Nvidia meldet Verlust im zweiten Quartal

Der Fehlbetrag klettert gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 141 Millionen Dollar. Ausgaben für defekte Grafikchips belasten das Ergebnis mit 193,9 Millionen Dollar. Die seit 2008 bekannten Probleme haben Nvidia bisher 475 Millionen Dollar gekostet.

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Nvidia hat im zweiten Geschäftsquartal 2011 (bis 1. August) einen Fehlbetrag von 141 Millionen Dollar (109 Millionen Euro) erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum vergrößerte sich der Fehlbetrag um 34 Prozent. Im ersten Fiskalquartal hatte der Grafikspezialist einen Gewinn von 137,6 Millionen Dollar gemeldet.

Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 811,2 Millionen Dollar. Zwischen Anfang Februar und Anfang Mai lagen die Einnahmen noch bei einer Milliarde Dollar.

Als Grund für das schlechte Ergebnis nannte das Unternehmen, dessen Grafikprozessoren unter anderem in PCs von Hewlett-Packard, Dell, Acer, Sony und Toshiba verbaut sind, eine rückläufige Nachfrage nach Grafikchips und die Wirtschaftskrise in Asien und Europa. Letzteres habe Verbraucher zum Kauf von Grafikkarten im Niedrigpreissegment veranlasst. Produkte von Nvidia sind typischerweise auf das obere Ende des Markts ausgerichtet.

Der Profit wurde zudem von Kosten für defekte Chipsätze und Grafikchips belastet. Die ersten Probleme hatte Nvidia im Juli 2008 gemeldet und eine Rücklage von 150 bis 200 Millionen Dollar für Garantieforderungen gebildet.

Dieselben Fehler minderten das Ergebnis im abgelaufenen Quartal erneut um 193,9 Millionen Dollar. Darin seien auch Kosten für eine noch laufende Sammelklage enthalten, so Nvidia. Insgesamt habe die Verwendung fehlerhafter Materialien für GPUs und Chipsätze, vor allem in Notebooks, bisher 475,9 Millionen Dollar (370 Millionen Euro) gekostet.

In einem Interview mit ZDNet sagte Jen-Hsun Huang, CEO von Nvidia, das Problem sei nun so gut wie abgeschlossen. Nvidia kenne die Ursachen für die Ausfälle heute wesentlich besser als vor einem oder zwei Jahren, und es lägen auch mehr Daten vor. Nvidia habe in der Zwischenzeit auch die Möglichkeit gehabt, mit jedem PC-Hersteller zusammenzuarbeiten.

Außerdem bekräftigte Huang, die CPU-Strategie seines Unternehmens konzentriere sich auf die ARM-Architektur. „ARM ist heute die weltweit am schnellsten wachsende Prozessor-Architektur. Unter ARM läuft Android am besten. Und Android ist das am schnellsten wachsende Betriebssystem der Welt.“

Die erste Generation der auf der ARM-Architektur basierenden Tegra-Prozessoren hatte Nvidia für Media-Player wie Microsofts Zune entwickelt. Die Doppelkern-CPUs Tegra 2 hingegen richteten sich an Smartphones und Tablets, sagte Huang. Beide würden derzeit in Produkte integriert. Bisher sind aber noch keine Geräte namhafter Hersteller mit Tegra-2-Prozessoren erhältlich.

Im Grafiksegment hat Nvidia zuletzt Marktanteile an AMD verloren. Laut Mercury Research lieferte AMD im zweiten Quartal rund 51 Prozent aller separat verbauten Grafikchips, Nvidia nur noch 49 Prozent. Damit lag die AMD-Tochter ATI erstmals vor ihrem Konkurrenten.

Themenseiten: Business, Grafikchips, Nvidia, Prozessoren, Quartalszahlen

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