CeBIT 2008: Business-Software zwischen Autos und Öko-Tech

Was alle Software-Anbieter in diesem Jahr umtreibt, ist die mit Hilfe von serviceorientierten Techniken mögliche Flexibilisierung von Geschäftsprozessen. Das rückt jedoch angesichts des von der CeBIT vorgegebenen Messethemas in den Hintergrund: Green-IT. Mit Begeisterung sind die Aussteller auf dieses gesellschaftlich positiv besetzte Motto angesprungen. Chip-Entwickler finden sich darin ebenso wieder wie Rechner-, Drucker- oder Speicherhersteller. Virtualisierung, RZ-Automation, Prozessorganisation passen ins Konzept. Auch Videoconferencing-Anbieter wie BT (Pavillon P37) wittern Morgenluft. Schließlich erspart ihre Technik treibstoffintensive und teure Dienstreisen. Selbst Datenbank- und BI-Anbieter versprechen, die Ressourcen weniger als bisher in Anspruch zu nehmen.

Unternehmen wie Fujitsu-Siemens (FSC) freuen sich, endlich ihr Jahrzehnte belächeltes Know-how in Sachen Rechner-Recycling in den Vordergrund rücken zu dürfen. FSC stellt in Hannover sein Null-Watt-PC-Display sowie einen Scaleo Green PC vor, der bis zu 27 Prozent weniger Energie verbrauchen soll als herkömmliche Geräte und der zudem besonders schadstofffrei gebaut wurde.

Virtualisierung spart Energiekosten

Vor allem aber konzentriert sich Green-IT auf die Optimierung der Server- und Speicher-Architektur in den Rechenzentren, wobei Virtualisierung zu den Königswegen zählt. Allein damit lassen sich in Europa zwischen 0,5 und 5,3 Millionen Dollar an Energiekosten sparen, rechnen die Berater von Accenture vor. FSC stellt dafür besonders geeignete Primergy-Server wie den X300 S4, den Tower-Server TX120 oder das Blade Ecosystem BX600 vor. „Blade Frame“ bietet darüber hinaus eine serviceorientierte Infrastruktur für Server, Netzwerk und Speicher. Die Münchner konzentrieren sich bei ihrem Messeauftritt auf den Behördenmarkt und stellen daher in Halle 9 aus.

Sun Microsystems musste von der Halle 1 in Halle 2 (B33) umziehen. Dort zeigt das Unternehmen sein unter der Bezeichnung Blackbox entwickeltes Modular Datacenter (MD) S20. Dabei handelt es sich um ein in einen Normcontainer gepacktes Rechenzentrum, das auf Stromsparen, Leistung und auf geringen Platzbedarf hin optimiert wurde. Wichtig für die Rechenzentrumsoptimierung sind auch Management-Werkzeuge, wie Suns kürzlich vorgestellltes XVM-Ops-Center, mit dem sich bald – vielleicht schon in Hannover – reale und virtuelle Umgebungen verwalten lassen.

IBM plant emissionsfreie Rechenzentren

Am umfassendsten geht IBM (Halle 2, A10 und Halle 9) Green-IT und Virtualisierung im RZ an. In Hannover reicht das Ideenspektrum von der gleichzeitigen Einspeisung unterschiedlicher Energieformen über die Optimierung der Prozesse und Konsolidierung der Server bis hin zu Angeboten für stromsparende Rechner, Racks, Speicher und CPUs. Dazu gehört auch das Modell eines emissionsfreien, energieoptimierten und skalierbaren Rechenzentrums, das auf einem intelligenten Energie- und Kühlkreislauf beruht. Zudem zeigt das Unternehmen, wie sich die Erzeugung von Solar-, Wind- und Wasserkraft durch den Einsatz von IT optimieren lässt. IBM positioniert sich als Energieberater weit über die Belange der IT hinaus.

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