Microsoft und SAP: TÜV-CIO fordert bessere Zusammenarbeit

ZDNet: Wir sprechen jetzt über Walldorf?

Thaden: Wir sprechen über Walldorf, wir sprechen über die SAP. Wir haben ab 2000 zusammen mit der SAP ein damals sehr innovatives Projekt begonnen. Allerdings war der TÜV Hannover auch schon lange Jahre SAP-Kunde, etwa bei der Finanzbuchhaltung und dem Controlling.

Wir sind jedoch ein sehr mobiles Unternehmen mit vielen sogenannten „Road Warriors“ im Außendienst. Diese Sachverständigen haben auch schon vor unserer SAP-Zeit mit mobilen Individual-Außensystemen gearbeitet. Ab dem Jahre 2000 haben wir dieses aber durch das damals neu auf dem Markt gekommene SAP CRM abgelöst. Das war ein für uns wichtiges Referenzprojekt zusammen mit der SAP. Nicht zuletzt das hat dazu geführt, dass wir heute auch auf der Anwendungsebene eine sehr homogene Landschaft haben.

ZDNet: Damit sind wir beim Thema Innovation. Sie haben ja wohl auch erst kürzlich umgestellt auf SAP ERP, wenn ich das richtig mitbekommen habe?

Thaden: Ja das ist richtig, wir sind noch in den letzten Zügen der Umstellung. Zusätzlich verfolgen wir laufend, was die SAP auf den Markt bringt. So sind wir auch mit CRM 5 wieder ein Referenzkunde. Wir wechseln auf das neue ERP-Release, um später die Früchte einfahren zu können. Ich bin zwar – was das Thema SOA betrifft – ein Skeptiker, doch hinter der modularen Strategie von SAP ERP 2005 stehe ich.

ZDNet: Setzen Sie Netweaver ein?

Thaden: Ich finde es interessant, wie die Marketingmenschen jeden Tag neue Begrifflichkeiten durchs Dorf treiben. Wenn wir dann einen Begriff gelernt haben, dann muss das zwei Jahre später allerdings auch realisiert werden. Netweaver ist vielleicht bei der SAP schon eine olle Kamelle – aber in den Firmen wird sie jetzt gerade erst umgesetzt. Wir basieren jetzt auf Netweaver, doch der aktuelle Hype heißt SOA. Nur müssen wir da erstmal hinkommen. Die Erwartungshaltung der Softwarehersteller an uns Kunden können wir nicht sofort befriedigen. Und umgekehrt ist es wohl genauso.

Hinzu kommen Kinderkrankheiten, beispielsweise ist Windows Vista von Microsoft noch nicht zu 100 Prozent kompatibel mit SAP. Insofern kritisiere ich die mangelnde Zusammenarbeit zwischen SAP und Microsoft. Vermutlich wäre es allerdings bei Oracle und IBM auch nicht anders, das Problem ist also nicht unbedingt von spezifischen Firmen abhängig. Die großen Player sind von ihrer eigenen Religion überzeugt und tun sich schwer, mit dem andern zu sprechen. Ich appelliere an die Unternehmen, künftig besser zusammenzuarbeiten!

Themenseiten: CRM, IT-Business, SOA, Strategien, Windows Vista

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