Trotz Embargo: Chinesische Organisationen kaufen KI-Chips von Nvidia

Veräußert werden die Chips über unbekannte Dritte. Reuters ermittelt die Käufer anhand von Ausschreibungen in China. Es soll sich allerdings nur um Einzelstücke handeln.

Trotz der Exportbeschränkungen der US-Regierung haben offenbar Militäreinrichtungen, KI-Forschungsinstitute und Universitäten in China im vergangenen Jahr Nvidias High-End-KI-Chips gekauft. Einem Bericht der Agentur Reuters zufolge soll es sich allerdings nur um kleinere Mengen handeln.

Der Bericht zeigt, wie schwierig es für die USA ist, Chinas Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips vollständig zu unterbinden. Reuters gab an, die Verkäufe durch eine Überprüfung von mehr als 100 öffentlich zugänglichen Ausschreibungsdokumenten aufgedeckt zu haben. Während die US-Gesetze den Export von Nvidias Spitzenchips nach China verbieten, ist der Kauf und Verkauf dieser Chips innerhalb des Landes nicht illegal.

Unter anderem sollen die KI-Beschleuniger A100 und der leistungsfähigere H100 nach China und Hongkong geliefert worden sein, obwohl beide seit Oktober 2022 nicht mehr dorthin exportiert werden durften. Als Abnehmer nennt der Bericht, neben anderen Einrichtungen, das Harbin Institute of Technology und die University of Electronic Science and Technology of China, die beide dem Handelsembargo unterliegen. Ersteres soll sechs A100-Chips, letzteren eine A100 erworben haben.

Aus den Quellen von Reuters geht aber auch hervor, dass die KI-Chips weder von Nvidia, noch von einem offiziellen Händler verkauft wurden. Wie die Nvidia-Produkte nach China gelangt sind, geht nicht aus den Unterlagen hervor. Es soll sich in China jedoch ein Schwarzmarkt für derartige Produkte entwickelt haben. Nvidia betonte dem Bericht zufolge, dass es sich an alle Export-Beschränkungen halte und Maßnahmen ergreife, sobald es von unrechtmäßigen Verkäufe durch Dritte erfahre.

Themenseiten: China, Halbleiter, Handelskrieg, KI, Nvidia

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