Hackintosh 2.0: Retail-Installation und VMware-Image in der Praxis

Die Verwendung eines OS-Images aus dem Internet und der Einsatz des EFIX-Moduls V1 hat ZDNet bereits eingehend erläutert. Die Möglichkeit der Nutzung einer Mac-OS-Retail-DVD für die Installation auf einem Standard-PC und für das Setup in einer virtuellen Maschine stehen daher in diesem Beitrag im Fokus.

Damit die Original-Mac-OS-DVD in einem Standard-PC startet, muss zunächst von einer CD mit einem speziellen Image gebootet werden. Auf dieser CD befinden sich Boot-Loader und Kernel-Extensions, die das Setup von der Original-DVD ermöglichen. Nach der Installation von Mac OS werden die während der Installation angelegte EFI-Partition startfähig gemacht und darauf die Kernel-Erweiterungen kopiert, die das System zuvor von der Boot-CD geladen hat. Dadurch kann Mac OS direkt ohne Umwege über die Boot-CD starten. Im Forum von Insanely-Mac wird dieser Weg näher erläutert.

Zunächst muss eine CD erstellt werden, die den Setup-Prozess in Gang setzt. Zahlreiche ISO-Images finden sich im Forum von Insanely-Mac zum Download. Die Version GA-965P-DS3 von Sabr, die für das gleichnamige Gigabyte-Board erstellt wurde, funktioniert auch mit anderen Mainboards problemlos. Um das Image herunterladen zu können, muss man sich zuvor im Insanely-Mac-Forum registrieren. Anschließend wird das Image mit einem Brennprogramm auf eine CD gebrannt. Danach erfolgt der Start von dieser CD, die ein Mini-Linux startet und die Kernel-Extensions lädt. Nach dem wenige Sekunden dauernden Start erscheint ein Boot-Menü. Zu diesem Zeitpunkt legt man die Mac-OS-DVD und wartet ein wenig, bis das DVD-Laufwerk die DVD komplett erkannt hat. Anschließend drückt man auf Enter um den Setup-Prozess von der Mac-OS-DVD zu starten. Ein weiteres Boot-Menü erscheint, wo man Startparameter für die folgende Installation eingeben kann. Mit dem Startparameter -x wird der Safe-Mode aktiviert, und durch -v lässt sich der Boot-Prozess verfolgen. Ohne diese Parameter funktioniert der Start nicht in jedem Fall. Nach kurzer Zeit erscheint die grafische Oberfläche der Mac-OS-Installation.

Für die weitere Installation muss mit dem Festplatten-Dienstprogramm die Festplatte partitioniert und formatiert werden. Erst dann erkennt das Setup-Programm ein für Mac OS geeignetes Volume. Anschließend klickt man auf „Fortfahren“ und dann auf „Installieren“. Die Überprüfung der Setup-DVD kann man überspringen. Nach circa 25 Minuten ist Mac OS installiert. Die Fehlermeldung am Ende der Installation, wonach diese sei fehlgeschlagen, kann man ignorieren.

Für den ersten Start nach der Installation von Mac OS muss wieder die Boot-CD mit dem Boot-Loader und den Kernel-Extensions eingelegt werden. Diesmal soll der Start allerdings nicht von der Mac-OS-DVD erfolgen, sondern von dem zuvor installierten Mac OS auf der Festplatte. Daher muss im Boot-Loader 80 für den Start von Mac OS von der ersten Festplatte eingegeben werden. Anschließend wird im Boot-Menü hd (0,2) und der Name der Festplatte (in diesem Fall „MACOS“). Als Startparameter werden wiederum -x und -v verwendet.

EFI-Partition bootfähig machen

Der Start von Mac OS X über eine eingelegte Boot-CD ist natürlich nicht besonders komfortabel. Dank dem Insanely-Mac-Forums-Mitglied munky ist es nun aber möglich, die notwendigen Kernel-Extensions und den Boot-Loader auf die von Mac OS angelegte EFI-Partition zu kopieren und das System davon zu starten. Somit wird die Boot-CD in der Folge nicht mehr benötigt.

Im Forum von Insanely-Mac hat munky diesen Weg detailliert beschrieben. Hierfür wird zudem ein modifizierter Boot-Loader benötigt, der im Beitrag von munky für registrierte Insanely-Mac-Nutzer als Download zur Verfügung steht.

Nach dieser Modifikation der EFI-Partition gelingt der Start von Mac OS ohne Umwege über die Boot-CD. Anschließend sollten noch eine modifizierte AppleACPIPlatform.kext sowie Treiber für die Grafik- und Soundkarte installiert werden (siehe Voraussetzungen und Software). Dadurch funktionieren auch Standby-Modus und Herunterfahren des Systems. Zudem bietet der Grafikchip nach der Treiberinstallation volle 3D-Beschleunigung (OpenGL, QuartzExtreme CoreImage) und unterstützt sämtliche Auflösungen. Das mit diesem Verfahren installierte System unterscheidet sich kaum von der Funktionalität eines echten Macs.

Und auch das Problem von automatischen Updates, die sogenannte Hackintoshs meistens funktionsuntüchtig werden lassen, ist mit der Methode behoben. Bisher verhinderte nach einem automatischen Kernel-Update die Installation von mit Standard-PCs inkompatiblen Kernel-Extensions den Start von Mac OS. Die beschriebene Installationsmethode ermöglicht jedoch, die EFI-Partition für kritische Kernel-Erweiterungen zu nutzen, sodass der Start von inkompatiblen Erweiterungen, die Teil des Apple-Updates sind, verhindert werden.

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