Britische Kartellwächter untersuchen Suchabkommen zwischen Apple und Google

Es soll eine "erhebliche" Einschränkung für den Suchmarkt darstellen. Die Kartellbehörde CMA leitet dies aus den großen Marktanteilen beider Firmen ab. Andere Anbieter können es sich nicht leisten, für die Position als voreingestellte Suchmaschine auf Apple-Geräten zu bezahlen.

Britische Kartellwächter haben ein Suchabkommen zwischen Apple und Google als „erhebliche“ Einschränkung für den Wettbewerb im Bereich Suchmaschinen eingestuft. Das geht aus einem Bericht der Competition and Markets Authority (CMA) über den Markt für digitale Werbung hervor. Nach Ansicht der Behörde sind die vorhandenen Gesetze nicht ausreichend, um große Technikfirmen wie Apple, Google und Facebook sowie deren Plattformen zu regulieren.

Apple und Google (Bild: ZDNet.com)Vor allem Vereinbarungen zwischen diesen Firmen seien geeignet, Innovationen und den Wettbewerb zu hemmen. Als Beispiel nennt die CMA ein Suchabkommen zwischen Apple und Google aus dem Jahr 2019. Google soll rund 1,5 Milliarden Dollar bezahlt haben, um sich im britischen Markt auf mobilen Geräten und Systemen die Position als voreingestellte Suchmaschine zu sichern. Der größte Teil dieses Betrags soll an den iPhone-Hersteller geflossen sein.

„Konkurrierende Suchmaschinen von Google, mit denen wir gesprochen haben, hoben diese Zahlungen als einen der wichtigsten Faktoren hervor, die den Wettbewerb auf dem Suchmaschinenmarkt behindern“, heißt es in dem Bericht. Zu den anderen Suchmaschinen gehören DuckDuckGo, Microsoft Bing und Yahoo.

Im Vereinigten Königreich soll Google rund 90 Prozent des Markts für Suchanzeigen kontrollieren. Der Markt an sich wird auf 9,1 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Kartellwächter unterstellen nun, dass Googles Dominanz eine Hürde für die Expansion anderer Anbieter darstellt. Für sie soll es eine Herausforderung sein, Nutzer zu gewinnen, auf deren Geräten Google bereits voreingestellt ist. Sie sprechen auch von einer „positiven Feedback-Schleife“. Google dominante Marktposition mache das Unternehmen als voreingestellten Suchanbieter attraktiver, was wiederum Googles Einfluss ausweite.

„Angesichts der Auswirkungen von Vorinstallationen und Standardeinstellungen bei Mobilgeräten und des beträchtlichen Marktanteils von Apple sind wir der Ansicht, dass die bestehenden Vereinbarungen von Apple mit Google den Wettbewerb zwischen Suchmaschinen auf Mobiltelefonen beeinträchtigen und eine erhebliche Markteintritts- und Expansionsbarriere darstellen“, so die CMA weiter.

Eine weitere Hürde sehen die Wettbewerbshüter im Zugriff auf Nutzerdaten. Hier hätten Google und Facebook einen deutlichen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern. “ Die Unfähigkeit kleinerer Plattformen und Verlage, auf Nutzerdaten zuzugreifen, stellt eine erhebliche Eintrittsbarriere dar“, ergänzten die Kartellwächter.

Google betonte indes, es arbeite schon länger mit der CMA zusammen und habe alleine im vergangenen Jahr Hunderte Fragen beantwortet und Dutzende Berichte eingereicht. “ Werbetreibende wählen heute aus einer Vielzahl von Plattformen, die miteinander konkurrieren, um die effektivsten und innovativsten Werbeformate und Produkte zu liefern. Wir unterstützen eine Regulierung, die den Menschen, Unternehmen und der Gesellschaft zugutekommt, und wir werden weiterhin konstruktiv mit den Regulierungsbehörden und der Regierung in diesen wichtigen Bereichen zusammenarbeiten, damit jeder das Beste aus dem Web machen kann“, teilte Google mit.

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Themenseiten: Apple, Google, Großbritannien, Kartell, Suchmaschine

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