Apple-CEO Tim Cook: „Jeder hat ein Recht auf Privatsphäre und Sicherheit“

Auf dem Cybersecurity-Gipfel der US-Regierung fordert er Behörden und Unternehmen zur Zusammenarbeit auf. Nur so kann Cook zufolge der Schutz von Verbrauchern sichergestellt werden. Dafür müsse die Branche nur die ihr zur Verfügung stehenden Technologien nutzen.

Apple-CEO Tim Cook hat sich am Freitag auf dem Cybersecurity-Gipfel der US-Regierung vehement für Verbraucher eingesetzt. Er betonte bei seiner Rede, jeder habe „ein Recht auf Privatsphäre und Sicherheit“. Er rief die Regierung und die Privatwirtschaft auf, zusammenzuarbeiten, um den Schutz von Verbrauchern sicherzustellen.

Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)

„Wenn es um die Rechte von Verbrauchern und die Bürgerrechte geht, ist es wichtig zu erkennen, dass wir alle über dieselben Menschen sprechen“, sagte Cook. „Wir schulden ihnen nicht weniger als den besten Schutz, den wir bieten können, indem wir die uns zur Verfügung stehenden Technologien nutzen und zusammenarbeiten.“

Die Geschichte habe gezeigt, dass „es ernste Konsequenzen haben kann, wenn man das Recht auf Privatsphäre opfert“, so Cook weiter. Menschen würden immer noch nicht überall gleich behandelt und es drohe ihnen unter Umständen Diskriminierung anhand persönlicher Informationen. Wenn es nicht gelinge, die Privatsphäre zu schützen, drohe der Verlust von etwas, das wertvoller sei als Geld. „Wir riskieren unsere Art zu leben. Glücklicherweise gibt uns die Technik die Werkzeuge, um dieses Risiko zu umgehen. Und ich hoffe aufrichtig, dass uns das gelingt, wenn wir die Werkzeuge nutzen und zusammenarbeiten.“

Seit Bekanntwerden der Überwachungsprogramme der US-Geheimdienste ist das Verhältnis zwischen der US-Regierung und den großen Technikfirmen gespannt. Während Cook der Einladung Obamas für den Cybersecurity-Gipfel am Freitag nachkam, blieben die Chefs von Facebook, Google und Yahoo der Veranstaltung fern. Wie Apple und andere wehren auch sie sich gegen die Massenüberwachung und die gezielte Herausgabe von Nutzerdaten an US-Behörden.

Im September hatte Cook in einem offenen Brief erklärt, wie Apple mit den persönlichen Daten seiner Nutzer und auch den Regierungsanfragen zur Einsicht in diese Daten umgeht. Er versicherte, Apple habe „niemals mit irgendeiner Behörde gleich welchen Landes zusammengearbeitet, um eine Hintertür in unsere Produkte oder Services einzubauen“. Zudem sei es „technisch nicht möglich, Regierungsanweisungen zur Extrahierung von Daten von iOS-8-Geräten, die in ihrem Besitz sind, nachzukommen“.

Cook betonte außerdem, dass sein Unternehmen eine andere Sichtweise auf die Daten seiner Nutzer habe. Im Gegensatz zu Google, Facebook und Yahoo verdient Apple sein Geld nicht mit dem Verkauf von Werbung, sondern mit seiner Hardware, Software und Services. „Wir erstellen kein Profil auf Basis ihrer E-Mail-Inhalte oder ihres Surfverhaltens, um es an Werbetreibende zu verkaufen“, ergänzte Cook im September.

Schon Anfang vergangener Woche hatte sich Cook auf einer Technologiekonferenz der Investmentbank Goldman Sachs für ein Recht auf Privatsphäre ausgesprochen. „Die große Mehrheit der Kunden will nicht, dass jeder alles über sie weiß. Sie sind nicht unser Produkt.“

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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19 Kommentare zu Apple-CEO Tim Cook: „Jeder hat ein Recht auf Privatsphäre und Sicherheit“

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  • Am 18. Februar 2015 um 23:55 von punisher

    @Tom; Du hast doch ebenfalls von den Zuhältern geschrieben aber von dem Niveau anderer meckern. Wenn du dem so entkommen willst,OK. Trotz alle dem, wurde hier seitens Apple nur Augen Wischerei betrieben und war für diese eine Pflichtveranstaltung. Schließlich wäscht eine Hand die andere. Wäre auch noch Apple nicht aufgetaucht, wahre das Zeichen perfekt gewesen. Aber Obama hat gepfiffen und Apple hat Platz gemacht ;)

  • Am 17. Februar 2015 um 12:44 von Wirklich?

