Google macht Bing-Startseite als neuer Tab in Chrome verfügbar

In der Canary-Version ist sie auf neuen Tabs zu sehen, falls der Anwender Bing als Standardsuche gewählt hat. Die Seite wird von einem Microsoft-Server geladen. Möglicherweise will Google auf diese Weise Kartellvorwürfe entkräften.

Google hat Microsofts Bing-Startseiten mit ihren prächtigen Großformat-Fotos im Canary-Build seines Browsers Chrome automatisch verfügbar gemacht. All diejenigen Nutzer bekommen sie nun – statt einem Gitter der meistbesuchten Seiten – in neuen Tabs zu sehen, die Bing als Standard-Suchmaschine des Google-Browsers ausgewählt haben.

Neuer-Tab-Seite mit Bing-Suche in Chrome Canary (Screenshot: News.com)Neuer-Tab-Seite mit Bing-Suche in Chrome Canary (Screenshot: News.com)

Die Änderung hat der Google-Mitarbeiter Francois Beaufort auf Google+ kommuniziert. Es könnte sich unter anderem um eine Maßnahme handeln, um Kartellvorwürfe gegen Google zu entkräften. Das Unternehmen führt derzeit etwa den US-Suchmarkt mit einem Anteil von 67,5 Prozent an, den Comscores Zahlen für März ausweisen. In Deutschland nutzen sogar über 90 Prozent die Google-Suche.

Chrome Canary nutzt für die Bing-Suche eine speziell bereitgestellte Seite unter www.bing.com/chrome/newtab, was belegt, dass Microsoft über die Maßnahme informiert war und sich künftig selbst überlegen kann, wie es Nutzer mit Chrome-Browser empfängt. Unter anderem finden sich im unteren rechten Eck Buttons, um frühere Bilder-Startseiten zu sehen, Informationen über ein Bild zu erhalten und zum Vollbildmodus zu wechseln.

Google gibt in Chrome eine Handvoll alternativer Suchmaschinen zur Wahl vor, darunter AOL, Ask, Bing und Yahoo. In Deutschland sind es nur Bing und Yahoo. Um sie zu ändern, muss sich der Nutzer in die Einstellungen begeben. Zusätzlich listet Google unter „Erweiterte Sucheinstellungen“ im Lauf der Zeit die Suchfunktionen besuchter Websites auf, die sich dann ebenfalls selektieren lassen. Und schließlich ist es dort möglich, eine Suchmaschine per URL-Eintrag hinzuzufügen.

Die Wahl der Standardsuche in einem Browser ist aufgrund der Einnahmen mit Suchwerbung äußerst lukrativ, wie das Beispiel von Mozilla belegt, das den Großteil seiner Umsätze durch die Voreinstellung von Googles Suche in Firefox generiert. Und Google selbst hat Chrome schon als „außerordentlich profitabel“ beschrieben, da es hier ohne Beteiligung Dritter von Suchwerbung profitieren kann. Eine Verbesserung der Suche mit einem Konkurrenzangebot wie hier Bing ist also kein unbedeutender Schritt.

In der Canary-Version von Chrome werden neue Funktionen stets zuerst implementiert. Daher handelt es sich auch um die absturzgefährdetste Variante des Browsers. Die nachfolgenden Stadien nennt Google Developer, Beta und Stable.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Themenseiten: Browser, Google, Microsoft, Suchmaschine

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