem auf ein Thema zugespitzten Kongress unterscheidet, ist der Ende-zu-Ende-Ansatz. Die Unternehmen haben in der Regel zwei Wege, mit der sie die Komplexität der digitalen Transformation angehen können: Entweder sie holen sich ein auf Digitalisierung spezialisiertes Beratungshaus ins Boot oder sie wählen sich aus dem breiten Angebot Einzellösungen aus und versuchen selbst oder mit einem Integrator eine Gesamtlösung zu bauen.

Gemanagtes Best-of-Breed

„Wir wollen den Unternehmen noch eine dritte Möglichkeit anbieten, die nicht neu ist, und deren Ansatz und Begrifflichkeit aus meiner Sicht zu Unrecht etwas aus der Mode gekommen sind: Best Practices und Best-of-Breed aus einer Hand“, erklärt Rickmann. Die Telekom verfüge über ein breites Partnernetzwerk, wie allein die mehr als 300 teilnehmenden Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe zeigen, die auf der Digital X ihre Lösungen präsentieren. „Wir glauben nicht, dass wir selbst für alles die passende Lösung haben. Aber wir decken mit unseren eigenen Kernkompetenzen und den Partnerunternehmen die gesamte Wertschöpfungs- und Digitalisierungskette eines Unternehmens ab. Die Kunden profitieren davon, dass sie aufeinander abgestimmte Lösungen bekommen, einen Ansprechpartner haben, der das gesamte Portfolio auch managen kann, was insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen einen enormen Zeit- und Qualitätsgewinn ausmacht.“

Dabei spielt die Größe oder der Namen der Partner keine Rolle. Ob Cisco. Microsoft oder Samsung als Großgewichte oder Arctic Wolf, DataGuard oder Sinfoys als Start-ups: „Was zählt ist die Lösung und welchen Nutzen unsere Kunden dafür bekommen“, sagt Hagen Rickmann und unterstreicht, dass auf der Digital X trotz allem Business-Druck auch die Unterhaltung nicht zu kurz komme. In diesem Jahr zum Beispiel mit Schauspielstar George Clooney, Moderatorin Barbara Schöneberger, Björn Ulvaeus von ABBA, dem farbenblinden Cyborg Neil Harbisson oder der Rockband Thirty Seconds to Mars. Ganz im Sinne des Mottos der diesjährigen Digital X: „Be digital. Stay human.“ Wer nach der Veranstaltung nach Hause fährt, soll drei Dinge mitnehmen: Ich habe neue Erkenntnisse gewonnen, Zusammenhänge verstanden und bringe konkrete Ideen für die nächsten Schritte der digitalen Transformation meines Geschäfts mit. Ich habe mich dafür persönlich mit Experten und Entscheidern anderer Unternehmen vernetzt. Ich habe mich gut unterhalten und unvergessliche Momente des menschlichen Miteinanders erlebt.

Themenseiten: Cybersecurity, Digitale Transformation, Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit, cloud

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