    So so… „alle Medien“…
    Seltsam, dass genau hier bei ZDNet folgendes steht:
    „Eine Grund für ihre Distanzierung könnte außerdem sein, dass die Technikfirmen jeglichen Eindruck einer engen Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden vermeiden und ihre Standhaftigkeit beim Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer unter Beweis stellen wollen. Für Unmut bei den Regierungsbehörden sorgte wiederum die von Apple und Google angebotene Verschlüsselung, die das Ausspähen von Smartphones behindert.“

    und

    „Schwerpunkt des Treffens ist der geplante Datenaustausch zwischen Behörden und privatwirtschaftlichen Firmen im Sicherheitsbereich“

    Diesem „Schwerpunkt“ fernzubleiben ist ein Signal… wirst du nie verstehen, da du auch den feinen Unterschied in Cooks Aussagen nicht verstehen willst. Wenn er sagt, dass die Daten der Kunden nicht ihr „Produkt“ wären, hat das noch lange nichts damit zu tun, was Apple mit den Daten macht. Sie verkaufen sie wohl nicht, schön, nutzen werden sie sie trotzdem. Es dürfte doch völlig egal sein, ob Daten nur genutzt werden oder auch noch verkauft… Das Ergebnis ist das Gleiche. Es bist wohl eher Du, der sich die Apple-Cook-Arien schön redet.

    • Am 18. Februar 2015 um 9:06 von Peter

      Ich verstehe hier einige in ihrer Denke nicht, und Du z.B. interpretierst in das Verhalten der CEOs ‚Intelligenz‘ hinein, wo m.E. nur animslische Instinkte gesiegt haben: vor die Frage gestellt, ob die Google, Microsoft, Facebook Bosse kämpfen oder fliehen sollen, haben sie sich für kneifen und Stellvertreter hinschicken entschieden.

      Als mögliches ‚Signal‘ völlig inkonsequent, und als Kritik absolut unsinnig. Alc CEOs sollten sie sich des entstandenen Hasenfuß-Eindrucks eigentlich sein. Dass sie das bewusst in Kauf genommen haben zeigt indess, dass ihnen Sicherheit ihrer Anwender egal ist, solange ihr eigentliches Geschäft nicht bedroht ist.

      Bei Google sind die Anwender und deren Privatsphäre das Produkt, die Ware – da Google/Facebook diese selber massiv misdbrauchen, ist es ihnen egal, ob das Kriminelle auch tun. Hauptsache, ihre wirklichen Kunden (Werbetreibende, Spieleanbieter) bleiben ungeschoren.

      Ziemlich mieses Spiel.

  • Am 17. Februar 2015 um 9:34 von komisch...

    komisch… ist nur, dass Du es offensichtlich nicht verstanden hast, was da steht.

    Nicht Microsoft, Google, Facebook oder Yahoo haben „gekniffen“ – die CEOs kamen nicht, sie haben ihre Sicherheitsfachleute geschickt. Somit haben die Unternehmen teilgenommen.

    Und die Botschaft dahinter war klar – „Wir (die CEOs)distanzieren uns von der Regierung“
    Es ist bei weitem nicht „die beste Gelegenheit seit langem“ zum kritisieren. Ein CEO der der Einladung der Regierung nicht nachkommt ist ein viel stärkeres Signal. Gut, vielleicht nicht für Menschen die beklatscht werden wollen wenn sie in einem Apple-Store eingekauft haben… aber für die, die politischen Spürsinn haben.

    • Am 17. Februar 2015 um 10:06 von Ja

      So geht das: ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt? ;-)

      Ausser Dir haben das alle Mefien exakt anders herum verstanden, und das als ein trauriges Manöver erkannt.

