Das Optimus Speed hat alles an Bord, was in ein Smartphone der Oberklasse gehört. Zur Kommunikation steht WLAN nach dem aktuellen n-Standard zur Verfügung, es gibt Quad-Band-GSM, UMTS samt Up- und Downloadturbo HSPA sowie den Kurzstreckenfunk Bluetooth. GPS und Kompass ermitteln Position und Richtung für Google Maps und Navigationsprogramme.

Das Display ist mit einer Diagonale von 4,0 Zoll und einer Auflösung von 800 mal 480 Pixeln ebenfalls auf hohem Niveau. Dass es noch besser geht, zeigt beispielsweise das iPhone 4 mit kleinerer Diagonale (3,5 Zoll) und höherer Pixelzahl (960 mal 600). Das Ergebnis ist eine höhere Pixeldichte – und damit eine schärfere Darstellung. Auf der anderen Seite kann man aber auch mit der gleichen Auflösung ein beeindruckenderes Bild erzeugen – etwa mit einem Super-AMOLED-Pixel wie beim Samsung Galaxy S. Dennoch, schlecht ist die Anzeige nicht. Wie bereits erwähnt stören uns manchmal die Spiegelungen, außerdem könnten die Schwarzwerte und die Betrachtungswinkelempfindlichkeit ein Stück besser sein.

Die rückseitige Kamera nimmt Fotos mit einer Auflösung von 8 Megapixeln auf. Die Bilder geraten ganz ordentlich, auch wenn sie etwas ausgewaschen und farblos wirken. Interessantes Detail: Im Akkudeckel hat LG noch eine Kunststoffabdeckung für die Linse untergebracht. Deren Qualität dürfte aber besser sein, denn Fotos gelingen sichtlich besser, wenn man den Deckel vom Handy nimmt.

Zusätzlich zum microSD-Speicherkartenslot, der Medien mit einer Kapazität von bis zu 32 GByte aufnimmt, stehen 8 GByte interner Speicher zur Verfügung. Wie bei Android üblich ist diese Kapazität aufgeteilt: Circa 6 GByte stehen für Nutzerdaten, also Fotos, Musik, Downloads, Dokumente et cetera. zur Verfügung. Die übrigen 2 GByte sind dem System und den Apps vorbehalten.

Nett: Der empfindliche Touchscreen erkennt Gesten mit bis zu zehn Fingern gleichzeitig. Entsprechende Apps, die das auch ausnutzen, sind zwar noch Mangelware – aber das hat zumindest Potential für Spiele im Rockband-Stil. Die berührungssensitiven Eingaben werden übrigens hervorragend erkannt. Nur beim Zwei-Finger-Zoom in Fotos verhält sich die Vergrößerung etwas merkwürdig, man gewöhnt sich aber dran. Und in Anbetracht der Tatsache, dass sich der Effekt bei anderen Apps wie Google Maps nicht wiederholt, scheint das wohl ein Software-Problem der Galerie-Ansicht zu sein.

Softwareseitig läuft übrigens Android 2.2 auf dem Gerät – also die fast aktuellste Version von Googles Smartphone-Betriebssystem. Bislang ist nur ein Gerät mit 2.3 überhaupt am Markt – und das ist ein offizielles Google-Phone. LG hat ein Update auf die neuere Version angekündigt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Koreaner dieses Versprechen auch zeitnah umsetzen. Die Oberfläche erinnert an Samsungs TouchWiz-Interface. Sie ist im Vergleich zu HTC Sense deutlich näher am Google-Standard angelehnt, bringt demgegenüber aber ein paar Verbesserungen mit. Unter anderem stehen im Drop-Down-Menü der Notification Bar, die über neue E-Mails, verpasste Anrufe und so weiter informiert, Buttons zum Aktivieren der wichtigsten Funktionen wie GPS, WLAN oder Bluetooth zur Verfügung. Wer möchte, kann die Oberfläche in Form des sogenannten Launchers aber auch gegen eine Alternative aus dem Android Market austauschen. Ein vorinstalliertes Programm hilft sogar bei der Wahl des Standard-Launchers.

Ansonsten hat LG noch ein paar mehr oder weniger nette Programme installiert, darunter Polaris Office, das Office-Dokumente nicht nur anzeigt, sondern auch Editieren ermöglicht, oder den LG App Advisor. Dieses kleine Tool hilft Android-Neulingen, indem es ein paar Apps empfiehlt. Dass sich eine Sicherheitssoftware von F-Secure auf dem Gerät eingenistet hat, macht nur bedingt glücklich. Viren et cetera sind derzeit bei Android kein Thema, nützlicher sind da schon die Funktionen, das Smartphone im Verlustfall löschen oder orten zu können. Doch vergleichbare Sicherheitsprogramme, die auf neuen PCs vorinstalliert sind, nerven mit penetranten Registrierungsaufforderungen. Das lässt sich hier nicht beobachten, und die Gratis-Lizenz läuft immerhin ein Jahr. Bleibt zu hoffen, dass das nicht der Anfang der sogenannten Crapware-Problematik bei Smartphones ist und die Handys künftig ab Werk vollgestopft sind mit eingeschränkten Programmen, die um Bezahlung betteln.

Der eine oder andere potentielle Käufer könnte sich dadurch abschrecken lassen, dass das LG weder ein Vier-Wege-Pad noch einen Trackball, optischen Sensor oder ähnliches zu bieten hat. Per Touchscreen lässt sich der Cursor beispielsweise beim Tippen von Text zwar relativ gut an eine bestimmte Stelle führen, doch ganz so gut wie bei der Zoom-Funktion vom iPhone oder den neuesten HTC-Androiden gefällt das hier nicht. Und: Gelegentlich ist der Trackball einfach nötig. Wer beispielsweise im Android Market nach einer bestimmten App gesucht hat und die letzte Suchanfrage bearbeiten möchte, hat keine Möglichkeit, sie auszuwählen und zu editieren: Beim Fingertipp in die Liste startet das Programm die identische Suche gleich noch einmal. Mit einem Trackball könnte man die letzte Anfrage markieren und dann editieren.

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