Portivity: Wasserzeichen schützt Inhalte für Handy-TV

Internationale Forschungsgruppe entwickelt Produktionsplattform für mobilen Content

Eine internationale Forschungsgruppe arbeitet unter dem Namen Portivity an der Entwicklung einer End-to-End-Plattform für interaktive, mobile TV-Inhalte. Neben den interaktiven Komponenten haben die Forscher des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologien (SIT) auch ein digitales Video-Wasserzeichen entwickelt. Damit sollen die Inhalte dauerhaft geschützt, die Bearbeitung des Contents jedoch weiterhin möglich sein.

Digitale Wasserzeichen kommen bei Portivity zum Einsatz, um die Inhalte zu schützen, wenn sie vom Produzenten beispielsweise zur Weiterverarbeitung an externe Dienstleister gegeben werden, die das Material bearbeiten und Zusatzinformationen einfügen. „Die Videos werden zuvor mit einem individuellen, digitalen Wasserzeichen versehen. Sollte der Content nun beispielsweise im Internet auftauchen, so kann der Rechteinhaber auf einfache Weise feststellen, wo sich die undichte Stelle in der Produktionskette befindet“, erklärt SIT-Mitarbeiter Sascha Zmudzinski.

„Erfahrungen in früheren Projekten haben gezeigt, dass Zuschauer, die Fernsehen auf dem Handy oder PDA empfangen, gerne aktiv in die Sendungen eingreifen möchten“, sagt Patrick Wolf, Projektverantwortlicher am SIT. Im Portivity-Projekt wird deshalb ein Rich-Media-ITV-System für mobiles Fernsehen entwickelt, bei dem der Zuschauer direkt Objekte im Bild aufrufen kann. „Bei einer Fußballübertragung könnten sich Zuschauer zum Beispiel per Klick auf einen Spieler dessen Torschuss- und Vorlagenstatistik anzeigen lassen“, so Wolf. In diesem Fall erhalte der Zuschauer zusätzliche, optionale Inhalte. Programmmacher könnten die Zusatzinfos aber auch für interaktive Gewinnspiele oder Edutainment-Formate nutzen.

Darüber hinaus liefert Portivity ein Authoring-System, das es Produzenten von Mobile-TV erlaubt, bewegte Objekte nachzuverfolgen (Object Tracking). Diese markierten Objekte lassen sich mit Zusatzinformationen verbinden, die bei einem Klick erscheinen. Diese werden zusammen mit den Videodateien im Austauschformat MXF verpackt und als Rich Media Content zur Aufbereitung und Ausstrahlung an das Sendezentrum übermittelt. Am mobilen Empfangsgerät kommt dann ein spezielles MPEG-4-Video an, das sowohl das Hauptprogramm als auch die interaktiven Elemente enthält.

Themenseiten: Fraunhofer FIT, Telekommunikation

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