Microsoft und Google auf Konfrontationskurs

Dieses Vorgehen legt Vergleiche zu früheren Kampagnen von Microsoft nahe, einschließlich jener, mit der Netscape Communications aus dem Browser-Markt gedrängt wurde. Allerdings versucht Microsoft hier nicht bloß, wie es bei früheren Auseinandersetzungen der Fall war, einen führenden Rivalen zu stürzen, um die Entwicklung an einem Markt aufzuholen, den das Unternehmen unterschätzt hatte. Das Unternehmen würde auch ohne die Präsenz von Google denselben Weg einschlagen, da erwartet wird, dass die Suche nach Daten sich zu einem zentralen Teil der Unternehmenstätigkeit von Microsoft entwickeln wird.

Trotzdem könnte Microsoft auch im Markt für Suchdienste einige bereits bekannte Taktiken anwenden, insbesondere die Integration und Verbreitung seiner Technologie über seine zahlreichen Produkte und Dienste. Das Untenehmen könnte beispielsweise Verbindungen zu verwandten Such- und Mapping-Funktionen von Microsoft direkt in Word-Dokumente oder in mit Windows-Entwickler-Werkzeugen erstellte Websites einbetten.

Es geht dabei um altbekannte Ziele von Microsoft: Den Kunden im Windows-Universum halten, ausreichend Nachfrage durch beliebte Features wie eine Suchfunktion erzeugen und den Bedarf für Dienste der Konkurrenz umgehen. Diese Strategie bewegt, zumindest in der Theorie, die Käufer zur Anschaffung von Windows-Software sowie zur Nutzung der Dienste von Microsoft, während gleichzeitig die Erträge, die Google durch Suchergebnisse einnimmt, sinken.


Michael Gartenberg,
Jupiter Research

„Der Umstand, dass die Einführung von Longhorn bevorsteht, wirft die Frage auf, ob Suchdienste als fester Bestandteil des Longhorn-Erlebnisses integriert werden und wie sich das auf andere Anbieter auswirken könnte“, so Michael Gartenberg, Branchenanalytiker bei Jupiter Research. „Microsoft hat schon vor langer Zeit bewiesen, dass sie gar nicht die besten Angebote haben müssen, sondern lediglich gut genug sein sollten, um die Benutzer von einem Verlassen der Standardeinstellungen abzuhalten.“

Die Initiative im Bereich Suchmaschinen ist Teil eines größeren Plans von Microsoft, der auf eine Runderneuerung aller wichtigen Produktsparten des Unternehmens hinausläuft – darunter Windows, MSN, das Office-Paket für Unternehmensanwendungen und die Server-Software. Es handelt sich um eine zentrale Unternehmensstrategie mit einer Mission, die genauso unüberschaubar wie ihr Name ist: Longhorn Wave Innovation.

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Microsoft und Google auf Konfrontationskurs

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  • Am 17. Juli 2003 um 22:20 von pumuckl

    Microsoft für mich suchen lassen?
    Nein danke! Egal, was Herr Ballmer sich noch ausdenkt, mein Gedächtnis ist gut. Keine Chance für MS. Ich bleibe bei Google.

    • Am 6. August 2003 um 12:19 von PieDu

      AW: Microsoft für mich suchen lassen?
      ich denke ein Integriertes derartiges Feature und die tatsache das zukünftig immermehr Privat-Pcs permanent am Netz hängen werden, wird die Internet – suchgewohnheiten der User langfristig aber nachhaltig verändern

  • Am 25. August 2003 um 22:12 von obersimulant

    Überall MS???
    Klar will Microsoft noch mehr Anteile: Im Betriebsystem sind sie vorne, beim Internetbrowser sind sie vorne, in Office-Produkten sind sie vorne,…. ( zumindest in den Verkaufsstatistiken und der installierten Software, aber nicht unbedingt die besten ). Jetzt auch noch bei Suchmaschinen? Demnächst bei Spielen, oder: "Hurra, mein Kühlschrank ist von Microsoft!" …. Hmmhh….. Spätestens, wenn mein Schornsteinfeger meine Heizung über Windows und WLAN mit dem IE neu einstellt, ohne zu klingeln, sollten ich mir Sorgen machen!!!

  • Am 2. September 2003 um 8:10 von Selfsearcher

    Lass sie doch!
    Ich frag mich, ob sich M$ allenernstes ne Chance ausrechnet, User, die wirklich wichtige Informationen suchen, auf diese Seite zu ziehen?! Das ist ja der Hohn schlechthin! Wer so blind ist, sich von Kleinweich gute Vorschläge für sein Problem servieren zu lassen, ist selbst schuld – oder selber schon weich in der Birne!

  • Am 3. September 2003 um 9:10 von AnonymRaveQueen

    jaja und schon wieder MS sein monopol ausbauen ..-.-
    Ich finds eigentlich überflüssig sich MS jetzt auf in den Bereichen breit macht wo schon andere einen guten Anfang gemacht haben .. nur weil die von MS denken sie müssen die Interwelt beherrschen müssen sie doch nicht renomierte Seiten wie google.de aus merzen wollen .. also ich finds affig tut mir leid .. (linux fan ;D)

  • Am 4. September 2003 um 10:19 von CarstenHirt

    Warum sollte MS das nicht versuchen?
    Mal ganz dumm gesagt, warum sollte Microsoft nicht versuchen eine Suchplattform neben Google zu etablieren? Ich denke das Image von Google neutrale und nicht erkaufbare Suchergebnisse auf einfache Art und Weise zu präsentieren kann MS gar nicht bieten, da Sie mit MSNBot einfach schon zu viele Ziele und Hoffnungen verbinden.

    Die ‚Overloaden‘ das Portal schon von selbst. Und was die Suchfunktionen im Betriebssystem angeht:

    START -> Suchen -> im Internet = MSN

    Und … wer hat als Startseite im IE denn noch MSN stehen?

    Weiterhin sollte man nur einmal das Image von MS und Google vergleichen. Es gibt Dinge die kann man nicht für Geld bekommen und bei MS ist das halt das gute Image.

  • Am 22. September 2003 um 2:20 von MiH

    Wie immer!
    Das läuft doch so ab wie immer: Jemand anderes hat eine gute Idee, Microsoft „übernimmt“ die Sache und bootet dann alle anderen aus. Wenn dabei diverse Standards und Anstandsregeln dran glauben müssen, dann redet man den ganzen MS-Lemmingen ein, das wäre nur zu ihrem Besten… ! Die sollen doch bitte erst mal ein resourcenschonendes und sicheres Betriebssystem auf den Markt bringen! Das versprechen sie schon seit ca. 20 Jahren und es ist immer noch nicht eingelöst!!!

  • Am 22. September 2003 um 18:50 von Herbert Schiemann

    Monopol-Mißbrauch zu befürchten
    Microsoft vorrangiges Ziel ist immer die Marktbeherrschung gewesen und wird es bleiben. Microsoft-Produkte sind, soweit es geht, mit MS-Produkten kompatibel, anerkannte Standards werden nur unterstützt, wenn dadurch Marktanteile gewonnen werden können. Um die Vielfalt, den Fortschritt und letztlich die persönliche Freiheit zu sichern, muß es das Bestreben aller sein, die ehrenwerte Gesellschaft aus Redmont in die Schranken zu weisen. Niemand braucht wirklich MS-Software, ich jedenfalls nicht.

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