      Es ist halt nicht jeder mutig genug, um Position zu beziehen, da schickt man dann lieber jemanden an seiner Stelle hin.

      Hätten sie tatsächlich durch Abwesenheit Kritik üben wollen, hätten sie niemanden geschickt. So war es nur Show – schlechtes Schmierentheater.

      Anscheinend glaubt das auch jemand. Äh: einer? ;-)

      • Am 17. Februar 2015 um 12:24 von Judas Ischias

        Nein, es sind schon mindestens 2 Leute. ;)

        Warum denn so aufgeregt?

        Darf man denn nicht mehr eine gegenteilige Meinung haben, muss man sich nach den Medien richten?
        Und nur weil es „alle Mefien exakt anders herum verstanden“, ist man im Unrecht und darf deshalb seine Meinung nicht äußern?

        Oder geht es nur darum, dass Du dazu eine andere Meinung hast? Warum auch immer,die dir aber selbstverständlich zusteht, da hier Meinungsfreiheit herrscht.

        Hast Du dich schon bei Frau Merkel beschwert, dass z.B. der de Maiziere in Sotchi war und nicht Merkel oder Gauck?

        Man kann zwar bei Merkel so seine Überlegungen anstellen, da diese noch nie in ihrer Amtszeit bei olympischen Spielen war, oder ob es möglicherweise doch mit der Politik von Putin zu tun hatte.

        Aber dann hätte man ja den Gauck schicken können, doch dieser hatte ganz offensichtlich keine Lust. ;)

    • Am 17. Februar 2015 um 11:53 von Tom

      Also: ich lese ja im Kommentar oben, dass die Firmenbosse gekniffen haben, und das haben sie ja tatsächlich: „… aber die Google Bosse und Facebook, Microsoft, Yahoo lieber den Schwanz zusammenkneifen, und lieber fernbleiben.“

      Sie hätten ja gemeinsam hingehen, und als eine Allianz Kritik äussern können. Dass sie das nicht getan haben, ist dann doch sehr feige.

  • Am 16. Februar 2015 um 13:28 von Tom

    Interessanter Ansatz: „Wie Apple und andere wehren auch sie sich gegen die Massenüberwachung und die gezielte Herausgabe von Nutzerdaten an US-Behörden.“

    Und deswegen nutzen sie die beste Gelegenheit seit langem nicht, um eben diese Praxis zu kritisieren? Sorry, das ist wenig glaubwürdig, das ist Show. Gerade Google und Facebook leben ja davon die Anwender ihrerseits auszuspionieren. Da bleiben die CEOs dann doch lieber weg, bevor kritische Rückfragen kommen.

  • Am 16. Februar 2015 um 11:58 von Judas Ischias

    Hallo Mac-Harry, selbst Cook erzählt, dass es wertvollere Dinge gibt als Geld!!!
    So viel zu deinem merkwürdigen Kommentar zum Artikel vom
    12. Februar, wo es darum ging, dass Apple einen Börsenwert von mehr als 700 Milliarden hat, und wo der andere Apple-Spezi versucht hat, den kritischen Kommentar von @M@tze weichzeichnen.

    • Am 16. Februar 2015 um 13:17 von Aha

      Bevor Du solche spannenden Kommentare von Dir gibst, erklär uns doch mal, warum Cook hin geht, und Kritik übt, aber die Google Bosse und Facebook, Microsoft, Yahoo lieber den Schwanz zusammenkneifen, und lieber fernbleiben – Cook zeigt doch, dass es sich lohnt Kritik zu üben.

      Ob das wohl daran liegt, dass Google, MS, Facebook die Rechte der Anwender egal sind? Ist ja ihr Produkt, das hat keine Wünsche? ;-)

      Also: findest Du es richtig, dass Google feige geschwänzt hat?

      • Am 16. Februar 2015 um 14:00 von punisher

        Du gehst also auch zu einem Zuhältertreff um Kritik an der Prostitution zu üben? Augenwischerei seitens Apple war anscheinend erfolgreich.
        Für Apple sind Veranstaltungen mit Obama Pflicht. Brauchen irgendwann bestimmt mal wieder ein Veto.

