Schwaches Anzeigengeschäft lässt Yahoos Gewinn um 72 Prozent schrumpfen

Der Nettoumsatz geht um vier Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar zurück. Damit verfehlen Einnahmen und Profit die Prognosen von Analysten. Mit dem Verkauf von Display-Anzeigen erlöst Yahoo 394 Millionen Dollar - sieben Prozent weniger als vor einem Jahr.

Yahoo hat im zweiten Quartal einen operativen GAAP-Gewinn von 38 Millionen Dollar erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang von 72 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn, der unter anderem einmalige Erlöse aus dem Verkauf von Patenten in Höhe von 62 Millionen Dollar enthält, schrumpfte um 19 Prozent auf 194 Millionen Dollar. Auch der Umsatz fiel mit 1,084 Milliarden Dollar geringer aus als zwischen April und Juni 2013.

Yahoo-Zentrale (Bild: Richard Nieva / CNET)

Abzüglich Traffic Acquisition Costs, die Yahoo an seine Partner abführt, belief sich der Nettoumsatz der gestern veröffentlichten Bilanz zufolge auf 1,04 Milliarden Dollar (minus 4 Prozent). Er bleibt, genauso wie der Non-GAAP-Aktiengewinn von 0,37 Dollar, hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Sie hatten einen Non-GAAP-Überschuss von 0,38 Dollar je Aktie bei Nettoeinnahmen von 1,08 Milliarden Dollar vorausgesagt. Der Kurs der Yahoo-Aktie fiel dementsprechend nach Börsenschluss um 2,22 Prozent oder 0,79 Dollar auf 34,82 Dollar.

Direkt nach der Veröffentlichung der Bilanz hatten Investoren den Kurs der Yahoo-Aktie noch nach oben getrieben. Grund dafür war Yahoos Ankündigung, mindestens die Hälfte des Gewinns aus dem Börsengang von Alibaba an die Aktionäre auszuschütten. Yahoo hält 22,6 Prozent der Anteile des chinesischen E-Commerce-Konzerns. Im Rahmen des IPO will es 140 Millionen Aktien des Unternehmens verkaufen, was laut Analysten einem Erlös von mindestens 10 Milliarden Dollar entspricht.

Die Nettoeinnahmen aus Displaywerbung gingen im zweiten Quartal um sieben Prozent auf 394 Millionen Dollar zurück. Im ersten Quartal hatte sich der Umsatz in diesem Bereich noch um zwei Prozent auf 409 Millionen Dollar verbessert. Der Preis je Anzeige schrumpfte um rund 24 Prozent, allerdings stieg die Zahl der Anzeigen ebenfalls um 24 Prozent.

Mit Suchwerbung nahm Yahoo 428 Millionen Dollar ein, 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bezahlten Klicks stieg um 3 Prozent, während sich der Erlös pro Klick um rund 15 Prozent verbesserte.

„Unsere oberste Priorität ist Umsatzwachstum, und daran gemessen sind wir mit dem Ergebnis des zweiten Quartals nicht zufrieden“, wird Yahoo-CEO Marissa Mayer in einer Pressemitteilung zitiert. Der Bereich Displaywerbung habe die Erfolge in anderen Sparten wie Suchwerbung, Mobile, Social und Video aufgehoben. „Das unterstreicht die Tatsache, dass wir schneller arbeiten müssen, um diesen negativen Trend auszugleichen. Ich glaube, dass wir uns bessern können und werden. Ich bin überzeugt von Yahoos Zukunft, unserer Strategie und der Rückkehr zu langfristigem Wachstum.“

In einer Telefonkonferenz mit Analysten gab Yahoo-CFO Ken Goldman auch eine Prognose für das dritte Quartal ab. Er rechnet mit einem Umsatz abzüglich Traffic Acquisition Costs zwischen 1,02 und 1,06 Milliarden Dollar. Das dritte Quartal 2013 hatte Yahoo mit einem Umsatz von 1,139 Milliarden Dollar abgeschlossen.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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