Samsung patentiert selbstheilendes Display

Eine flexible Beschichtung für Smartphones und Tablets soll nicht nur Fingerabdrücke abweisen, sondern auch entstehende Kratzer wieder beseitigen. Laut Patentschrift eignet sich der Displayschutz insbesondere auch für faltbare Geräte.

Samsung hat ein Patent für eine Displaybeschichtung angemeldet, die entstehende Kratzer wieder beseitigen könnte. Sie ist für den Einsatz in einem „tragbaren elektronischen Gerät wie einem Smartphone oder Tablet“ gedacht. Nicht zuletzt soll sie auch für Geräte mit biegbaren oder faltbaren Displays geeignet sein. Die Beschichtung soll außerdem Fingerabdrücke abweisen.

Samsung (Bild: Samsung)

Die Patentbeschreibung führt aus, dass Hartglas oder eine feste Beschichtung zum Schutz der Displayoberfläche leicht brechen oder durch äußere Einwirkung verkratzt werden – und es dann schwierig ist, das verkratzte Material wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen. Die geringe Flexibilität solcher Materialien stehe zudem der Nutzung mit flexiblen Geräten entgegen.

Samsung hält daher ein schützendes Material mit verbesserten Eigenschaften für erforderlich, das „für ein elektronisches Gerät und insbesondere ein faltbares elektronisches Gerät“ geeignet ist. Samsung wie Apple forschen offenbar seit Jahren an flexiblen Displays und haben dazu bereits eine Anzahl von Schutzrechten beantragt. Schon länger handeln zudem Gerüchte von einem kommenden Samsung Galaxy X mit faltbarem Display.

Samsung sieht die Beschichtung vor allem für faltbare Geräte vor (Bild: Samsung / Patentscope).Samsung sieht die Beschichtung vor allem für faltbare Geräte vor (Bild: Samsung / Patentscope).

Der Antrag wurde im Februar 2018 eingereicht und in diesem Monat veröffentlicht. Die Patentbeschreibung führt verschiedene chemische Stoffverbindungen an, die zu den gewünschten Eigenschaften beitragen könnten.

Wissenschaftler der University of Tokyo beschrieben in der Fachzeitschrift Science schon Ende 2017 eine neue Art von Glas, die Risse und Brüche selbst heilen kann. Als Ausgangsmaterial diente ein leichtes Polymer namens „Polyether-Thioharnstoff“. Entdeckt wurde die Eigenschaft des Kunststoffes eher zufällig. Wurde das Polymer durchgeschnitten, blieben die Schnittkanten aneinander haften. Der Schnitt „heilte“ vollständig, nachdem die Kanten bei Raumtemperatur (21°C) für etwa 30 Sekunden zusammengepresst wurden. Weitere Experimente zeigten demnach, dass das Material nach einigen Stunden sogar seine ursprüngliche Stärke zurückerhielt – der Schnitt schwächte also nicht die Stabilität der Kunststoffplatte.

Ein ähnliches Material setzte LG 2015 bereits beim G Flex 2 ein. Dessen Kunststoffrückseite konnte kleine Kratzer mit der Zeit heilen, jedoch keine größeren Beschädigungen.

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