        • Am 17. Februar 2015 um 11:56 von Tom

          Zuhältertreff? Das Niveau war schon mal höher hier. Die wahren Zuhälter sind ja ferngeblieben: Google, Facebook, Microsoft. Die sind doch diejenigen, die die Privatsphäre der Menschen zerschießen, und damit ein Geschäft machen? Wenn Du von Zuhältern schreibst, dann benenne sie doch gleich richtig: Google, Facebook, und zunehmend Microsoft, die sich aber bereits vor 15 Jahren an die NSA verkauft haben.

          • Am 18. Februar 2015 um 14:30 von punisher

            Der größte war da, hat eine Rede gehalten und die Prostituierten sind wieder beschwichtigt und reden sich alles schön.

          • Am 18. Februar 2015 um 22:34 von Tom

            Zuhälter, Prostituierte – das ist doch sicher nicht das Niveau, mit dem Du Dich gut auskennst. Warum solche Beidpiele? Emotionen nicht im Griff?

      • Am 16. Februar 2015 um 14:29 von Judas Ischias

        Warum so aufgeregt?
        Es ging mir doch nur darum, den Unsinn in der Aussage von Mac-Harry aufzuzeigen.

        Und ich bin ganz sicher, dass auch Du es warst, der versucht hat, den Einwand von @M@tze weichzuzeichen.
        Und bestimmt sind ein paar Kommentare auf Amazon zu dem Bestseller von Mac-Harry auch von dir. ;)

        Und aus welchem Grund speichert das iPhone seit iOS 7, Zeit und Aufenthalt der Besitzer?
        Was geschieht denn wirklich mit den Daten?

        Ob ich das jetzt persönlich glaube, was der Meister der genialen Sprüche von sich gibt, ist eine völlig andere Sache.;)

        Auf jeden Fall sind solche Aussagen, wie „Er(Cook) könne ohne die Uhr nicht mehr leben“, doch nur Werbegesülz um die Appler heiß-
        zumachen, die so etwas bedingungslos glauben.
        Aber wenn man die Apple-Brille absetzt, einfach völliger Blödsinn.
        Aber wozu erkläre ich dir das?
        Du bist doch eh unbelehrbar.

        Glaub weiter, dass Apple noch nie Daten an die US-Behörden abgegeben hat und es auch in Zukunft niiieee machen wird.

      • Am 16. Februar 2015 um 22:41 von oos

        Sorry, wo aber steht hier was von Microsoft, im Zusammenhang mit Fernbleiben? Da steht weder hier, noch in einem anderen Artikel über diesen Gipfel etwas,,das Microsoft anwesend war, noch ferngeblieben wäre.

        • Am 17. Februar 2015 um 7:03 von Microsoft

          Zum Beispiel hier: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/a-1018291.html
          Microsoft hat ebenfalls gekniffen.
          Komisch, dass diese Information hier im Artikel fehlt.

          • Am 17. Februar 2015 um 9:24 von oos

            Ok, aber was zum Teufel haben auf v einem Cyber Gipfel die Chefs von Visa, Master und General Gas und elektrik verloren? Vor allem, warum halten die da auch noch Reden?

          • Am 17. Februar 2015 um 12:00 von Tom

            Neine Güte: Du hast aber schon verstanden, worum es bei dem Cyber Gipfel geht? Es geht darum, dass sich große Unternehmen besser gegen Cyber Angriffe verteidigen können, und mit große Unternehmen sind alle großen Unternehmen gemeint. Das macht die Sache ja umso peinlicher, dass Google, Facebook, Microsoft und Yahoo als DIE IT Unternehmen, die am stärksten gefährdet sind, gekniffen haben.

            Schau einfach, wie oft Banken Opfer von Cyberkriminalität werden, dann weisst Du, warum sie daran Interesse haben. Und da sie als Wettbewerber untereinander eher wenig Neigung haben sich auszutauschen, wäre eine unabhängige dritte Instanz als Koordinationsstelle sicher vernünftig, der sie den Schaden ‚anonym‘ melden, und die die anderen Unternehmen entsprechend warnen kann.

            In der Biologie nennt man das Schwarmverhalten: gegenseitiger Schutz im Schwarm.

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