Microsoft hat die integrierte Entwicklungsumgebung Visual Studio 2012 sowie .NET 4.5 offiziell vorgestellt. MSDN-Abonnenten konnten finale Versionen schon zuvor herunterladen. Das aktuelle Visual Studio soll für die Entwicklung moderner Anwendungen tauglich sein – „für verbundene Geräte und immer erreichbare Dienste, vom Client bis zur Cloud“.
Die Sprecher der Keynote thematisierten Trends der modernen App-Entwicklung, die Grundlagen der Entwicklung sowie die Verwaltung des App-Lebenszyklus mit Visual Studio 2012. In einem Blogeintrag dazu stellt Soma Somasegar, als Corporate Vice President für Microsofts Entwicklersparte verantwortlich, die umfangreiche Palette aktualisierter Plattformen in diesem Jahr heraus. Sie reiche von Windows 8 über Windows Phone 8 zu Windows Server 2012, von Windows Azure zu SQL Server und Office 365. Sie alle erlaubten die Schaffung oder Modernisierung beeindruckender Apps, und Visual Studio 2012 bilde den Mittelpunkt von all dem.
Visual Studio Express 2012 bietet kostenlose Tools zur Entwicklung von Desktop-Anwendungen für Windows 8 (Bild: Microsoft)
„Mit unseren Werkzeugen wollen wir Entwicklern, die für diese Plattformen programmieren, eine gestraffte Erfahrung bereiten, um begeisternde und die Ansprüche der Kunden übertreffende Apps zu schaffen – ganz unabhängig davon, ob sich die Apps an Verbraucher oder geschäftliche Anwender richten“, schreibt er. Mit der „Consumerization“ der IT erwarteten die Nutzer Apps mit größerer Vielfalt und mehr Interaktion – und auch bei geschäftlichen Anwendungen die gleichen Erfahrungen wie von ihren privaten Apps gewohnt. In Verbindung mit Visual Studio erweitere .NET 4.5 die Möglichkeiten der Entwickler, die an den verschiedensten Formen von Apps und Diensten arbeiten.
Somasegar kündigte außerdem regelmäßige Updates für Visual Studio an. Das erste soll noch in diesem Monat als Community Technology Preview (CTP) und später in diesem Jahr als finale Version kommen. Freigegeben wurde auch das im Juni angekündigte Visual Studio Express 2012 für Windows Desktop. Diese kostenlose Version erlaubt ebenfalls die Entwicklung von Desktop-Programmen für Windows 8. Ursprünglich wollte Microsoft nur kostenlose Entwicklerwerkzeuge für Windows RT und die „Metro“-Oberfläche von Windows 8 bereitstellen, reagierte aber offenbar auf die Kritik von Entwicklern und änderte seine Pläne.
Bei der Vorstellung von Visual Studio 2012 auf der Konferenz TechEd Australia 2012 bemühte sich Microsoft-Evangelist Rocky Heckman auffällig, die anwesenden Entwickler für Apps zu begeistern. „Wir haben jetzt all diese verschiedenen Entwickler, die haben sich ausnahmslos entschieden, die neuen Rockstars zu sein“, sagte er. „Früher wollten sich alle einer Rockband anschließen, heute will jeder eine App schaffen.“
Er stellte außerdem den Vorteil heraus, bei der Entwicklung auf die Cloud zu setzen. Mit ihr könnten auch kleinere Entwickler auf die gleiche Art von Infrastruktur wie Fortune-500-Unternehmen zugreifen. „Vieles in Visual Studio wurde konzipiert, um diese Cloud-Vorteile spielend leicht in einer Anwendung nutzen zu können“, pries er an. „Das wäre beispielsweise verknüpfte Authentifizierung, diese Geschichten mit Facebook und Gmail, einfach durch die Aufnahme einiger Codezeilen in eine Visual-Studio-Bibliothek. Diese Dinge werden die bevorstehende App-Explosion beflügeln.“
[mit Material von Spandas Lui, ZDNet.com]
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