Britische Steuerfahnder nehmen Amazon ins Visier

Eine Börsenmeldung erwähnt ähnliche Untersuchungen in China, Deutschland, Frankreich, Japan und den USA. Es könnte sich um Routine handeln. Dem Guardian zufolge geht es jedoch Amazons Steuervorteile via Luxemburg und Schweiz.

Amazon steht eine Überprüfung durch britische Steuerfahnder bevor. Das hat es der US-Börsenaufsicht SEC gemeldet. Ähnliche Untersuchungen laufen demnach in China, Deutschland, Frankreich, Japan und den USA.

Logo Amazon UK

Dem Guardian zufolge geht es darum, ob sich das Unternehmen um die Umsatzsteuer im Vereinigten Königreich drückt. Der E-Commerce-Riese hat in den vergangenen drei Jahren 7,6 Milliarden Pfund umgesetzt. Er liefert beispielsweise jedes vierte im Land verkaufte Buch aus. Für das Geschäft in Großbritannien ist aber seit 2006 ein Tochterunternehmen aus der Schweiz verantwortlich, wo Amazon weniger Steuern zahlt. Angeblich dient die britische Filiale nur als Vertragserfüller; den Kaufvertrag schließen britische Kunden gar mit Amazon SARL in Luxemburg ab.

Amazon UK macht mit 2265 Angestellten jährlich nur 147 Millionen Pfund offiziellen Umsatz. Für die Luxemburger Europaniederlassung wurden aber für das Jahr 2010 134 Mitarbeiter und ein Umsatz von 7,5 Milliarden Euro gemeldet.

Ein britischer Steuerfachmann hielt eine solche Vorgehensweise im Gespräch mit ZDNet UK für nicht unbedingt illegal: „Das ist alles im gesetzlichen Rahmen, solange die britischen Steuerbehörden nicht anderer Meinung sind.“ Es könnte sich auch um eine Routineuntersuchung handeln.

Innerhalb der USA zahlt Amazon nur in den Bundesstaaten Steuern, in denen es mit einem Büro oder Lager ansässig ist. Das sind letztlich fünf von fünfzig Staaten, in denen es zudem regionale Absprachen gibt. In Kalifornien hat das Unternehmen beispielsweise einen einjährigen Aufschub auf seine Umsatzsteuer erreicht.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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