Botnetz-Betreiber zu Gefängnisstrafe verurteilt

Er "vermietete" seine Botnetze an andere und installierte Malware nach ihren Wünschen. Der Angeklagte aus Arizona geht für 30 Monate in Haft. Er war schon früher beschuldigt worden, zu einer "DDoS"-Mafia zu gehören.

Joshua James Schichtel aus Phoenix in Arizona ist zu 30 Monaten Haft verurteilt worden, weil er umfangreiche Botnetze betrieb und sie anderen für ihre Zwecke zur Verfügung stellte. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, den „Kommando- und Kontroll-Zugang zu Tausenden von mit Malware infizierten Computern“ verkauft zu haben.

Den Gerichtsdokumenten zufolge fand Schichtel mit seinem Geschäftsmodell „Botnetz zu vermieten“ mehrere Kunden. „Einzelne, die Computer mit verschiedenen Typen von bösartiger Software (Malware) infizieren wollten, konnten Kontakt zu Schichtel aufnehmen und ihn dafür bezahlen, Malware auf den Computern dieser Botnetze zu installieren oder installieren zu lassen“, informierte das US-Justizministerium.

Verurteilt wurde der Angeklagte aber insbesondere für einen eingestandenen Fall, bei dem er rund 72.000 befallene Computer durch einen Kunden nutzen ließ, der ihm dafür lediglich 1500 Dollar bezahlte. Er gab damit den Versuch zu, „ohne Berechtigung Schaden an vielfachen Computern anzurichten durch die Übermittlung von Programmen, Codes oder Befehlen“ – und damit gegen den Computer Fraud and Abuse Act verstoßen zu haben.

Schichtel war schon zuvor kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Computerbetrug. Ihm wurde 2004 zusammen mit anderen vorgeworfen, zu einer in Medienberichten als „DDoS-Mafia“ bezeichneten Gruppe zu gehören. Die Beteiligten führten im Auftrag eines E-Commerce-Betreibers Denial-of-Service-Angriffe gegen die Websites seiner Konkurrenten aus. Ihr Auftraggeber war Jay Echouafni, Inhaber von Orbit Communications, das Ausrüstung für Satellitenfernsehen anbot. Trotz der Stellung von 750.000 Dollar Kaution floh Echouafni aus den USA und landete auf der Most-Wanted-Liste des FBI.

Der jetzt verurteilte Schichtel und die weiteren Beschuldigten entgingen damals nach einem Bericht von O’Reilly ihrer Strafe. Die Staatsanwälte hatten nicht rechtzeitig Anklage erhoben und damit eine gesetzliche Frist versäumt.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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